Archiv für ‘Gedanken des Wanderhoteliers’ Kategorie

Gedanken.Verloren.

Meine Kolumne im Anzeiger von Saanen

Nieselregen. Nasskalt. Der Bus, der mich zur Schule fuhr, war voll mit triefenden, roten Nasen. Husten. Ab und wann ein Schnäuzen. Kaum in der Schule angekommen, schickte uns Lehrer Schmid raus, um Blätter zu sammeln. Bunt sollen sie sein. In meiner Heimatstadt hatte es viele Kastanienbäume. Selbst in der Nähe der Schule. Doch ich suchte das Weite. Kommt Zeit kommt Rat. Ich will ja nicht das erst beste Blatt. Schon gar nicht eines aus der Stadt. Ich ging in den Wald. Die Schuhe tief im Laub versteckt, schlenderte ich gedankenverloren durch den Wald. Jeder Schritt ein lautes Rascheln, tschschschsch tschschschsch tschschschsch, das gefiel mir. Ich entfernte mich, ich schwöre es! unabsichtlich immer weiter weg von der Schule. Als mir aufging, dass der Weg zurück ans Pult gleich lang ist wie der von der Schule weg, war ich keineswegs erschüttert. Eine Stunde mehr im Schulzimmer bei Lehrer Schmid bringt mich auch nicht an die Uni. Ich sammelte also zwei drei, schon halb vermoderte Blätter und keuchte in die Schule zurück. Natürlich waren die Klassenkameraden schon alle im Schulzimmer und malten eifrig eines der von ihnen gesuchten Stadtblätter auf ein Zeichenpapier. So was Überflüssiges. Was soll ich ein Blatt abzeichnen, welches in der Natur viel schöner ist? Heiss ich van Gogh? Mit einem Bambusstock, den mir Lehrer Schmid doch tatsächlich auf meine rechte Hand schlug,  versuchte er mir zu erklären, dass ich ein Blatt auf den Zeichenblock zu zeichnen habe. Ich gab schliesslich nach. Gezeichnet habe ich das Blatt aber nicht, denn ich konnte infolge einer geschwollenen Hand keinen Farbstift mehr halten.

Wieso ich Ihnen das erzähle? Weil es Herbst ist. Die Wälder wunderschön sind. Weil Gedankenverlorenheit gesund ist. Und weil mir kein gescheites Thema in den Sinn kam. Über die vergangenen Wahlen wurde schon genug geschrieben. Über die Bergbahnen unserer Destination jahrelang diskutiert und das Thema Spital und Gesundheitszentrum liegt mir nicht. Ich bin unheilbar gesund. Vielleicht, weil ich ab und wann gedankenverloren durch die Wälder spaziere.

Ich liebe Online Kommentare


Kolumne im Anzeiger von Saanen

Vorbemerkung: Liebe Gstaader und Gstaaderinnen, liebe Damen und Herren Ladenbesitzer, die Sie tagtäglich in Ihrem Laden stehen. Ich bedanke mich für die vielen sachdienlichen Hinweise, dass ich dank meiner Unfähigkeit nicht alle Ladenbesitzer die in der Promenade ihr Geschäft haben, in der Kolumne erwähnte. Es tut mir wahnsinnig leid. Ich könnte heulen. Ich bin untröstlich. Allen voran möchte ich mich bei Reisebüro Eggenberg, bei Cigares Fuhrer Tobacco und bei meinem Nachbarn Pernet Comestibles entschuldigen. Seid bitte nachsichtig. Es war keine Absicht dahinter. Mein Unvermögen stand mir wie so oft im Weg.

Die Kolumne

In der Nacht, wenntroll ich nicht schlafen kann, lese ich Online Kommentare zu irgendwelchen Artikeln. Ich bin ein Liebhaber von Online Kommentaren. Allen voran das Gemotze über das Gastgewerbe und Tourismus. Das sauge ich förmlich auf. Wie sich Leute echauffieren bei diesem Thema. Ich arbeite in der richtigen Branche, da sind noch Emotionen vorhanden. Zum Beispiel bei Herrn O.F., der mich in einem Online Kommentar erwähnt. In drei Sätzen wirft er mir vor, an dieser Stelle selbstherrliche Kolumnen zu schreiben und bringt darin drei Fallfehler und vier Rechtschreibfehler unter. Das ist eine Leistung. Kein Wunder dass er dafür 49 Likes bekommen hat. Ein grosser Mann. O.F., diesen Namen wird man sich merken müssen.

