Unten stehend meine Meinung in Form eines Leserbriefes auf einen Artikel im Anzeiger von Saanen. Ein lokales Thema. Trotzdem sei der Text hier veröffentlicht. Vielleicht ist dies ein Zeichen, dass Menschen nicht öffentlich an den Pranger gestellt werden sollen, sondern von „Führungspersöhnlichkeiten“ in einem Verwaltungsrat geschützt werden müssen. Was nicht heisst, dass keine Kritik angebracht werden kann. Sie soll einfach sachlich und im Hinblick auf ein besseres Resultat sein und nie auf den Menschen zielen.
Der Artikel vom vergangenen Dienstag betreffend den Bergbahnen in Gstaad und der Trennung vom Direktor Cantieni, löste bei mir ein zwiespältiges Gefühl aus. Da ist ein übles Nachtreten der Spitzhornrunde, welche dem scheidenden Bergbahndirektor zu wenig Power und Herzblut für die Bergbahnen vorwirft. Ich meine, dass er durchaus Herzblut und Motivation hatte. Das hat jeder Mensch. Könnte es sein, dass durch wechselnde Strategien von Seiten Gemeinden, wechselnde Führung im Verwaltungsrat eben dies alles ausgetrocknet wurde? Jeder der meinte es besser zu wissen, davon gibt es im Saanenland genug, schrieb Cantieni ein Mail oder griff zum Hörer. Letztes Beispiel war Osterdienstag, als im Saanenland keine einzige Bergbahn geöffnet hatte und alle – auch ich – Cantieni auf den Miststock wünschten. Bei näherer Betrachtung viel auf, dass er gar nichts dafür konnte, „dank“ mangelnder Kommunikation zwischen Gletscher3000 und Bergbahn Destination Gstaad, kam er erst in diese Situation. Es stellte sich niemand, auch nicht der neue Verwaltungsrat vor ihn.
Einmal mehr hapert es bei der Auflösung des Vertragsverhältnisses den Führungspersönlichkeiten der BDG an einer fehlerhaften Kommunikation. Der Verwaltungsrat dankt in einem Pressetextli, gibt aber gleichzeitig keine weiteren Auskünfte, da Stillschweigen vereinbart wurde. Stillschweigen? Wäre es nicht menschlich, ihm einfach danke zu sagen? Danke, dass er bis jetzt nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet habe, nun aber mit neuem Kräften die nicht vorbelastet sind, in die Zukunft geschritten wird? Punkt.
Zur Spitzhornrunde seien auch ein paar Worte geschrieben. Anfänglich hatte ich Sympathien zur Runde. Die Ideen und Vorschläge finde ich nach wie vor gut. Die derbe Kommunikation, das ständige Nachtreten, die Besserwisserei stört mich. Meines Wissens hatte die Runde die Möglichkeit Einsitz im neuen VR zu nehmen. Sie haben abgelehnt. Lieber von aussen treten, als Verantwortung im Verwaltungsrat zu übernehmen und dabei zu sehen, dass bei gewissen Entscheiden wohl oder übel Kompromisse gemacht werden müssen. Durch euer Verweigern habt ihr bei mir viele Sympathien verloren. Eigentlich schade für eure bis jetzt geleistete Arbeit.
Dem neuen Bergbahn Direktor wünsche ich viel Kraft. Seine Aufgabe ist in etwa mit der eines Bio Bauern in Fukushima zu vergleichen.
Thomas Frei, Bernerhof
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Tags: Bergbahn Destination Gstaad, Bergbahnen, Cantieni, Gstaad, Leserbrief
ich schliesse mich diesen Aeusserungen vollumfänglich an – Merci für das mutige Statement – stänkeren ist sooo viel einfacher als Verantwortung selber übernehmen und vor allem MACHEN – mit dem Umfeld und den Möglichkeiten, die eben möglich sind!!
Merci thf
Danke Dir Markus für den Kommentar. Stimmt, Verantwortung übernehmen. Das genau ist das Thema. 😉
Das ist mein Satz des Jahres: „Dem neuen Bergbahn Direktor wünsche ich viel Kraft. Seine Aufgabe ist in etwa mit der eines Bio Bauern in Fukushima zu vergleichen.“ – Kurz, scharf, prägnant und auf den Punkt gebracht!
Der Dank sei mit Dir. Patric 😉
Dagegen zu sein und zu kritisieren ist eben so viel einfacher als Verantwortung zu übernehmen und etwas zu bewegen – mit dem Risiko, dafür kritisiert zu werden.
Das Verwirrende ist für mich, dass die meisten, die ich im Saanenland kennen gelernt habe, Macher sind; Menschen, die Verantwortung übernehmen … und dafür mitunter kritisiert werden.
Ja Boris, danke für Deinen Kommentar. Macher werden kritisiert. Visionäre noch mehr. Sonst würden sie etwas falsch machen.