Schönen Dank auch

Einmal mehr, ein Leitartikel von Romeo Brodmann der ins Schwarze trifft. Volltreffer und 100 Punkte.

Liebe Politiker, liebe Polizisten, liebe Gäste. Gestern waren wir noch Unternehmer, Steuerzahler, Freunde, Gastgeber und Partner. Wir waren Seelentröster und Ansprechperson. Wir haben Heimat- und Familienlosen immer ein Zuhause gegeben. Den Kaffee mit Znüni für den Bauarbeiter mit dreckigen Schuhen haben wir genau so mit Liebe serviert wie das mehrgängige Menu für den Geschäftsgast. Wir haben die Gäste bei Hitze in der kühlen Gartenwirtschaft und bei Kälte in der warmen Gaststube bewirtet. Wir haben ein WC, wenn es eilig ist, und wir bieten ein Ort zum Flirten. Das alles haben wir als freie Unternehmer getan, die das Geschäftsrisiko immer auf eigenen Schultern trugen. Jetzt, unter dem Deckmantel der Demokratie, haben Sie den privaten Unternehmensraum usurpiert. Und Sie, liebe Polizisten, haben dieses Jahr die stolze Aufgabe aktiv in Angriff genommen, fehlbare Wirte zu kontrollieren, zu knechten und zu strafen. Sie alle schränken uns also in der unternehmerischen Freiheit ein, machen den privaten Unternehmensraum zum öffentlichen und bestimmen, was wir zu tun haben. Dies, ohne dass soziale Ausgleiche oder Subventionen fliessen, wie dies bei den Bauern der Fall ist, obwohl wir mit dem rauchfreien Raum einen „Service public“ bieten müssen. Während es uns ans Lebendige geht, schauen Sie jetzt geflissentlich weg.

Romeo Brodmann, Leitartikel im GastroJournal vom 28. Januar

CigarMan hebt den Hut und verneigt sich tief. Bravo Romeo!

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21 Antworten zu “Schönen Dank auch”

  1. Moritz sagt:

    Da kann ich überhaupt nicht zustimmen:
    Einschränkungen bzw. Gesetze gab und gibt es doch schon immer für Gastronomen (auch für andere Unternehmer übrigens). Und das ist auch gut so: Es gibt Gesetze für Arbeitszeiten, Jugendschutz, Arbeitssicherheit, Hygienestandards etc. Das war und ist völlig unbestritten richtig. Es könnte alles weniger bürokratisch sein, richtig. Aber das es grundsätzlich Gesetze braucht ist wohl unstrittig, oder?
    Und jetzt kommt ein Gesetz dazu. Ein Gesetz, dass grossen Rückhalt in der Bevölkerung und der Politik hat. Ein Gesetz, dass es so in vielen westlichen Ländern der Welt gibt. Ein Gesetz, von dem Ärzte sagen, dass es Menschenleben rettet.
    Das die Polizei Gesetze durchsetzt ist doch klar, wer denn sonst?
    Der Artikel ist eine Polemik, hat aber mit der Lebenswirklichkeit nichts zu tun. Hier wird gerade so getan, als sei das Rauchverbot das Ende des freien Unternehmertums. Aber wie oben angeführt gab und gibt es das völlig freie Unternehmertum, dass auf niemanden Rücksicht nehmen und sich an keine Gesetze halten muss, sowieso nicht.
    Ich freue mich jedenfalls auf rauchfreie Restaurants und Bars. Und wenn ich doch mal wieder zu einer Zigarre greifen will, dann geh ich eben in separate Räume, rauche draussen oder lade nach Hause zum Zigarrenabend ein.

  2. Sorry, Thomas, aber das ist die schwächste, haltloseste Polemik, die ich je zu diesem Thema gelesen habe.

    Erstens: Keine einzige der erwähnten hehren Taten wird durch den angeblichen Eingriff in die unternehmerische Freiheit verunmöglicht oder gar eingeschränkt.

    Überhaupt Eingriff: Wer als Wirt so argumentiert, müsste gegen den Lebensmittelkontrolleur genau so wettern. Dass Unternehmertum nicht im rechtsfreien Raum stattfindet, hat sich bei uns nun schon eine Zeitlang nicht allzu schlecht bewährt.

    Und die armen Polizisten: Entschuldigung, aber wer keinen Spass daran findet, Gesetze und Vorschriften durchzusetzen, soll sich einen anderen Job suchen.

