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Heureka. Sieg über Booking

Bravo. Die Hoteliers haben gewonnen.

Wir haben zwar die Preishoheit zurück, gewinnen damit aber keinen Rappen. Der Präsident der hotelleriesuisse, Andreas Züllig, meinte in Interviews, dass die Hoteliers die zurückgewonnene Kommission an den Gast zurückgeben. Wie gewonnen so zerronnen. Ich kann an dieser Stelle schreiben, dass wir im Bernerhof die Preise nicht senken werden, da wir keinen Sponsor haben, sondern auf Gewinn angewiesen sind. Den brauchen wir nämlich. Für Investitionen und Dienstleistungen, so dass unser Produkt auf dem Markt bestehen kann. Im Übrigen hat sich selbst in der Hotellerie der Marktpreis – Angebot und Nachfrage – etabliert.

Frei Meinung

Booking hat seinen Erfolg u.a. dank der Unfähigkeit der Hoteliers erreicht. Erfolgreiche Hotels sind nicht auf Booking. Romantik Hotel Hornberg in Saanenmöser sei als eines der Beispiele erwähnt. Das war jetzt überspitzt formuliert. Booking gehört heute einfach dazu. Kein Hotel muss seine Zimmer aufschalten, so er sie selber verkaufen kann. Und, ein Zimmer welches ich heute nicht verkaufe, kann ich morgen nicht mehr verkaufen.

Parlament

Ich danke euch, dass ihr es mit uns Hoteliers gut meint. Viel lieber wäre mir aber, wenn ihr den missbräuchlichen Schweiz Zuschlägen der Generalimporteuren den Riegel vorschieben würdet. Das vermindert unsere Konkurrenzfähigkeit. Diese Vorleistungen sind bis 200% teurer als in unseren Nachbarländern. Die Hotellerie freut sich, wenn Ihr Euch für unsere Eidgenössische Volksinitiative «Stopp der Hochpreisinsel – für faire Preise» einsetzt.

FDP.Die – nicht mehr so – Liberalen

Ich erlaube zu schreiben, dass ihr, also jene die zustimmten, so einem Votum nie und nimmer hätten zustimmen dürfen. Es wird nämlich kein Hotel gezwungen, seine Zimmer bei Booking aufzuschalten. Im Übrigen haben sich die Zeiten geändert. Ware wird heute online verkauft und da hat es Gesetzmässigkeiten die der Markt vorgibt. Der Kunde entscheidet wo er was bucht und wo nicht. Zudem reicht das Wettbewerbsrecht resp. der Preisüberwacher für solche Anliegen.

Vorteil Direkt-Bucher

Im Bernerhof sind wir konzilianter (Stornierungen etc.) mit Gästen die individual buchen, Halbpension kann nur direkt bei uns gebucht werden, Sonderleistungen (zB. Picknickbuffet in den Sommermonaten, gratis Transfer zu Konzerten) gibt es nur für Direktbucher. Kurz und gut, Direktbucher haben bei fast allen Schweizer Hotels einen Vorteil gegenüber Booking Buchern.

Zusammenhang Booking und TripAdvisor

Bewertungsportale wie zum Beispiel TripAdvisor sind nicht die Lieben und Netten, die den Usern nur einen Überblick über die bewertete Dienstleistung geben wollen, nein, in erster Linie wollen sie Geld verdienen. TripAdvisor hat einen Börsenwert von 7.6 Milliarden Dollar. Erwirtschaftet im Jahr 1,5 Milliarden Dollar Umsatz. Die wichtigste Einnahmequelle sind klickbasierte Erträge von Buchungsplattformen. Und damit sind wir wieder bei Booking. Die «Ranglisten» welche die Plattformen aufstellen basieren nicht etwa nur auf Grund der guten oder schlechten Bewertungen, sondern auch auf Grund der Höhe der abgelieferten Kommission.