Und dann all die honorarfreien ehrenamtlichen Ratschläge an die gastgebende Zunft, ich könnte juchzen. Expertinnen und Experten sind sie allesamt, verteilen Fachwissen und bringen Lösungsansätze, auf welche die ahnungslosen Profis aus der Gastronomie und Hotellerie selber nie gekommen wären. Zum Beispiel billiger werden. Oder besser werden. Oder netter werden. Oder alles zusammen. Das sind doch mal Ideen! Dass die Gastgeber darauf nie gekommen sind. Gut, vielleicht sind sie auch schon selber drauf gekommen, ziehen es aber lieber vor, teuer und schlecht und grantig zu sein, absichtlich, diese Halunken. Oder weil sie es nicht können? Dabei wäre es so einfach, ein erfolgreicher Gastgeber zu sein. Man muss nur die Ratschläge der Online-Kommentatoren lesen und befolgen.

Schnitt. Anderes Thema.

Ich bin von Geburt an ein Ausheimischer. Als ich im Oktober 96 nach Gstaad kam, hatte es in der heutigen Promenade Verkehr. Dazu 3 Bäckereien, eine Confiserie, zwei Blumenläden und gefühlte zwanzig von den Inhabern selber geführte Läden. Gstaad war für mich das Gegenteil von St. Moritz, woher ich kam. Gstaad lebte an 365 Tagen. In St. Moritz machten die Boutiquen mit den grossen Namen in der Zwischensaison die Schaufenster wortwörtlich dicht. Heute existieren in Gstaad unter anderen noch Blumen Stricker, Charly, Early Beck, Cadonau, Vertex, Lorenz Bach, Pernet Comestibles, Tabakwarengeschäft Cigares Fuhrer Tobacco, Reisebüro EggenbergBrand Sport, Villiger Bijouterie, Schuhhaus Romang, die Apotheke und Drogerie. Die anderen Geschäfte wurden verkauft und/oder umgenutzt. Genützt hat’s uns nichts. Das Herz von Gstaad wurde in fremde Hände gegeben. Die 365 Tage waren gestern. Heute ist die Promenade grosszügig gerechnet während fünf Monaten im Saft.

Schnitt. Gleiches Thema.

Die Bergbahnen. Angedacht wurde, dass das Eggli und das Rellerli wohlhabenden Aussenheimischen verkauft wird. Wir verkaufen Teile der lebenswichtigsten Infrastruktur, welche dem Tourismus das Blut, sprich Geld in Form von Übernachtungen etc. zuführen? Ich hoffe doch, dass auch in Zukunft noch genug Sauerstoff vorhanden ist, auf dass unsere Gäste und wir Gastgeber hier im Saanenland noch atmen und leben können. Und dass wir nicht fremdbestimmt werden und weiter Leistungsabbau betrieben wird.

Und ja, Herr O.F., wie hat Ihnen mein Text gefallen? Entsprach seine Selbstgefälligkeit Ihren Erwartungen?

„Mit sanftem Tourismus verdient man kein Geld“….

Kolumne im Anzeiger von Saanen

… sagte Otto Steiner aus Sarnen, seines Zeichens Entwickler für Projekte im Tourismus, für Museen und Markenwelten der Hotel Revue. Tatsächlich muss jede Destination, jedes Museum und jede Marke ein Alleinstellungsmerkmal haben. Vorzugsweise muss das Thema von der einheimischen Bevölkerung gelebt werden. Nicht marktschreiend, sondern subtil und intelligent. Ehrlich halt.

Lord Yehudi Menuhin mit  Paul Valentin

Lord Yehudi Menuhin mit Paul Valentin

Wir im Saanenland haben die besten Voraussetzungen für eine aussergewöhnliche Inszenierung. Wir haben eine sechzigjährige Tradition mit klassischer Musik, eine fantastische Landschaft zusammen mit einer gelebten Landwirtschaft.  Wie besiegelten 1956 Paul Valentin (ehemaliger Kurdirektor von Gstaad) und Lord Menuhin, Valentin’s Idee von Sommerkonzerten (dem heutigen Menuhin Festival) in Gstaad? Bei einem Glas Milch!

Wie aber kombiniert man nun die drei unterschiedlichen Komponenten Musik, Landschaft und Landwirtschaft zu einem stimmigen Produkt? Mit einer breit abgestützten Kommission aller Interessenvertreter?