    Auch dass kein „sozialer Ausgleich“ (was auch immer das genau ist) stattfindet und keine Subventionen fliessen, stimmt nicht. Man muss nur vielleicht etwas unvernebelter hinsehen. Wieviel Prozent MwSt zahlt das Gastgewerbe?

    Ob es den Wirten jetzt ans Lebendige geht, wird sich weisen. Ich glaube nicht daran. Das Rauchverbot wird höchstens dazu führen, dass sich die Spreu noch mehr vom Weizen trennt. Und das ist immer begrüssenswert.

    Thomas, Du machst es doch vor mit Deinem Rauchsalon. Jede solche Herausforderung ist eine Chance, sich von der Konkurrenz abzuheben. Gerade bei einem Gesetz sind die Spiesse nämlich für alle gleich lang.

  3. Thomas Frei sagt:

    Spannende Kommentare von Moritz und Daniel. Besten Dank. Ich meine, dass wir Menschen eine Selbstverantwortung haben. Diese wahrzunehmen wird uns in der heutigen Gesellschaft nicht mehr gestattet. Aber wir wollen uns ja einschränken lassen.

    Es ist mir als liberal denkender Mensch gestattet, in eine Raucherhöhle von Beiz zu sitzen. Ebenso kann ich ein rauchfreies Restaurant wählen. Es ist mir überlassen, am Mittag ein Hamburger von McDonald zu essen und am Abend bei Rochat zu tafeln. Übrigens beides in Crisser zu haben.

    Betreffend Autobahn mit 200 km. Auch das geht in das Thema Selbstverantwortung. Ich finde es richtig, dass in den Restaurants nicht mehr geraucht werden darf. Ich selber habe vor acht Jahren zwei meiner damaligen drei Restaurants rauchfrei gemacht. Ich habe Verantwortung als Unternehmer übernommen. Der Gast konnte wählen in welches der drei Restaurants er sitzt. Das war perfekt. Ich muss aber sagen, dass viele Wirte diese Verantwortung nicht wahrgenommen haben. Und Restaurants Gäste fingen ungeniert ihre Zigarette und Zigarre an zu rauchen, obwohl noch essende Gäste anwesend waren.

    Wenn wir uns alle mit Respekt gegenüber treten würden, bräuchten wir viele Einschränkungen nicht. Leider bleibt Mensch Mensch. Darum müssen wir regeln.

  4. Das ist dieselbe Argumentation, wie unter dem Deckmantel von Selbstverantwortung und Liberalismus darauf zu bestehen, um den Preis von ein paar Hundert Verkehrstoten im Jahr mit 200 km/h über die Autobahn blochen zu dürfen.

    Persönliche Freiheit hört immer dort auf, wo die Freiheit des anderen beginnt. Wer im Restaurant ungeniert pafft, während ich ein kulinarisches Meisterwerk zu geniessen versuche, verletzt dieses Gebot und nötigt mich.

  5. Aficionado sagt:

    Die Argumente für rauchfreien kulinarischen Genuss in Ehren – ich rauchte meine Zigarren auch vor der Antitabakhetze an adäquaten Orten -, der Wortlaut der EU-Forderungen (http://bit.ly/8qYO4v) hat mit Vernunft, Toleranz und liberalen Grundwerten sicherlich nicht mehr viel gemein. Es wäre ja äusserst erstaunlich, wenn solcherlei Fanatismus nicht entsprechende Reaktionen zeitigen würde.

    Beste Grüsse
    Hans Fischer aka Aficionado

  6. bonk sagt:

    @Moritz und Daniel: Nein, bei Jugendlichen besteht im Gegensatz zu Erwachsenen ein staatliches Schutzinteresse, in abgeschwächter Form auch bei Arbeitnehmern. Hygienevorschriften betreffen das, was der Gast nicht selbständig überprüfen kann, Kontrollen verhindern einen möglichen Betrug des Wirtes. Das alles hat überhaupt nichts mit Rauchverboten zu tun. Hätten wir eine pragmatische Regelung, Kennzeichnungspflicht und Zutrittsverbot für Jugendliche, hätte der Staat nichts mehr zu melden. Als erwachsener Mensch kann und muss man selbst entscheiden, in welche Gefahr man sich begibt. Ich kann diese staatliche Entmündigung der Nichtraucher überhaupt nicht nachvollziehen, ich fühle mich zutiefst beleidigt, wenn der Staat sich anmaßt, mich in einer dermaßen paternalistischen Weise vertreten zu wollen.