Preisnachlass

Endlich. Endlich. Endlich. Wir, der Hotel Bernerhof in Gstaad, soll mit einem Angebot auf STC resp. auf der Top50-Plattform von Schweiz Tourismus aufgeschaltet werden. Sind wir doch Mitglied bei den STC Aktionären Schweiz Tourismus und hotelleriesuisse.

30 Angebote werden in der Vorwinter Kampagne publiziert. Alle teilnehmende Hotels bieten dasselbe, bereits vorgegebene Leistungspaket zum gleichen Preis an. Der Preis im Viersternhotel wurde auf 489.— Franken pro Doppelzimmer angesetzt. 10% Kommission für STC. Publikationskosten fallen keine an, was in der Ausschreibung mit einem Ausrufezeichen unterstrichen wird. Hotelier dankt.

Im Basisangebot von CHF 489.— sind folgende, vorgegebene Leistungen enthalten:

  • 2 Übernachtungen im Doppelzimmer
  • Frühstücksbuffet
  • Tages-Ski-Pass pro Person
  • Individuelle Hotel-Zusatzleistungen (nicht zwingend)
  • Kurtaxe

Gültigkeit November – Dezember 2012, event. auch länger.

Hotelier rechnet und kommt nach Abzug von Kommission an STC, MWST, Kurtaxe, Skipass und Frühstück auf den sagenhaften Preis von 51 Franken und 15 Rappen. Pro Tag und Person. Der aktuelle Bernerhof November Preis, nach Abzug von Mehrwertsteuer, Kurtaxe und Frühstück ist 111.95, was ein Preisnachlass von 54.3% ist. Hotelier hat gerechnet und sagt ab. Er empfindet diese Anfrage sogar als Frechheit. Eine Erniedrigung. Man denkt wohl, Hotelier könne nicht rechnen.

Von uns Hoteliers werden, unterstützt von unserem eigenen Verband (!), von ST Preisnachlässe gefordert. Das kann und darf nicht die Politik von Schweiz Tourismus sein. Ständig von Qualität zu reden und gleichzeitig Preisnachlässe einzufordern, widerspricht sich. Preisnachlass ist eine Abwärtsspirale. Die gleiche Organisation wird in 15 Jahren rufen, dass die Schweizer Hotels endlich wieder investieren müssen. Preise in dieser Grössenordnung werden von  Schweiz Tourismus von den Hotels gefordert und von unserem Verband hotelleriesuisse akzeptiert. Auf myswitzerland.com, unter den Top 50 Angeboten wird auf Angeboten eines Hotels ein Preisnachlass von 20% verlangt.

Schweiz Tourismus frohlockt zudem, dass die meisten der Schweizer Bergbahnen im kommenden Winter keine Preisanpassungen machen. Wie die Investitionen getätigt werden geht Schweiz Tourismus nichts an. Er selber finanziert sich mit Bundesgeldern.

Haben wir endlich mehr Selbstbewusstsein. Stehen wir dazu, dass unsere Preise teurer sind, teurer sein müssen, als im benachbarten, Nahen Osten. Überzeugen wir mit Leistung und Qualität anstelle mit Preisnachlässen. Und machen wir uns nicht ständig kleiner als wir sind.

P.S.: Diesen Text habe ich als Leserbrief unserer Verbands Zeitung, der Hotel Revue, zukommen lassen.

Aktuelles aus der Vergangenheit.

Habe etwas Geschriebenes, das ich 2004 für ein gesalzenes Heftli geschrieben habe. Es kam mir zufällig auf den Bildschirm. Irgendwie hat es gewisse Dinge, die heute noch immer aktuell sind. Mein ich.

Neuer Rekord!

Ich habe vom Heftli Gourmet die (Lach)nummer 10/2004 in sage und schreibe 5,25 Sekunden gelesen! Und das ist persönlicher Rekord.

