Die hotelleriesuisse organisiert am 31. Mai den 3. Tag der Schweizer Hotellerie in Zug. Das diesjährige Motto: der Hotelier der Zukunft: Gastgeber und Netzwerker. Man sagt uns, wie der Hotelier im Jahre 2020 sein könnte. Dazu wurde eine äusserst kompetente Zukunftsforscherin eingeladen, die Frau Imke Keicher aus Rüschlikon.
Nach ihrem Referat lädt hotelleriesuisse zu einem Podiumsgespräch ein. Geleitet wird das Gespräch von Urs Leuthard, Leiter der Rundschau. Mit auf dem Podium sind nebst Frau Keicher, Elmar Ledergerber, Präsident Zürich Tourismus sowie Dominique de Buman, Präsident Schweizer Tourismus Verband und Nationalrat wie auch Vize Präsident der CVP. Und dann noch meine Wenigkeit, der Berghotelier.
Das Thema tönt spannend. Doch sind die Thesen von Frau Keicher wirkliche Zukunftsperspektiven? Wenn ja, dann meine ich, dass wir mit beiden Beinen schon mitten in der Zukunft angekommen sind.
Der Hotelier der Zukunft liebt und lebt die Nische
Dass jedes Produkt schnell wahrnehmbar, resp. es so positioniert sein muss, dass wir einzigartig sind, ist nicht erst im Jahre 2020 gefragt. Das war schon immer so. Wer sich nicht in einer Nische befindet, muss über den Preis verkaufen.
Der Hotelier der Zukunft spricht fliessend „Social Media“
Natürlich kann ich als Twitterer und gelegentlich Facebooker dieser These nur zustimmen. Auch der iPad wird seiniges dazu tun, dass unser Leben noch ein wenig schneller und vernetzter wird.
Die Anforderungen an einen Gastgeber, der das Web 2.0 nutzt sind hoch. Es ist zweischneidig. Einerseits sollte auf eine fachliche Beratung nicht verzichtet werden, andererseits kann die „Werbung“ nicht mehr delegiert werden. Ich selber nutze Twitter und Facebook dazu, mein Image und somit dasjenige des Hotels zu vermitteln. Tweets mit Angeboten sind nur selten. Twitter und Facebook muss meiner Ansicht nach von Innen kommen. Damit gehört das Web 2.0 in die Chefetage.
Zu Social Media gehören die ganzen Bewertungssysteme (Holiday-Check, TripAdvisor, Trivago, Qype, Yelp etc.). Auch diesen muss ein moderner Gastgeber Sorge tragen und sie aktiv „bewirtschaften“, das heisst, immer mit einem Auge auf den Plattformen präsent sein.
Der Hotelier der Zukunft ist ein Local Player
Absolut richtig. Aber auch diese Zunkunftsthese ist nicht neu. So hat sich der Tourismus im Saanenland schon mitte der neunziger Jahre, zur wohl ersten wirklichen Schweizer Destination, dem Gstaad Saanenland Tourismus zusammengeschlossen. Die Hoteliers in Gstaad haben 1968 gemeinsam die Hotel Zentralwäscherei gebaut. Somit musste nicht jedes Hotel eine eigene Lingerie bauen. Bis in die heutige Zeit arbeiten die Hotels im Saanenland sehr eng zusammen. So haben wir die Mitarbeiter Plattform yourgstaad.ch und damit verbunden die Fanseite auf Facebook geschaffen.
Aktuell hat der Tourismus und der Hotelierverein erste Schritte eingeleitet, um unsere Region als Organic Ressort zu positionieren. Von der Landwirtschaft über das Gewerbe bis zur Gemeinde werden in dieses Projekt alle eingebunden, damit es eine gelebte Positionierung wird.
Der Hotelier der Zunkunft ist alles, ausser gewöhnlich
Ich gehe mal davon aus, dass dies nicht nur der Hotelier zu sein hat. Dies spielt selbstverständlich in die erste These von Frau Keicher. Denn zur Positionierung des Hotels, muss auch der Hotelier passen. Oder umgekehrt. Es ist doch so, dass sich der Hotelier/Restaurateur seine Gäste (mit seiner persönlichen und der Positionierung des Hauses) aussucht.
So, nun bin ich mal gespannt, was der Tag der Schweizer Hotellerie bringt. Und ob ich, vor lauter Nervosität, überhaupt ein Wort aus mir rausquetschen kann. Ich werde ab circa 09.00 Uhr versuchen, vor, während und nach dem Podium Tweets zu senden. Der Hashtag wird #10sha sein.