Die hatten wir schon. Effektiver sein könnte eine kleine, feine Gruppe aus kompetenten Leuten, die analysieren können, sowie aus kreativen Leuten, die um die Ecke denken. Sie können etwas zustande bringen, das die ganze Region begeistert. Etwas, das zu einem Teil des regionalen Selbstverständnisses wird. Etwas das als ein neues touristisches Produkt Gestalt annimmt, das wir Einheimischen ungekünstelt vor- und ausleben und unseren Gästen näher bringen können. Wert schaffen, Wert schöpfen.

Erste kleine Inszenierungen sind bereits umgesetzt, wie der Menuhin-Weg, das Menuhin Museum, Heimat Museum, der Käseweg, die Alpwirtschaft in den Sommermonaten und die Käse-Grotte. Jesses, Klammer auf: da liessen sich schon über den Namen „Grotte“ ganze Seiten von Kolumnen schreiben. Ist eine Grotte nicht ein Gebäude, welches eine Felsenhöhle vortäuscht? Wir legen unseren wunderbaren, echten Alp Käse in ein vorgetäuschtes Gebäude. Wo bleibt der Stolz? Item. Klammer zu.

Menuhin, das ist Klang. Wir könnten unsere Berge erklingen lassen. Wir könnten eine berührende, eine erlebbare Geschichte erzählen mit einer kleinen Rundwanderung. Wieso nicht auf dem Rellerli, mit dem Weitblick in vier Kantone? Wir könnten in der Kirche in Saanen mittels einer Video Installation das Menuhin Festival jederzeit und immer erlebbar werden lassen. Aber für solche Produkte müssen wir auch Ideen zulassen, die womöglich komisch anmuten und nicht mehrheitsfähig scheinen. Ideen von aussen, vielleicht von Leuten die keine vorgefasste Meinung haben und nicht schon im Voraus wissen, dass es sowieso nicht klappt.

Es ist ungemein wichtig, dass wir uns jetzt bewegen. Wir brauchen eine erlebbare, fühlbare und ehrliche Inszenierung, die uns ein Alleinstellungsmerkmal gibt. Damit die Gäste schon zu Hause wissen, dass sie bei uns etwas erwartet, das sie an keinem anderen Ort der Welt so erleben können. Das stärkt uns auch im Preiskampf, denn je unvergleichlicher ein Angebot desto unvergleichbarer sein Preis. Gehen wir mit einem gesunden Selbstbewusstsein in die Zukunft, sehen nicht hinter jeder Idee eine Verschwörung und reden wir nicht jeden Impuls schon vor seiner Entstehung wieder kaputt. Die Saaner leben und arbeiten doch in einem offenen Tal und sind doch auch ein offenes Volk. Oder?

Tue Gutes und sprich darüber

Interessant. Da opfert gestern die SonntagsZeitung fast eine ganze Seite über eine Studie der Hochschule für Wirtschaft und Tourismus Siders über Orte, welche auf den Bewertungs Portalen die am besten bewerteten Orte der Schweiz sind.

Rang eins Samnaun gefolgt von Gstaad, Appenzell und Pontresina. Auf keinem dieser Orte ist heute (15.45 Uhr) auf der jeweiligen Webseite ein Hinweis, dass ihre Destination unter den top bewerteten Orten der Schweiz figurieren. Wie hiess das noch? Tue Gutes und rede darüber. Aber vielleicht ist das ja nicht gut genug.

Ähm, noch was: Internet ist gratis, Social Media auch. Inserate sind kostenpflichtig. Image Broschüren kosten auch. Liebe Tourismus Menschen, Entschuldigung: Es isch Tagwach. Mercidanke.

Zusammen gehts besser

Meine Kolumne im Anzeiger von Saanen
Und ja, ein paar Sätze die da unten auftauchen habt Ihr hier in einem anderen Zusammenhang schon gelesen. Es ist dies quasi eine Zusammenarbeit von verschiedenen Sätzen zu einem neuen Beitrag. So funktioniert das. Und sowieso, Zusammenarbeit ist einfach wichtig. Wichtiger als je zuvor.

Viel Zeit ist vergangen seit meiner letzten Kolumne. Und vieles ist geschehen unterdessen. Die Masseneinwanderungs-Initiative wurde angenommen. Die Zweitwohnungs-Initiative wurde angenommen. Der Euromindestkurs wurde aufgehoben. Das sind drei harte Brocken für die Exportwirtschaft und den Tourismus, besonders für jenen in den Bergregionen. Wir stehen vor grossen Herausforderungen. Und wenn wir die bewältigen wollen, müssen wir zusammenrücken. Die Voraussetzungen dazu haben wir.