I wott en neue Präsident

Guglielmo L. Brentel muss auf den obersten Stuhl von hotelleriesuisse. Bösere Zungen als die meine behaupten, der jetzige Präsident hätte entscheidend zur dicken Luft zwischen hotelleriesuisse und gastrosuisse beigetragen und also zum Krieg der Sterne. Mit seiner überheblichen, selbstgefälligen Art habe er sich Sympathien verscherzt. Ich wusste gar nicht, dass er überhaupt welche hatte. Und darum sind Bestrebungen im Gange, die darauf abzielen, dass er sich zurück tritt. Gleichzeitig soll Guglielmo Brentel auf den Sessel gehoben werden.

Mit Brentel hätten wir einen Mann an der Spitze, der selbst am Hauptsitz in Bern ein kleineres Erdbeben loslöst und die eingefahrenen Strukturen neu belebt. Der Mann sieht Zusammenhänge. Der Mann kommt zwar aus Downtown Switzerland, aber er ist trotzdem gut. Hoffentlich merkt das die Basis in den Sektionen.

Schweigender äFDPeler

Sich zu burnouten ist im Moment furchtbar modern. Und Rolf Schweiger geht mit der Mode. Darum geht er. Burnout ist die Tapferkeitsmedaille für besondere Manager Verdienste. Nur der Herzinfarkt gilt als noch höhere Auszeichnung, für das Lebenswerk quasi. Die Autobiographie sollte man aber vorher schreiben. Nachher ist es schwieriger.

Auf die Frage eines Journalisten an Rolf Schweiger, weshalb die Schweiz in einer weltweiten Wachstumsbranche wie der Tourismus Marktanteile verliere und was man dagegen machen könne, antwortete Rolf: «Während im Ausland schon Wellness- und Familienhotels wie Pilze aus dem Boden schossen, vertraute man in der Schweiz vielerorts auf bereits vorhandene Qualitäten und die Treue der Stammgäste.» Hört hört. Und dann sagte er noch, dass die Gäste, ob alt oder jung, mehr als eine bequeme Unterkunft erwarten. Sie wollten etwas erleben. Wer hätts gedacht. Schweiger hätte schweigen sollen.

Der Ex-Präsi der Unternehmer-Partei weiss offensichtlich nicht, dass ein identisches Hotelprojekt in Deutschland 10 und in Österreich 17 Prozent günstiger gebaut wird. Die Warenkosten liegen um 27 beziehungsweise 23 Prozent tiefer. Im gleichen Interview plapperten die Parteipräsidenten von links bis rechts uni tono, dass der Schweizer Tourismus an einem Mangel an Innovation leide und ein Qualitätsproblem mit einem Preisproblem habe.

Unfreundlich sind wir ja sowieso. Jo mei. Keiner der Parteipräsidenten redet davon, dass zum Beispiel freiheitliche Rahmenbedingungen frei machen würden. Oder dass KMUs von Steuersenkungen profitieren könnten. Unsere östlichen Nachbarn haben das schon lange gemerkt. Da wären nun Politiker gefragt. Und ein Hotelier-Präsident, welcher die Politiker darauf aufmerksam macht. Da wären wir wieder bei Brentel.

Zusammen legen

Da taucht dann die Frage auf, wie ein Schweizer Hotelier auf das Kostenniveau Österreichs sinken kann. Die Berner Zeitung stellte sie, die UBS antwortete: Indem sich ein Hotelier mit seinem benachbarten Kollegen zu einer Einkaufsgemeinschaft zusammenlegt. Sprach der antwortende Direktor, Jürg Stucki. 15 Prozent Einsparungen bei den Warenkosten postuliert der UBS-Mann.

Voll mega krass innovativ boah ey! So gehen also zwei zusammengelegte Hoteliers, beispielsweise in einer Skidestination im Wallis, gemeinsam zum lokalen Lieferanten und verlangen kostensenkende Prozente, weil sie zusammengelegt haben, was gar nicht zusammen gehört. Der lokale Lieferant ist lieb und unter Druck und gibt Prozente, da er die beiden Hotels nicht gemeinsam verlieren will an einen zusammengelegten Konkurrenten aus der Üsserschwiz.