  7. Thomas Frei sagt:

    @ bonk: Ja, damit bin ich doch sehr einverstanden. Kann ich unterschreiben!

  8. Oblong Fizz Oblong sagt:

    Passivrauch und absolutes Rauchverbot, sonst noch was?
    Ist es nicht so dass wir global eine Epidemie von Gewinnmaximierungs-und Spielsüchtigen im Finanzmarkt am Leben erhalten?
    Wo ist der Sucht-Ober-Präventor der EU?
    Spielsüchtige werden eigentlich therapiert und dürfen danach nicht mehr spielen. Die bekommen eine Sperre bei der Spielbank. Und beim Lottospielen werden wir jetzt auch schon auf die Gefahr der Sucht hingewiesen! Äh, wie bitte?
    Bei den Aktienzockern ist es genau anders herum: Nicht nur das der Staat die Schulden für die Verzockerei ausgleicht (auf Kosten der Steuerzahler), nein es werden die Regeln weiter gelockert und weitere Unmassen von billigem Geld seitens der Zentralbanken wird für die Zocker zur nächsten Geldverbrennung zur Verfügung gestellt (wieder auf Kosten der Steuerzahler). Die Wirtschaft wird schändlich im Stich gelassen und der Arbeitsmarkt wird auf den Altar der virtuellen Geldschöpfung geopfert. Es ist doch selbsterklärend, dass dieses Vorgehen unser bestehendes Wirtschaftssystem in den Abgrund reißt.
    Und was nützt mir und den Bürgern jetzt das absolute Rauchverbot ?
    Doch nur eine Massnahme dass ich als Steuerzahler erhalten bleibe um die Schulden meiner Regierung zu zahlen!
    Achtung:
    Liebe Europäer und Gesundheitsbesserwisser denkt
    daran:
    Alles kann krebserzeugend sein, besonders das Leben!

    Wäre Tabakrauch für die Umwelt tatsächlich so gefährlich, wie zunächst von den US-Gesundheitsbehörden behauptet und später weltweit als Faktum übernommen, so müssten neben Verbrennungsmotoren auch das Braten, Grillen und Frittieren verboten werden: Die dabei entstehenden Dämpfe enthalten gleichermaßen große Mengen karzinogener polyaromatischer Kohlenwasserstoffe (PAH), vor allem Benzo(a)pyrene (Bap), karzinogene Nitrosamine und eine Anzahl krebsfördernder Substanzen.
    Ähnliche Karzinogene und Gifte können in oft beträchtlichen Mengen in vielen Lebensmitteln (Fleischprodukte, Fisch und Meeresfrüchte, Pilze, Erdnüsse etc) wie auch im (chlorierten) Trinkwasser enthalten sein und werden über den Verdauungstrakt aufgenommen. – Würde jemand zwei Stunden lang Hamburger auf einem Holzkohlenfeuer grillen und einen davon essen, würde er – je nachdem – die -zig bis vierhundertfache Bap-Menge aufnehmen, als wäre er zehn Stunden lang in einer massiv verqualmten Bar gewesen. Ein Beispiel dafür, wie exponiert Köche und Küchenpersonal, aber auch Gäste in der Nähe einer schlecht belüfteten Küche sind.

    Zu bedenken ist freilich, dass die Menschheit seit einigen 100.000 Jahren das Feuer dazu nutzt, Lebensmittel genießbar zu machen, ohne an Lungenkrebs gestorben zu sein.
    Tschitti Bäng Bäng!!!
    Hallelullia und gelobt sei der Herr und die Heiligen!
    ..selbst bei der Kälte unter uns Menschen!

