Am letzten Maitag war ich für einmal nicht auf des Schusters Sohlen unterwegs, sondern auf Podien. Der erste Aufenthalt war anlässlich des 3. Tages der Schweizer Hotellerie. Dieser Tag stand im Zeichen der Rolle des Hoteliers als Unternehmer, Gastgeber und Netzwerker. Zukunftsforscherin Imke Keicher legte den Hoteliers eine neue Weltsprache ans Herz.
Guglielmo L. Brentel, Präsident von hotelleriesuisse hielt eine flammende Rede, in welcher er die Wichtigkeit der Hotellerie für die Schweizer Wirtschaft aufzeigte. Auch, dass wir im Schweizer Tourismus nach wie vor unter Kostennachteilen gegenüber der ausländischen Konkurrenz leiden. Weiter plädierte Brentel für einen einheitlichen Mehrwertssteuersatz ohne Ausnahmen. Dadurch würde das gesamtwirtschaftliche Wachstum angekurbelt, wovon auch der Tourismus profitiere.
Grussbotschaft vom Finanzminister
In seiner sympathischen Grussbotschaft würdigte Bundesrat Hans-Rudolf Merz die Bedeutung der Schweizer Hotellerie für den Wirtschaftsstandort Schweiz und unterstrich dabei die Wichtigkeit geeigneter Rahmenbedingungen. In seiner Funktion als Finanzminister legte Merz den Schwerpunkt auf die Reform der Mehrwertsteuer.
Hotelier der Zukunft
Die Keynote-Referentin Imke Keicher betrachtete den Hotelier durch die Brille der Zukunftsforscherin und entwickelte Thesen, wie er als Gastgeber und Netzwerker erfolgreich die Zukunft gestalten kann. Sie erläuterte unter anderem, warum der Hotelier der Zukunft die Nische liebt und fliessend die neue Weltsprache «Social Media» können muss.
In der anschliessenden Diskussionsrunde unter der Leitung von Fernsehmann Urs Leuthard mit Imke Keicher, Elmar Ledergerber, Dominique de Buman und mir wurden die Thesen von Frau Keicher rege diskutiert. Unisono waren die Teilnehmenden der Ansicht, dass die Thesen von Frau Keicher so zukunftsträchtig auch wieder nicht sind, resp. dass wir schon mitten in der Zukunft stünden.
Am Abend war ich in der Sihlcity in Zürich bei STW (Swiss Travel Writer) eingeladen. Das Thema waren die einschlägigen Internetplattformen (Holiday-Check, TripAdvisor, Trivago etc.) auf welchen Hotels bewertet werden können. Mit dabei Nils Conradi, heavy user von Bewertungsplattformen, Ulrich Cramer, Mediensprecher Holidaycheck, Erich Mühlemann, Leiter Vögele Reisen sowie ich, als Hotelier. Moderiert hat den Anlass von Andreas Güntert, Travelwriter.
Es war ein ganz nettes Gespräch und der Herr heavy user Conradi, war ein richtig netter Mensch. Ganz anders als ich ihn mir vorgestellt habe. Gut war auch, dass HolidayCheck mit Ulrich Cramer ein Gesicht bekommen hat. Das Fazit für diesen Abend ist wohl, dass wir mit Bewertungsplattformen in Zukunft leben müssen. Es ist die heutige Zeit, dass alle meinen, sie könnten die Leistung der anderen beurteilen.
In Gstaad werden wir versuchen, auf Destination Ebene eine Bewertungsplattform zu lancieren. Auf dieser können wir die Fragen auf unseren spezifischen Bedürfnissen anpassen.
Und wie bewerte ich nun mein Podienhopping?
Es war spannend, auf so viele verschiedene Menschen zu treffen und den Meinungsaustausch zu pflegen. Eine neue Erfahrung war der Auftritt in Zug bei hotelleriesuisse. Zusammen mit so kompetenten Menschen auf einer Bühne stehen zu dürfen, ein Bundesrat welcher der Diskussion beiwohnte, hat mir viel Eindruck gemacht. Oder anders geschrieben: mein Ruhepuls hatte während 40 Minuten Pause. Es war cool. Aber noch cooler ist es Hotelier sein zu dürfen, der mit seinen Gästen wandert!