Beanstandung eines Gastes

Heute Morgen in aller Herrgottsfrühe, habe ich aus lauter Langeweile den Spam Ordner durchforstet. Und siehe da, ich fand eine Beanstandung eines Gastes. Der Wortlaut sei Ihnen nicht vorenthalten:

Am 19.2.2012 habe ich in Ihrem Restaurant gegessen. Zu dritt haben wir für Fr. 144.60 konsumiert (inkl Wein und Kaffee). Zu meinem Erstaunen musste ich feststellen, dass auf der Rechung ebenfalls für 1 L Brunnewasser (benannt: Gstaader-Wasser) Fr. 4.–   separat verrechnet wurde. Ich finde dies gästefeindlich. Dies umsomehr dies auf Ihrer Speisekarte nicht vermerkt wurde. Zumindest müsste einem das Servierpersonal auf diese kostenpflichtie Konsumation (Wasser!!) aufmerksam machen. Dies verärgert die Kunden und wundern Sie sich nicht, wenn man solche Lokale nicht meh frequentiert. Es hat in Ihrer nächsten Nachbarschft Restaurants, welche dies nicht verrechnen. Als ehemaliger Gstaader ärgert es mich noch mehr, da mir doch daran gelegen ist, den Tourismus in der Schweiz trotz dem hohen Schweizer Franken gedeihen zu sehen.
Langsam verstehe ich jedoch Gäste, die sich verrmehrt Richtung Oesterreich und Süddeutschland orientieren, da der Service, die Kosten und die Freundlichkeit des Personals uns weit übrlegen sind. Ich habe den Kassenbeleg gescannt und Sie sehen Ihn als Anlage.

Meine Antwort lesen hier: „Werter Herr …..,

Herzlichen Dank für Ihren Besuch vom 19. März in unserem Restaurant und Ihrer Konsumation sowie auch zu Ihrem ausführlichen Mail. Ihre Beanstandung beantworte ich wie folgt:

Das Wasser ist selbstverständlich gratis. Für die Dienstleistung jedoch, Service, Gläser, Abwasch etc., berechnen wir unseren Gästen – wie Ihnen auch –  4.— Franken pro einen Liter Gstaad-Wasser. Was dies mit Österreich und Süddeutschland sowie der Freundlichkeit der Mitarbeitenden und dem Schweizer Franken zu tun hat, ist mir schleierhaft. Sie wissen bestimmt, dass die allg. Kosten (Waren- und Lohnkosten) in unseren Nachbarländern ungleich tiefer sind. Betreffend den tieferen Warenkosten in unseren Nachbarländern, habe ich Ihnen einen Link zu einer Studie des BAK Basel.

Mit freundlichen Grüssen aus dem Saanenland, wo Milch, Honig und Wasser fliesst.

Thomas Frei, Hotelier & Wandervogel

Bereits einmal habe ich mich auf dieser Seite zum Thema „Ist Wasser in Restaurants gratis?“ geäussert. Ich habe zu diesem Thema nichts mehr beizufügen. Denn, eine Dienstleistung kostet immer. Gratis gibt es nicht. Höchstens offeriert. Was denken Sie dazu?

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8 Antworten zu “Beanstandung eines Gastes”

  1. Markus sagt:

    Ich bezahle gerne für Wasser, schliesslich bin ich froh, wenn ein Wirt diese Option ohne Murren anbietet.

  2. Grek sagt:

    tja Thomas, das sind auswüchse einer gesellschaft daurauf bedacht, dass angeblich alles nur noch gratis zu sein hat. ich gehe davon aus, dass dem Gast nicht das Wasser sondern die Rechnung nicht bekommen hat. Deine Antwort ist bestimmt, diplomatisch und informativ. Wasser kostenplichtig oder gratis? Dies sollte dem Betreiber frei stehen. Hängt vom Konzept ab. 4.– chf für Deisntleistung ist aus meiner Sicht gerechtfertigt. Qualität ist nicht gratis.

    Liebe Grüsse
    Grek

  3. Thomas Frei sagt:

    Danke Markus, für Deinen Kommentar. Und 4 Stutz ist ja wirklich nicht die Welt. Weine ich – ähm – meine ich.

  4. Thomas Frei sagt:

    Ja danke auch Dir Grek. Unseren Hotelgästen berechnen wir dafür übrigens nichts. Sei’s beim Essen oder im Zimmer.

  5. Kurt sagt:

    Salü Thomas
    Habe mir lange überlegt, ob ich einen Kommentar abgeben soll. Ich denke bei 3 Personen und einer Konsumation von knapp Fr. 150.– ist es nicht unverschämt, wenn 1 Liter Wasser NUR Fr. 4.– kostet. Habe schon ganz andere Preise bezahlt, 1 Liter Rivella Fr. 17.–.
    Grüsse aus dem Zürcher Unterland
    Kurt

  6. Thomas Frei sagt:

    Danke Kurt für Deinen Kommentar. Wie Dein Beispiel auch zeigt (17 Franken für ein Liter Rivella), haben wir Gastgewerbler ein Problem mit der Kalkulation. Viele strecken den Finger in die Höhe, multiplizieren die Windstärke mal Pi und fertig ist der Verkaufspreis. Und wenn der Wind mit einer Brise entgegenkommt, sprich die Wirtschaftslage schlechter ist, verschenken wir unsere Dienstleistung. Genau das ist es, was Verwirrung bei unseren Kunden auslöst. Vis-à-vis gibt es das Wasser gratis, wieso verlangt der auf der anderen Strassenseite für die gleiche Leistung Geld. Was soll’s.

  7. Beat Aebischer sagt:

    Salü Thomas
    In meiner Wahrnehmung gehört Wasser einfach dazu. Wenn ich als Gast einen Espresso bestelle oder wenn ich begleitet zu einem Essen Hanenwasser haben möchte. Deine Aufwendungen sehe ich. Die seperate Berechnung nehme ich als ‚Kleinlich‘ wahr. Es sei denn, ich werde in einer positiveen, sympathischen Art beim Bestellen darauf aufmerksam gemacht. Wie gesagt: Es geht um die Wahrnehmung. Lieber Gruss Beat

  8. Thomas Frei sagt:

    Vielen Dank Beat für Deinen Kommentar. Das finde ich auch, dass zu einem guten Espresso ein Glas Wasser gehört. In unserem Basta servieren wir das selbstverständlich zu jedem Espresso.

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