    Euer
    Oblong Fizz Oblong
    Königlicher Rauch-Ritter

  9. Einer der drei Musketiere sagt:

    Wir haben die Demokratie, die Nichtraucher, die Nichtraucherversteher und wir haben auch noch die Allesverhinderer auf der einen Seite. Dann drehen wir den Kopf nach links (oder rechts, spielt keine Rolle, wie die Politik in der diskutierten Frage keine Rolle spielt..) und auf dieser Seite haben wir den Wirt. Der ist ja nicht nur Wirt, sondern auch GASTgeber. Mit dem Rauchverbot hat der nun ein Problem (ok, nicht alle, aber immer mehr): Er muss nun gezwungenermassen zum schlechten Gastgeber mutieren. (Das geht ein paar Generationen, die Evolution der Menschheit braucht – wir wir wissen – Zeit). Ich glaube, es geht den Gastgebern nicht nur um die Sorge vom Umsatzeinbuss. Es geht darum, dass ihnen vorgeschrieben wird, ein schlechterer Gastgeber zu sein als sie eigentlich sein wollen. Diesen Aspekt verstehen die Nichtraucher, Nichtraucherversteher und Allesverhinderer glaubs nicht. Die ziehen den Egotrip vor und begrüssen die Chance auf ein laaaanges und gesundes Leben (falls diese Rechnung dann aufgeht..), stimmen ab und haben scheint’s gewonnen. Das dürfen die schon, finde ich. Sie sollten uns jetzt einfach nicht noch mehr auf den Geist gehen (Das ist nur ein frommer Wunsch von mir und natürlich nicht gesetzlich vorgeschrieben). Weil: Natürlich ist der Wunsch nach einer gesunden Lunge ein hehrer . Aber jetzt haben diese Leute den Spiess zum Thema Einschränkung einfach umgedreht. OK, gleiches Recht für Alle. Aber jetzt Klappe halten.

  10. Burschy Nestroy sagt:

    ..und wem haben wir die Hysterie zu verdanken?
    Zum großen Teil unseren Frauen, den drangsalierenden
    Gesundheitsnannys.
    :
    Droste, WiglaF
    GEFUNDEN UND FÜR GUT BEFUNDEN:
    im Büchlein “Am Arsch die Räuber”
    Nautilus Verlag:

    DIE FRAU, DAS GESUNDHEITSWESEN

    “U-Bahnhof Bayerischer Platz in Berlin-Schöneberg, nachmittags halb fünf.
    Eine Frau um die 40, alternativen Reformhauscharme abstrahlend, läßt ihren rügenden, verärgerten Blick auf einem Proleten Mitte 50 liegen, der, offensichtlich gerade von der Schicht kommend, trotz des in U-Bahnhöfen üblichen Rauchverbots ein Zigarrettchen schmaucht!

    “S I E, hier ist R A U C H V E R B O T ! ! ! “: fährt die Frau ihn an, er aber pafft weiter, kuckt nur stumm, was die Buntgekleidete umso mehr in Rage versetzt. Er habe hier nicht zu rauchen, giftet sie weiter, erfolglos, und dann steigert sie sich in eine Arie hinein:

    Ihr sei es egal, wenn er sich ruiniere, wenn er Selbstmord auf Raten begehen wolle, bitteschön, ABER NICHT AUF IHRE KOSTEN.

    Der dergestalt heftig Angegangene schweigt weiter hartnäckig, und so schwingt die unheilbar gesunde Frau sich auf zum Finale:
    Sie wolle Leben,

    “ICH WILL LEEEBEN! LEEEEEEEEBBBEN!”

    dröhnt es jetzt wie Andre Heller, Erika Pluhar, Konstantin Wecker, Klaus Hofmann und Milva gleichzeitigaus ihr heraus, und, noch immer rauchend und mit befremdeten Blick, gibt der Prolet nur kurz und trocken zurück:

    ” W O Z U ? ”

    Manchmal ist die blöde Arbeiterklasse eben doch noch unschlagbar.”

    Droste, WiglaF
    GEFUNDEN UND FÜR GUT BEFUNDEN:
    im Büchlein “Am Arsch die Räuber”
    Nautilus Verlag

  11. Erich sagt:

    Die Schweiz ist ein wunderbares, schönes, freies und spannendes Land. Wo sonst auf der Welt kann man diese Vielfältigkeit auf so kleinem Raum „erLeben“?

    Etwas vom schönsten in der Schweiz ist es, SORRY Ihr Gastronomen, praktisch überall eine „Beiz“ zu finden, dort die Gastfreundschaft zu geniessen und sich verwöhnen zu lassen. (Wer jemals beispielsweise in Skandinavien gelebt hat weiss was ich meine).

