Mit einem Kuhbildli auf dem Joghurt-Becher ist kein Preis zu gewinnen.

100205AvS1_Seite_1Im Anzeiger von Saanen vom 5. Februar 2010 ist ein interessanter Artikel. Verbündeltes Marketing. Tourismus und Landwirtschaft. Das Parlament forderte bereits vor fünf Jahren die vom Bund finanzierten Marketing Organisationen zum näheren Zusammenrücken auf. Davon versprach man sich Kosteneinsparungen, Bündeln von Synergien mit einer breiteren Durchschlagskraft.

Der AvS stellt nun drei Exponenten (Roger Seifritz, Tourismus Direktor, Erich von Siebenthal, Bauer und Nationalrat wie Thomas Frei, Berghotelier) die Frage, wie es mit den gemeinsamen Anstrengungen im Saanenland aussieht.

Meine Ansicht ist, dass unser Denken viel weiter gefasst werden muss. Die Rädchen aller Dienstleister in einer Destination müssen ineinander greifen. Nur so können wir unsere Stärken ausspielen und unseren Konkurrenten voraus eilen. Von mir aus müsste ein Volkswirtschaft Direktor (zB Roger Seifritz) die Federführung übernehmen. So, dass alle am gleichen Strick ziehen.

Die Ansichten „unseres“ Nationalrates Erich von Siebenthal. Viele Worte und nichts Konkretes. Politiker eben. Es ist zu kurz gedacht, dass Landwirte einen Nebenerwerb haben müssen, ihre Höfe für Übernachtungen nutzen und ihre Produkte inszenieren sollten. Wenn Bauern einen Nebenerwerb brauchen, könnte es doch heissen, dass ein Bauer den Hof aufgibt, dafür der Nachbar den freien Hof bewirtschaftet. Übernachtungen auf Bauernhöfen – hmm, wenn die Hotelbauern mit gleich langen Spiessen (Hygiene Anforderungen, MwSt. etc.) wie wir  Hoteliers kämpfen, ist es tolerierbar. Dass Produkte „inszeniert“ werden und unter der Dachmarke Gstaad verkauft werden, bedarf es keiner Diskussion. Das ist/sollte selbstverständlich sein.

Roger Seifritz sagt im Artikel, dass der Schulterschluss gemacht ist. Da hat er recht. Nur müsste dieser Schluss zu Ende gedacht werden. Wie wäre ein „Organic Resort Gstaad“. Und genau dafür, bräuchte es einen Man wie Seifritz, der Zusammenhänge erkennt. Und somit zu einem Projekt wie „Organic Ressort Gstaad“ zum Durchbruch verhelfen könnte.

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3 Antworten zu “Mit einem Kuhbildli auf dem Joghurt-Becher ist kein Preis zu gewinnen.”

  1. Bruno Blum sagt:

    Bruno Blum sagt:
    Ihr Kommentar wartet auf Freischaltung.
    6. Februar 2010 um 13:50
    Grundsätzlich bin ich auch der Überzeugung, dass in orchestriertem Zusammentun aller Akteure einer Destination grosses Potenzial liegt und dass dies unter Führung einer zentralen Stelle/Person geschehen muss. Was mich allerdings immer wieder irritiert ist die autistische Innensicht, mit der viele Beteiligte bei solchen Prozessen operieren. Die Frage kann ja zum Beispiel nicht sein, „wie kommt der Bergbauer möglichst einfach zu einem Nebeneinkommen“, sondern müsste – um bei diesem Beispiel zu bleiben – lauten: „was könnten Bergbauern im Kontext des Destinations-Angebotes beitragen, um den Gast zu begeistern“. Denn letzendlich entscheidet nämlich nur einer über Erfolg oder Misserfolg von Angeboten: der Gast.

  2. Thomas Frei sagt:

    Zu Bruno Blum: Eine Wohltat in meinen Ohren: „…Denn letztendlich entscheidet der Gast….“

  3. Erich von Allmen sagt:

    Ich bin davon überzeugt dass ein Zusammengehen für alle Beteiligten sowohl Vorteile bringt und auch über grosses Potential verfügt. Ähnliche Projekte kann man seit Jahren in der Provinz Südtirol verfolgen. Ob Pustertal, Vinschgau oder Meran, ob Landwirtschaft, Gastronomie oder Gewerbe, über allem steht ein Label: „Südtirol“.

    Die Idee eines „Organic Resort Gstaad“ finde ich prüfenswert. Mit solchen Ideen und Projekten unterstreicht man den Willen, dass man auch in Zukunft ein vorbildlicher Gastgeber bleiben will.

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