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Heute ist sowas von gestern

EditorialDie aktuelle Zeitung ist von gestern. Irgendwie. Mein absoluter Lieblings-Hotelier-Journalist Hans R. Amrein, hat in seiner neuen Ausgabe seines Heftes “Hotelier”, im Editorial die Hotelflüsterer, auch Mäzene genannt, hochgelobigt. Wahrscheinlich fast sicher, hat er das Geschriebene vor der Verleihung an die Druckerei abgeliefert. Denn, nicht wie von Amrein geschrieben, dass der Niklaus Leuenberger auf unbestimmte Zeit dem GaultMillau Hotel des Jahres, The Alpina erhalten bleibt stimmt (leider), denn am Tage nach der Verleihung war schon wieder alles anders. So sind nun mal Mäzene. Lieber Hans. Ethik kennen solche Leute nur vom Duden. Anstand auch. Darum ist das heute Gesagte morgen schon wieder anders.

Und, Hans, hier schreibt nicht etwa mein Neid, wie Du uns Dürewurstlerhoteliers in Deinem Editorial unterstellt hast. Hier spricht der Verstand. Ich bin weit weg von Neid. Ich kenne dieses Gefühl nicht einmal. Diese ganzen Paläste sind menschenleer. Seelenlos. Genau diese Schlüsselkriterien lassen sich zum Glück nicht kaufen. Wahre Hoteliers sind in meinen Augen die Kienberger’s und Dietrich’s im Waldhaus in Sils Maria. Seit 1908 im Familienbesitz. Liebevoll eingerichtet. Keine Umbauten, keine Erweiterungen ohne das feine Gespür für die Geschichte und den Spirit des Hauses. Ein Hotel voll mit Leben. Mir ist kein von einem Mäzen erbautes Hotel bekannt, welches diesen Anspruch erfüllt.

Oder etwa meine Kollegen hoch über Gstaad in Schönried. Die Herren Lutz und Schmid, denen Du zwar zu ihrem neuen CEO gratulierst, aber gleichzeitig den Gratistipp mit auf den Abschiedsweg gibst, dass das Beatus ein Facelifting dringend nötig hat (im April wurde im Beatus 800’000 Stutz in die Hotelhalle investiert). Und, dass der  SPA im Ermitage nicht mehr den heutigen Erwartungen, die man an ein Fünfstern-Haus hat, entspricht. Aber Hallo! 4,7 Millionen (4’700’000) Franken wurden vor zwei Jahren in das 3500 m2 grosse Ermitage SPA investiert. Und jetzt kommst Du mit Deinem Tipp, dass das SPA im Ermitage nicht Fünfstern gerecht sei. Halloooooo. Haaaans…. !

Achtung, jetzt geht’s los: Ihr selbstverliebten Journalisten habt keine Ahnung, wie viel Herzblut selbstständige Hoteliers, ohne Mäzenatentum, in ihre Häuser investieren. Jeder Rappen den wir mit unseren Hotels verdienen, fliesst wieder in die Hotels zurück. Für Erneuerungen und Facelifting aller Art. Nach dem Motto: unsere Gäste liften sich ihre Grinder und wir das Hotel. Haha, das war jetzt ein Schenkelklopfer. Hans.

Gstaader Hotels sind für noch bessere Ferienqualität

Der Hotelierverein Gstaad Saanenland und Gstaad Saanenland Tourismus führen ab sofort ein neues System einer Gästebefragung auf Destinationsebene ein. Dieses Tool trägt dazu bei, dass jedes einzelne Hotel seine Qualität verbessern kann. Damit steigt die Qualität in der ganzen Region. Gstaad ist die erste Destination, welche eine Gästebefragung zur Qualitätssteigerung auf Destinations Ebene eingeführt hat. Einmal mehr wird Gstaad seiner Vorreiter Rolle im Tourismus gerecht. Die Ergebnisse der Gästebefragung werden ab Februar auf den Homepage der einzelnen Hotels und auf gstaad.ch ersichtlich sein. Es ist diese eine wichtige Ergänzung zu den diversen Onlineportalen wie holidycheck etc. Da wir die Fragen spezifisch auf die Hotels und Destination ausgerichetet haben, können wir wichtige Schlüsse daraus ziehen und unsere Qualität wirklich verbessern. Was bei den gängigen Portalen à la HolidayCheck nicht der Fall ist.

Einmal im Jahr werden zudem die Ergebnisse aller Hotels verglichen. So ist für jedes Hotel ersichtlich, wie es mit seiner Qualität im Vergleich zu den anderen Hotels in der Destination steht. Ich bin mir sicher, dass dies Ansporn für die Mitarbeitenden und Hoteliers sein wird und wir mit diesem Tool unser aller Leistung zum Wohle unserer Gäste steigern können.

