Archiv für ‘Der Wanderhotelier auf Reisen’ Kategorie

Amsterdam

Einisch hatte ich eine schwache Minute und beinahe hätte diese eine Minute meinen Beinen fünf beschwerliche Stunden beschert. Ich habe mich für den Amsterdam Marathon angemeldet. Ein Marathon dauert bekanntlich 42 Kilometer und ein paar zerdrückte Meter. Und das erfordert Training. Bei genauerem Nachdenken, könnte dies auch der Grund für meine Anmeldung gewesen sein. Wie das Leben halt so spielt, habe ich meine Ruhephase seit meinem letzten Marathon zu sehr genossen. Schon in Berlin zog ich ein Weissbier bei Kilometer 34 dem Getrampel vor. Ich habe den Sinn aus den Augen verloren. War mir wohl zu schnell.

Wie dem auch sei. In Amsterdam nahm ich mir nicht einmal mehr die Mühe, nur schon an einen Start zu denken. Schuld daran ist wieder dieser Sinn. Wieso 42 km trampeln, wenn das Ziel am selben Ort ist wie der Start.

Item. Amsterdam hat mich begeistert. Dies obwohl ich kein Stadtmensch bin. Gegenteilig. Landmensch. Amsterdam ist keine Grossstadt. Amsterdam zählt circa eine dreiviertel Million Einwohner. Im Stadtteil Centrum, an der Keizersgracht 384, war unser Hotel. The Dylan Amsterdam. Ich kann und möchte das Hotel empfehlen. Schade nur, dass es im Hotel kein Fumoir hatte. Was soll’s.

Im Stadtteil, in welchem das Dylan steht, ist wunderschön. Super Geschäfte (DR wonen, Hartenstraat 27, sensationelles Innendekorationsgeschäft). Gleich vis-à-vis, ennet dem Bach, war ein cooles Restaurant. BIHP. Super Küche und freundlicher Service. Empfohlen wurde mir das Restaurant von Robert Fennis.

Ebenfalls in der Keizersgracht ist ein Paul Smith Laden. Als bekennender Ringelsöckler ein Must, da hinzugehen. Ein paar Euro später hatte ich einen Sack in den Händen. Die Freude ist gross. Allen voran ob den grünen Schuhen. Nebst der Sekte Ringelsöckler gehöre ich jetzt auch noch der Grünschüheler Sekte an.

Schlussendlich hatte die Anmeldung zum Amsterdam Marathon doch eine gute Seite. So konnte ich die wunderschöne Stadt Amsterdam kennen lernen. Es war bestimmt nicht mein letzter Besuch in Amsterdam.

Mein Lieblingshotel

Mein Lieblingshotel wurde 2011 zum „Historischen Hotel 2011“ gewählt. Von einer Fachjury. Wohlverstanden. Und, es befindet sich im Berner Oberland. Und im Berner Oberland ist es schön. Wie ein Lied das Oberland lobpreist.

Und jetzt wurde mein Lieblingshotel lobgepriesen. „Historisches Hotel 2011“ wurde das BELLEVUE DES ALPES auf der kleinen Scheidegg. Jedesmal, wenn ich in dieses Hotel eintrete „chrüsled“ es mich. Ein wahrlich magischer Ort. Es hat hunderte von Presseartikel zum „Historischen Hotel des Jahres 2011“ gegeben. Design Hotel können gelesen werden. Historische Hotels, wie das 1840 erbaute BELLEVUE DES ALPES, müssen und vor allem dürfen erlebt werden.

Während dem Tag ist ein Tohuwabohu rund um das Hotel. Doch gegen 16.00 Uhr leert sich die Kleine Scheidegg und Ruhe kehrt Heim. Wohltuende Ruhe. Fernab von iPhone’s und iPad’s und TiVi und all das Zeugs. Ein Aperitif in der Bar, das Essen im Speisesaal, der Schlummertrunk in der Bar, das Zimmer, die frische Luft, das Tagwerden. All dies lässt sich eben nur selber erleben.

Andreas Caminada

Vollkrass cool. Der Andreas Caminada sitzt – oder sass – heute Nachmittag im Basta. Einfach so sass er da. Hat mich schier hinderengestrählt. Hab es ja nicht erwartet. Dass er einfach so da vor einem Cüpli sitzt und unseren Mortadella in sich füllt. Gehe mal davon aus, dass Sie den Andreas Caminada kennen. Wenn nicht, dann schreibe ich Ihnen kurz etwas über ihn.

Er ist erst 33-jährig. Aber mit seinen 19-GaultMillau Punkten schon volljährig. Und seit dem Jahre 2003 ist Caminada Pächter des Schlosshotel Schauenstein in Fürstenau. Und dann ging die Post ab:

  • 2005 GaultMillau Entdeckung des Jahres
  • 2007 GaultMillau Aufsteiger des Jahres
  • 2007 erster Stern von Michelin
  • 2008 zweiter Stern von Michelin
  • 2008 GaultMillau Koch des Jahres
  • 2010 GaultMillaukoch des Jahres und 19 Punkte GaultMillau

Genau, er ist schon 33-jährig. Gehen Sie einfach mal in sein Schloss Schauenstein. Reservieren Sie sich Ihren Tisch rechtzeitig. Am besten gleich eines der 6 Zimmer und Suiten dazu, damit Sie das Gesamterlebnis Caminada in vollen Zügen geniessen können.