    Zu Gast sein bei einem(r) Gastgeber, einem(r) Unternehmer, in einem schwierigen Geschäftsfeld. Meinen Gastgebern hat man jetzt noch ein Gesetz „suplement aufs Auge gedrückt“. (Einige „UnterlasserInnen“ gibt es, wie überall, sicherlich auch)

    Ich bin seit über 50 Jahren, ausser den paar obligaten Versuchen während der Pubertät und in der Rekrutenschule (Spätform der Pubertät), Nichtraucher. Warum? Ich kann es nicht sagen, es hat sich einfach so ergeben. Das obwohl in meiner Familie praktisch alle rauchen oder geraucht haben. Weder hat mir jemand das rauchen verboten, dann hätte ich vermutlich mit dem rauchen sofort angefangen, noch wurde ich dazu gedrängt.

    Mein Verhältnis zu RaucherInnen ist, war und bleibt völlig unverkrampft. Genau so wenig wurde oder wird meine Lebensqualität durch RaucherInnen eingeschränkt. War es mir zu viel „Nebel“ bin ich gegangen, respektive nicht hingegangen. Sicherlich war ich in den vergangenen Jahrzehnten manchmal mehr, manchmal weniger, Passivraucher. (Ich habe auch schon zu viel getrunken oder bin 180 auf der Autobahn gefahren).

    Restaurants mit rauchfreien Zonen schätze und finde ich schon seit langem. Dort wo mir der Qualm zu viel war, ging ich nicht rein, oder gleich wieder raus. Ich kann, Vorteil Schweiz, frei entscheiden und habe die Wahl. Für mich gab es auch in der Vergangenheit, ohne Gesetz, immer genügend rauchfreie Lokalitäten.

    Natürlich habe ich mich auch schon über Raucher genervt! Genau so wie über militante Ex-RaucherInnen, das schlechte Fernsehprogramm, die doofen Automobilisten, die blöden Velofahrer, das dumme Gequatsche im Nebenabteil, Klingeltöne, den Toni Brunner oder…

    Meistens ärgere ich mich so, wie es gerade zu meiner aktuellen Situation oder Stimmung passt. Sitze ich im Auto sind es die dämlichen Velofahrer, sitze ich auf dem Velo sind es die rücksichtslosen Autofahrer.

    Welches Gesetz kommt als nächstes? SchweizerInnen dürfen nur noch einen BMI von maximal 28 haben, monatlich geprüft von Dr. Stutz?

    Nerve ich mich dann am Kiosk, wenn ich hinter jungen Frauen anstehe die zum Schutz ihres BMI, so ca. um 17, lediglich ein Redbull light und ein Päckchen „Winstons“ als Mittagessen kaufen? (Wo immer sie diese Glimmstengel dann auch Gesetzeskonform rauchen).

    Es braucht Gesetze und die sollen beachtet werden. Aus meiner Sicht gibt es genügend davon. Wenn dieses „Nichtraucher-Gesetz“, Leben rettet, ich denke da an die SchwerarbeiterInnen im Gastgewerbe, nur dann macht ein solches Gesetz Sinn. Aber ist das wirklich so? (Nein, jetzt bitte keine Statistik senden, ich finde garantiert eine die das Gegenteil beweist)

  12. Thomas Frei sagt:

    Lieber Erich, ganz herzlichen Dank für Deine liberalen Worte. Sie freuen mich umso mehr, weil ich ewiss dass Du ein Aussdauersportler bist. Merci!

  13. Thomas Frei sagt:

    Danke, dass Sie Ihre Muskeln haben spielen lassen. Tönt vernünftig mein Herr.

  14. Thomas Frei sagt:

    Gesundheitsnanny. Tönt gut 😉 Wie Frischluftfanatiker.

  15. Patric Lutz sagt:

    Lieber Thomas,

    Nach der Entdeckung der „Qualitätskorrigierten Lebensjahre“, frage ich mich, was ich mit denen soll! Was nützt mir am Schluss ein Jahr in perfekter Gesundheit (aka QALY – siehe http://science.orf.at/stories/1635731) wenn mir vor lauter Gesetze, Verbote, Spassverderber etc. gar kein Leben mehr möglich ist.

    Am besten packen wir uns in Ganz-Körper-Kondome, treiben keinen Sport, damit die Gelenke nicht leiden, essen Astronauten-Futter, damit wir weder zu- noch abnehmen, haben keinen Sex mehr, da der Austausch von Körperflüssigkeiten nicht wirklich hygienisch ist, atmen nur noch durch die Gasmaske, da auch die frische Alpenluft nicht wirklich sauber ist.

    Auf diesen Artikel werde ich heute sicher einen, vielleicht auch zwei trinken, könnte ja auch noch eine rauchen… als frei denkender Mensch im vollen Bewusstsein, dass meine Bilanz an QALY’s sinkt, mein Glücksgefühl aber sicher steigt… falls morgen die letzte Bananenschale am Boden liegen sollte!