Aber jetzt fehlen dem «Local» ende Jahr 15 Prozent, die er immer in die Region investiert hatte, in den Ausbau des eigenen Geschäfts oder in Form von Aktien in Bergbahnen. Die Infrastruktur stimmt nicht mehr, der Gäste kommen weniger und die zusammengelegten Hotels senken dann Kosten und gehen gemeinsam zum lokalen Lieferanten und senken dessen Investitionsvolumen und… Bänker sollte man sein. Die haben immer so verdammt gute und originelle Rezepte wie «zusammenlegen».

In Falten gelegt

Wie Zufälle nur zufällig sein können, kam mir ein altes Salz&Pfeffer in die Hände. Vom Oktober 98 mit dem Doyen der Hoteliers auf dem Titel, Hans C. Leu. Und da schrieb Dani E. seelig im Editorial folgendes:«In der nicht sehr realen Wirtschaft im Tanz um das goldene Börsenkalb sind die netten anständigen Chrampfer im real existierenden Kapitalismus fast verblutet. Ich leide noch täglich an meiner Leistung und selten lösch ich das Licht im Büro vor Mitternacht. Auch bei mir war schon ein grossbauchiger Sanierer im Haus und wollte dynamisch die Bude stillegen und das Kerngeschäft konzentrieren und sonst noch eine Menge sehr dummer und höchst unvernünftiger Dinge tun….»

Dazu sei nun doch noch gesagt, dass das Zusammenlegen nicht grundsätzlich dumm ist. Das sieht man schon bei Mann und Frau. Dumm ist es nur punktuell. Das sieht man auch bei Mann und Frau.

Und schliesslich: Auch in den Büros von Salz&Pfeffer wird zusammengelegt. Immerhin bleibt dort auch 2005 alles beim Neuen: Nette anständige Chrampfer löschen das Licht erst nach Mitternacht.

Zwei mal zwei

Auch diese Woche erschien wieder ein Würzbissen im GastroJournal. Der Verbandszeitung  von unserem Branchen Verband GastroSuisse. GastroSuisse ist der Verband der Wirte. Dann haben wir noch die hotelleriesuisse. Dies wiederum ist der Verband der Hoteliers. Und genau dieses doppelte Verbandsleben hat mich zu den hier abgebildeten Buchstaben bewogen. Dem beizufügen habe ich eigentlich nichts.

 

Würzbissen

Hotelmarketingtag

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich geschrieben, dass ich am Hotelmarketingtag in Luzern war. Und das ist wahr. Eigentlich war ich schon am Sonntag Abend in Luzern. Um bei der Wahrheit zu bleiben. Geschlafen habe ich mit wir im Hotel Astoria in Luzern. Dieses Hotel haben die Basler Architekturgiganten Herzog mit seinem de Meuron entworfen. Und der Karli, Besitzer eben dieses Hotels, ist nicht einmal in der hotellerisuisse, dem Branchenverband von uns Schweizer Hoteliers. Schande über mich, dass ich bei ihm war und Schande über ihn, dass er nicht in unserem Verband ist. Obwohl, Verband tönt verunfallt. Irgendwie. Ist er aber nicht. Der Verband. Aber das ist ja nicht das Thema. Um es kurz zu schreiben, ins Hotel ginge ich nicht mehr. Es ist zwar schön, aber irgendwie….. Irgendwas…. 