Restaurant ohne Menukarte made by Daniel Humm

Ich hatte eine grosse Freude, als ich den Artikel in der Sonntags Zeitung vom 15. August 2010 über Daniel Humm las. Leider hatte ich selber noch nie das Vergügen,  in seinem Restaurant Eleven Madison Park in New York zu tafeln.

Kennen gelernt hatte ich den Daniel, als er in Mesikon im Wirtshaus zur Krone kochte. Schon damals war er ein verrückter Hund. Der Humm. Was ihm im 2002 den Titel „Entdeckung des Jahres in der Deutschschweiz“ von GaultMillau einbrachte. Kurz danach wechselte er ins Gasthaus zum Gupf. (Schumi 1 wollte dieses Haus einmal als Privatresidenz kaufen). Von dort packte ihn das Fernweh und er zog ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ohne ein Wort englisch. Man stelle sich das einmal vor. Es ist doch so, wer eine Vision hat und sich dieser kompromisslos stellt, der verwirklicht seinen Traum. Übringes: den NYC Marathon hat Humm im 2008 in 2 Stunden 41 Minuten zurückgelegt. Eine wahnsinns Zeit.

Aber eigentlich wollte ich über das neuen Konzept schreiben, welches Daniel Humm ab November 2010 macht. Zuerst reduziert er die 110 Sitzplätze auf 70. Eine eigentliche Menukarte hat er keine mehr, sondern eine Produkt-Karte. Aus dieser Karte können sich seine Kunden ein ihnen mundendes Produkt aussuchen. Die Köche „basteln“ damit eine Speise. Geniale Idee.

Mit diesem Konzept gibt es nur Winner. Der Koch kocht nach dem Lust und Laune Prinzip. Und darüber freut sich der Koch. Und wer Freude hat, kocht gut. Im Prinzip ist es genau dasselbe, wie wenn sie zu Hause den Küchlschrank aufmachen, reinschauen und dann mit diesen Speisen ein Gericht zubereiten. Oder durch einen Markt mit seinen frischen Produkten spazieren und sich dabei die Früchte, Gemüse etc. aussuchen, die sie zu Hause zubereiten.

Genau das macht der Humm mit seinen Kunden. Mit der Speisekarte öffnet Humm den Gästen seinen Kühlschrank.  Spannend. Nicht nur für den Gast, auch für den Koch. An die Küchenmannschaft stellt dieses Konzept hohe Anforderungen. Und genau das, macht wiederum Spass.

Was sicher ist: New York, der Frei kommt bald, denn er will das Humm-Konzept selber erfahren.

Hier noch ein Video mit Daniel Humm, in welchem Sie Tricks der Sous-Vide Küche sehen.

The Art of Sous Vide – Avocado Prawn Roulade from Nick Cannell on Vimeo.

Daniel Humm, Eleven Madison Park Restaurant

Daniel Humm, Schweizer Küchenchef im Madison Park Restaurant NYC, in einem messerscharfen Video.

Slow Food

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Ein interessanter Artikel in „die Zeit“ legt dar, wie aus einer kleinen italienischen Genissergruppe die weltweite politische Slow-Food-Bewegung wurde.

Weine Sélection André Jaeger

AndreJaegerIn Zusammenarbeit zwischen Michael Fuchs, Kellermeister der Weinkellerei GVS Schachenmann und André Jaeger, Patron des Rheinhotels Fischerzunft, sind mit dieser exklusiven Premium-Weinlinie „Sélection André Jaeger “ zwei Unikate der Schaffhauser Weinmacherkunst entstanden.

Es ist mir eine riesen Freude, die Weine von meinem Freund André Jaeger auf unserer Weinkarte zu wissen. André Jaeger (19 Punkte GaultMillau), der Feingeist unter den Schweizer Köchen, war der erste Koch, welcher die asiatische Kochkunst mit der europäischen Küche vermählte. Die Fischerzunft Philosophie: „Yin und Yang wird als der in Harmonie verwandelte Widerspruch des Männlichen und Weiblichen in der Fischerzunft neu und vor allem kulinarisch interpretiert,“ hat Feinschmecker aus der ganzen Welt nach Schaffhausen gelockt.

Da Thomas Frei diese beiden Weine sehr am Herzen liegen, haben wir diese Gewächse freundschaftlich kalkuliert.