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Lange nichts mehr gelesen

Ja, lang ist’s her. Irgendwie war ich ausgeschrieben. Hatte einfach keine freien Buchstaben mehr. Dafür habe ich eine Kolumne für die Zeitschrift „Hotelier“ geschrieben. Mir stinkts – als Genussmensch Sollten Sie diesen Link lieber nicht öffnen wollen, so können sie die Kolumne hier lesen:

Mir stinkts – als Genussmensch

Den einen stinkts wenn geraucht wird. Mir stinkts, wenn mir vorgeschrieben wird, wo ich rauchen darf. Ich muss vorausschicken, dass ich in meinem ganzen Leben vier Zigaretten geraucht und dann gekotzt habe. Beim blossen Gedanken daran wird mir schon wieder schlecht. Ich bin Genussraucher. Nach einem feinen Essen eine Zigarre. Nach einem schlechten erst recht. Hie und manchmal eine Pfeife. Dazu mein Lieblings-Whisky. Oder an einem verregneten Nachmittag in einer schönen Cigar-Lounge eine Zigarre mit einer Tasse Grüntee. Oder Champagner, da sage ich eh nie nein. Ganz schön, sich dem Müssiggang hingeben: Ich nehme mir eine Zigarre, lese in „die Zeit“, dieser schrecklich unhandlichen Zeitung mit den guten Texten, und blicke zwischendurch dem blauen Rauch nach. Noch mehr Genuss ist es, wenn ich mir eine Zigarre im Kreise von Gleichgesinnten gönne. Wir reden über Gott und die Welt. Hin und da verbessern wir die Welt. Gott lassen wir Mensch sein.

Mir stinkts – als Mensch

Am Tag der Arbeit, dem 1. Mai tritt das Gesetz zum Schutz vor Passivrauchen – oder das Raucherverhinderungsgesetz  – oder das Gegenrauchergesetz – oder das KMU-schädigende Gesetz auf Bundes Ebene in Kraft. Am Tag der Arbeit! Ganz Links geht mitten in den Strassen auf die Barrikaden. Und in Glanzschweiz darf Frau und man in öffentlichen Räumen nicht mehr rauchen. Das sehe ich jetzt noch ein. Wer raucht schon in einem Spital. Oder in einem Kantonsparlament. Au, halt, das bringt mich auf die Parlamentarier in den Kantonen. Fast jeder Kanton hat sein eigenes Rauchgesetz gebastelt. Es entstand ein Wirrwarr an Gesetzen. Wie soll man sich zu recht finden, wenn in jedem Kanton anderes Recht gilt? Es wäre doch Genüge getan, wenn alle Kantone sich dem Bundesgesetz unterworfen hätten. Wir Genussraucher hätten gewusst, wann wir wo genussrauchen dürfen.

Jetzt, wo das Rauchen überall verboten ist, hätte ich ein paar Vorschläge für noch mehr Gesetze: Das Bier verbieten, die Mitgäste könnten ja eine Passivfahne einatmen. Und das Sprechen, die Mitgäste könnten ja von unbedachten, mitgehörten Worten passivverschreckt werden, oder sogar wegen Passivmundgeruchs tot von Sessel kippen. Bumm. Und das Essen, die Gäste könnten ja von Passivdüften vergiftet werden. Und das Leben, die Mitgäste könnten optisch von Passivbewegungen belästigt werden. Kurz: Ab sofort sollte das Bewirten von fehlerhaften Gästen verboten werden, entsprechende Subjekte müssten beim Betreten des Lokals erlegt werden. Päng.

Mir stinkts – als Hotelier und Beizer

Irgendwann war es voraussehbar, dass in Helvetien das Rauchen eingeschränkt wird. Zuerst die irren Iren, dann die Italiener. Wir Schweizer trenden hinterher, nachdem Herr Professor Doktor Gutzwiller die „FDP – die Liberalen“ auf Lunge komm raus gegen die Raucher instrumentalisiert hat. Natürlich lasse ich mir als freier Unternehmer nicht gerne durch ein Gesetz vorschreiben, wie ich meine Restaurants zu positionieren habe. Aber das Gesetz ist nun einmal formuliert und da gilt es das Beste daraus zu machen.

Aus rein menschlichem Bedürfnis, bin ich lieber Gast als Hotelier. Nehmen wir an, lieber lesender Hotelier, ich sei Gast in einem Ihrer schönen Hotels. Sagen wir mal, im oberen Segment. Vor dem zu Bett gehen komme ich auf die wahnwitzige Idee, ich könnte noch ein wenig geniessen. Eine Zigarre mit einem oder besser zweinem Getränk. Doch, oh Schreck, ich finde keinen gesetzlosen Raum.

Ich meine, es muss an uns Unternehmern liegen, dass wir unseren Gästen ab einem bestimmten Segment, ein, dem jeweiligen Kantonsgesetz entsprechendes, schönes Fumoir anbieten. Anbieten müssen. Bei näherer Betrachtung sind Genussraucher bei artgerechter Haltung zufriedene Menschen, die keinen Stress möchten, dafür aber Geld ausgeben. Darum werte Hoteliers, investiert in den Genuss. Wir Genussraucher werden es euch durch unser Kommen danken.