Aber das Nachtessen hatte es in sich. Ich mit wir waren in der Brasserie Bodu, meiner Lieblingsbeiz in Luzern beim Abendessen. Eine circa 500 Grämmer Seezunge musste dran glauben. So wie früher. Sie war Angelfang. Die war sowas von herrlich. Sowas von fein. Himmlisch. Dazu gab es einen Montrose 04-er für 150 Stutz. Geniales Preis-Leistungsverhältnis. Und wisst Ihr was? Am Ende des Essens, kurz vor dem Bezahlen der Rechnung kam Richi, der Wirt, und sagte, ein Freund wolle uns zu einer Flasche einladen. Ich und Freunde? Das müsse ein Missverständnis sein. Meinte ich. Aber, es war tatsächlich ein Freund von uns da. Der Franz Wiget mit seiner netten Ruth und seinen Kindern. Die beiden wirten äusserst erfolgreich im Restaurant Adelboden in Steinen. Wahnsinnig nette und liebe Menschen, welche eine fantastische Küche und eine gelebte Gastfreundschaft in ihrem Restaurant zelebrieren. Ein Besuch bei Wiget’s lohnt sich. Immer. (Dies war eben eine Empfehlung.)

Doch zurück zum Hotelmarketingtag mit dem Thema „Master in eMarketing“. Ja, natürlich waren wir irgendwann im Schweizerhof und die Vorträge fingen irgendwann an. Am Tag danach. Ihr wisst… Zuerst war der wirklich gute Vortrag von Schweiz Tourismuschef Jürg Schmid. Ein guter Mann und ein guter Vortrag. Ein Auszug gefällig?

  • Erfolg = Marketing x Rating x Preis x Verfügbarkeit
  • Besser = Qualität x Differenzierung x Leidenschaft
  • Übertroffene Erwartungen machen glücklich
Alsdann folge unser aller Präsident, Guglielmo Tell. Nein natürlich Brentel. Auch er ein guter Mann, auch er meldete sich mit hörenswerten Worten an die versammelte Hoteliergemeinde. Die Consommé double des Vortrages:
  • Die Schweiz hat sich seit 2007 gegenüber dem EU Raum um 30%, gegenüber Amerika um 37% und gegenüber dem Pfund um sagenhafte 47% verteuert. Zudem sind wir Schweizer die Chinesen der Österreicher. Österreich hatte nämlich ein Wachstum von 12,4% Schweizer Gästen. Die Schweiz hatte ein Wachstum aus dem asiatischen Raum von 15.2%
  • Zudem beeinträchtigen die hohen Kosten (Lohnkosten, Waren- und Dienstleistungskosten) die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Hotellerie, wie unten stehende Tabelle zeigt.

Hohe Kosten beeinträchtigen Wettbewerbsfähigkeit

Nach dem Referat von Brentel war die Reihe an Katja Stauber, welche die folgenden Referate und die nachfolgenden Podiumsdiskussionen moderierte. Die Quintessenz des Tages wurde von Simone Leitner in der htr treffend geschrieben:
Social Media verändert viel. Aber der Gast bleibt Mensch.

Podium Hopping am 31. Mai

ZUG

Am letzten Maitag war ich für einmal nicht auf des Schusters Sohlen unterwegs, sondern auf Podien. Der erste Aufenthalt war anlässlich des 3. Tages der Schweizer Hotellerie. Dieser Tag stand im Zeichen der Rolle des Hoteliers als Unternehmer, Gastgeber und Netzwerker. Zukunftsforscherin Imke Keicher legte den Hoteliers eine neue Weltsprache ans Herz.
(mehr …)

3. Tag der Schweizer Hotellerie

Die hotelleriesuisse organisiert am 31. Mai den 3. Tag der Schweizer Hotellerie in Zug. Das diesjährige  Motto: der Hotelier der Zukunft: Gastgeber und Netzwerker. Man sagt uns, wie der Hotelier im Jahre 2020 sein könnte. Dazu wurde eine äusserst kompetente Zukunftsforscherin eingeladen, die Frau Imke Keicher aus Rüschlikon.