Sélection André Jaeger
Cuvée de blancs
2008 49.–
Sélection André Jaeger
Cuvée de rouges
2007 59.–

«World’s 50 Best» Restaurant

Am Montag, 26. April war es wieder so weit. «World’s 50 Best» Restaurant wurden in London preisgekrönt. Neu mit dabei auf Platz 30 ist Andreas Caminada. Bester Schweizer bleibt aber Philippe Rochat, «Hôtel de Ville» in Crissier, der zwei Plätze gut machte und neu auf Platz 14 rangiert.

andreas_caminada_worlds_50_best_preisverleihung_1.5575614.1272380249Andreas Caminada und das «Schloss Schauenstein» schafften es auf Anhieb auf Platz 30 der «50 weltbesten Restaurants» des Londoner «Restaurant Magazine». Caminada wurde als «Bester Neueinsteiger» geehrt. Bestes Schweizer Restaurant ist nach wie vor das «Hôtel de Ville» von Philippe Rochat. Er verbesserte sich um zwei Plätze und belegt nun Rang 14.

Zuoberst auf der Rangliste steht neu das Kopenhagener «Noma» unter der Leitung von Chefkoch René Redzepi. Er erkochte sich den Ruf als Bester der skandinavischen Avantgardeküche mit der Entdeckung regionaler und lokaler Zutaten. Gerühmt werden seine Babykarotten in einer essbaren Erde aus Malz, Haselnuss und Bier auf Wildkräuter-Creme. Er bringt auch Moos auf den Teller und kocht Langustinen mit Seegras und Austernemulsion.

Redzepi verdrängt den spanischen Meisterkoch Ferran Adrià («El Bulli») von Platz eins. Adrià hatte die Liste vier Jahre lang angeführt. Getröstet wurde er mit der Ehrung als «Meisterkoch des Jahrzehnts». Die Auszeichnung für das Lebenswerk ging dieses Jahr an Eckart Witzigmann, als Anerkennung für seine Verdienste um die europäische Restaurantszene in den letzten 30 Jahren.

Nicht ausgewogen

Das Ranking wird weltweit stark beachtet. Es würdigt weniger die Küchenqualität als vielmehr das internationale Image der Restaurants. Über die Rangliste der besten Restaurants entscheiden 26 regionale Jurys aus aller Welt. Jede Jury hat 30 Mitglieder. Köche, Journalisten und Lebensmittelfachleute. Sie vergeben je drei Stimmen im eigenen Land und je zwei ins Ausland. Selbstredend müssen die Jurymitglieder in den von ihnen bewerteten Restaurants in den letzten 12 Monaten gegessen haben. Dennoch wird immer wieder Kritik an der Rangliste laut. Die Liste ist stark angelsächsisch geprägt, da es in den USA zwei Jurys gibt.

Die Franzosen, welche ihr erstes FR Restaurant auf Platz 11 finden,  laufen Amok, weil die heute noch meinen, sie seien die Erfinder der gehobenen Küche. Aber mit stehenbleiben wurde noch kein Marathon gewonnen.

Links:


Rangliste «World’s 50 Best»

Andreas Caminada, bester Neueinsteiger

Sönd Wöllkomm

hof_aussen_grHeute bekam ich Post vom besten Hotelier in der Schweiz. „Sönd Wöllkomm“, begrüsst es aus dem Büchlein. Der Absewnder des herzhaften Grusses: Hof Weissbad in Weissbad, Hotelier Lienhard Christian. – Natürlich, auch Lieni versteckt sich hinter einer starken Frau. Der Damaris. Die ist noch besser als er. Im Fall.

Die beiden haben aus dem Nichts einen Vorzeigebetrieb erschaffen. An und für sich, ist es keine Kunst, ein Hotel zu bauen. Ein florierendes wie das Hof Weissbad jedoch schon. Dies hat kein Mäzenen Hotel geschafft. Von den Hotelranglistenmachern hochgelobt, von den Kunden jedoch verschmäht. Die Lienhards haben in den 15 Jahren eine Auslastung von gegen 100% erreicht. Es wurde investiert. Es wurde kultiviert. Nicht gestikuliert. Kurz die Lienhards sind Macher. Und sie lassen machen. Ihre Mitarbeiter. Die Käthi Fässler wurde von GaultMillau zur Köchin des Jahre 2009 gekürt.

Ich wünsche allen Genussmenschen, dass Sie sich einmal wohl- und fühlen lassen können im Hof Weissbad. Es isch nämli e guet’s Hotel.

Ein Sonntag in Schaffhausen

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Es war wunderbar. Das Fischbuffet bei André Jaeger in der Fischerzunft zu Schaffhausen. Randensalat mit Wasabi – die Sushi – der lauwarme Orkney Lachs mit Wasabi Honig überbacken und Wasabi-Feigen-Senfcrème, war eine Sensation! Und, die Fischerzunft war am Sonntag Mittag prallvoll. Wein und Champagner flossen in strömen.

In der wunderschönen Altstadt von Schaffhausen viel mir ein Bild auf, welches immer seltener wird. Eine Reklame des guten alten Rösslistumpen. Das waren noch Zeiten… Werde ich älter?

Kurz, es war ein sehr gelungener November Sonntag.  Lasst uns schlemmen und geniessen!