  16. Thomas Frei sagt:

    😉 Ein wahres Statement gelassen geschrieben! Super und Dank.

  17. Thomas Frei sagt:

    Sehr schöne Geschichte. besten Dank.

  18. Super geschmeidig für Auge und Herz was hier zum Lesen steht.
    Zur etwas schwindeligen Meldung aus dem EU-Hauptquartier ist nur zu bemerken:
    Wenn Hunde ängstlich sind bellen dieselben am lautesten. Das gibt sich wieder, wie mit der Aufregung um die Schweine-Grippe, ich nenne den Quatsch in Hessisch:
    Wuze-Schnuppe!
    Arpropos Grippe , da war doch was?
    Durchschnittlich sterben bei einer Grippe-Welle zwischen 15000 bis 20000 Menschen in Deutschland. Die Zahlen für die Schweiz sind mir jetzt nicht bekantt, pardon!
    Und noch was:
    Wenn jemand eine Zigarette, Pfeife oder Cigare anzündet löst das eine Epidemie aus?
    Grippeviren (Influenza) sind dazu in der Lage. Ein an Grippe erkrankter Mensch darf sich aber in öffentlichen Gebäuden aufhalten, er darf jedes Verkehrsmittel benutzen und er kann jede Gastwirtschaft aufsuchen, ohne dass eine Ordnungsbehörde einschreitet. Bei einer der letzten Grippe-Epidmien starben ca. 16.000 Menschen, das war in 2003/04.
    Was sagte der Staat damals?
    Bürger schützt dich selbst und zur Zeit wird auch keine Impfung gebraucht, weil, ja weil das mit dem Händewaschen gut funktioniert hat; prima geklappt,
    auch ohne Ulla Schmidt:-)

    Jedoch, alles Pillepalle, hier das Thema macht mich ganz blümerant:
    Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin hat sich 2006 auf einem Kongress mit dem Thema „Sepsis“, im Volksmund Blutvergiftung genannt, befassen müssen. Hintergrund sind 150.000 Vergiftungsfälle pro Jahr, wovon etwa 60.000 tödlich verlaufen – und das Schlimme, die meisten Opfer haben sich die Vergiftung erst während eines notwendigen Krankenhausaufenthaltes zugezogen. Rechnet man nun noch die bereits erwähnten Grippe-Toten hinzu, so dürften zwischen 70.000 und 90.000 Menschen in Deutschland jedes Jahr vorzeitig ihr Leben verlieren, obwohl sie sämtliche gesundheitlichen Empfehlungen und Ratschlägen der „Apotheken Umschau“ uneingeschränkt befolgt hatten. Das sind ungefähr 10 Prozent von den insgesamt vom statistische Bundesamt für 2006 genannten Sterbefälle (821.627) oder 30-mal mehr als die vom DKFZ angeführte und als erheblich eingestufte Todesrate bei Passivrauchern. Die Hoffnung, dass sich diese tragischen Vorkommnisse deutlich reduzieren, ruht vor allem auf den Bemühungen der Ärzteschaft sowie der Krankenhausträger. Da könnten unter Umständen Hygiene-Seminsre ware Wunder wirken, gelle:-)
    Das Rauchverbot kann jedenfalls keinen Beitrag leisten. Was für ein Ärger für die diensteifrigen
    Gesundheitsnannys.

    Beste Grüße aus Ricciland

  19. Thomas Frei sagt:

    Ganz herzlichen Dank für die treffsicheren Worte!

  20. Mike Molto sagt:

    Sehr unaufgeregnete Art mit dem Thema umzugehen!
    Chapeau an alle die sich hier kundtun.

    Ansonsten stellt euch mal vor, die Menschheit würde Sex&Erotik zur Verwahrung in den Vatikan geben.
    Der Papst würde das Thema als „Chefsache“ ansehen. Prima gelaufen!!!
    Das wäre ungefähr so, als ob ich meinen Hund zum Tierpräparator bringe damit er nicht mehr bellt,sabert, und schmutzig wird.

    Sowas passiert gerade mit unseren Lebenszusammenhängen. Deshalb weiter Haltung zeigen!
    Euer Mike Molto

  21. Thomas Frei sagt:

    Ciao Mike, Besten Dank für Deinen Kommentar. Freut mich.

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