Nach ihrem Referat lädt hotelleriesuisse zu einem Podiumsgespräch ein. Geleitet wird das Gespräch von Urs Leuthard, Leiter der Rundschau. Mit auf dem Podium sind nebst Frau Keicher, Elmar Ledergerber, Präsident Zürich Tourismus sowie Dominique de Buman, Präsident Schweizer Tourismus Verband und Nationalrat wie auch Vize Präsident der CVP. Und dann noch meine Wenigkeit, der Berghotelier.

Das Thema tönt spannend. Doch sind die Thesen von Frau Keicher wirkliche Zukunftsperspektiven? Wenn ja, dann meine ich, dass wir mit beiden Beinen schon mitten in der Zukunft angekommen sind.

Der Hotelier der Zukunft liebt und lebt die Nische

Dass jedes Produkt  schnell wahrnehmbar, resp. es so positioniert sein muss, dass wir einzigartig sind, ist nicht erst im Jahre 2020 gefragt. Das war schon immer so. Wer sich nicht in einer Nische befindet, muss über den Preis verkaufen.

Der Hotelier der Zukunft spricht fliessend „Social Media“

Natürlich kann ich als Twitterer und gelegentlich Facebooker dieser These nur zustimmen. Auch der iPad wird seiniges dazu tun, dass unser Leben noch ein wenig schneller und vernetzter wird.

Die Anforderungen an einen Gastgeber, der das Web 2.0 nutzt sind hoch. Es ist zweischneidig. Einerseits sollte auf eine fachliche Beratung nicht verzichtet werden, andererseits kann die „Werbung“ nicht mehr delegiert werden. Ich selber nutze Twitter und Facebook dazu, mein Image und somit dasjenige des Hotels zu vermitteln. Tweets mit Angeboten sind nur selten. Twitter und Facebook muss meiner Ansicht nach von Innen kommen. Damit gehört das Web 2.0 in die Chefetage.

Zu Social Media gehören die ganzen Bewertungssysteme (Holiday-Check, TripAdvisor, Trivago, Qype, Yelp etc.). Auch diesen muss ein moderner Gastgeber Sorge tragen und sie aktiv „bewirtschaften“, das heisst, immer mit einem Auge auf den Plattformen präsent sein.

Der Hotelier der Zukunft ist ein Local Player

Absolut richtig. Aber auch diese Zunkunftsthese ist nicht neu. So hat sich der Tourismus im Saanenland schon mitte der neunziger Jahre, zur wohl ersten wirklichen Schweizer Destination, dem Gstaad Saanenland Tourismus zusammengeschlossen. Die Hoteliers in Gstaad haben 1968 gemeinsam die Hotel Zentralwäscherei gebaut. Somit musste nicht jedes Hotel eine eigene Lingerie bauen. Bis in die heutige Zeit arbeiten die Hotels im Saanenland sehr eng zusammen. So haben wir die Mitarbeiter Plattform yourgstaad.ch und damit verbunden die Fanseite auf Facebook geschaffen.

Aktuell hat der Tourismus und der Hotelierverein erste Schritte eingeleitet, um unsere Region als Organic Ressort zu positionieren. Von der Landwirtschaft über das Gewerbe bis zur Gemeinde werden in dieses Projekt alle eingebunden, damit es eine gelebte Positionierung wird.

Der Hotelier der Zunkunft ist alles, ausser gewöhnlich

Ich gehe mal davon aus, dass dies nicht nur der Hotelier zu sein hat. Dies spielt selbstverständlich in die erste These von Frau Keicher. Denn zur Positionierung des Hotels, muss auch der Hotelier passen. Oder umgekehrt. Es ist doch so, dass sich der Hotelier/Restaurateur seine Gäste (mit seiner persönlichen und der Positionierung des Hauses) aussucht.

So, nun bin ich mal gespannt, was der Tag der Schweizer Hotellerie bringt. Und ob ich, vor lauter Nervosität, überhaupt ein Wort aus mir rausquetschen kann. Ich werde ab circa 09.00 Uhr versuchen, vor, während und nach dem Podium Tweets zu senden. Der Hashtag wird #10sha sein.