Zusammenarbeit zum Ersten

Schauen wir uns die Hotellerie im Saaneland an. Am 29. November 1968 haben 11 vorausschauende Hoteliers unter Anführung von Marcel Burri und Hansruedi Schärer, dem damaligen Direktor im Palace, die Hotel-Zentral Wäscherei nicht nur ins Leben gerufen sondern auch gleich gebaut. Im ersten Geschäftsjahr 69/70 wurden 240‘000 Kilo Wäsche gewaschen und damit 331‘000 Franken umgesetzt. 45 Jahre später wäscht die Zentralwäscherei 1,018,000 Kilo  Wäsche für 25 Mitglieder und erzielt damit einen Umsatz von 4,03 Millionen Franken. Im letzten und in diesem Jahr werden von der Hotelzentralwäscherei weitere 37 Millionen investiert, etwa hälftig in einen Neubau an der Dorfrütistrasse und an Mitarbeiter Chalets am alten Standort. Dies alles war und ist nur möglich, weil initiative Leute Kräfte gebündelt haben. Und weil alle Genossenschaftsmitglieder solidarisch sind. Wenn jedes einzelne Hotel eine eigene Lingerie hätte bauen müssen, sähen die einzelnen Rechnungen ganz, ganz anders aus.

Zusammenarbeit zum Zweiten

Vor ein paar Jahren hat der Hotelierverein Gstaad Saanenland für unsere Mitarbeitenden die Internetplattform Yourgstaad lanciert. Darin finden potentielle und zukünftige Mitarbeitende alle Informationen und Kontakte, die sie zum Leben in der Schweiz und in der Region benötigen. Der StaffClub bietet Mitarbeitenden Benefits in Hotels und Restaurants. Mitarbeitende können kostenlose Weiterbildungen besuchen, die Kurse gelten als Arbeitszeit. Finanziert werden diese top Angebote durch den Hotelierverein respektive durch dessen Mitglieder. Bislang haben wir über 250’000 Franken in diese schweizweit – denke sogar europaweit – einzigartige Plattform investiert.

Zusammenarbeit zum Dritten

Ein paar weitere eindrückliche Zahlen: 17 Hotels im Saanenland machen einen Umsatz von 47 Millionen Franken mit Essen und Getränken. Sie kaufen Nahrungsmittel ein für 10,5 Mio. Franken. Davon werden 7,1 Millionen im Saanenland ausgegeben. Das sind über zwei Drittel. Die ganze Region profitiert

Es geht bei dieser Aufzählung nicht darum, den Hotelierverein zu beweihräuchern. Sondern darum aufzuzeigen, dass Zusammenarbeit immer einen Mehrwert hat.

Also verschwenden wir keine Energien in Hahnenkämpfe. Betrachten wir unsere Herausforderungen im Ganzen und im Hinblick auf den grösstmöglichen Erfolg Aller. Die fantastische Natur im Saanenland bietet fantastische Produkte, hergestellt und gepflegt von fantastischen Menschen. Wir sind eigenständig und niemand, auch im Entferntesten aller Winkel der Welt, einfach niemand kann uns und unsere Gegend kopieren. Wir sind kein Trend und wir sind kein Konzept, sondern wir sind wir! Die Menschen, die Landwirtschaft, der Tourismus machen diese Region unverwechselbar und damit zu einer Marke.

Es ist doch so: Nur wer sein Chuewägli verlässt, entdeckt Neues, hinterlässt Spuren und bewegt etwas. Dem Saanenland tun neue Ideen und eine andere Denkweise gut. Also kitzeln wir die Kuh, damit sie die Milch sprudeln lässt.

Apropos Milch: Mir ist es bis heute ein Rätsel, dass sich die drei Milchgenossenschaften (noch?) nicht zusammengeschlossen haben. Dass jede Molkerei immer noch für sich allein vor sich hin investiert. Eine  Zusammenarbeit würde Kräfte freisetzen, welcher ein Einzelner nie und nimmer erreichen kann. Die Strukturen würden schlanker, die Kosten würden tiefer. Alles was es bräuchte, wäre Zusammenarbeit.

Wir sind wir!

 

Hühner aus GstaadDie Philosophie im Bernerhof ist seit 111 Jahren, dass wir ausschließlich Produkte aus unserer Region und der Schweiz verarbeiten wollen. Die Lust am Genuss beginnt für unsere Gäste mit unserem Frühstücksbuffet, bei welchem wir u.a. Freilandeier aus Gstaad anbieten. Milchprodukte und Käse aus der Region gehören eben so zur Selbstverständlichkeit wie Wurstwaren der örtlichen Metzgerei und das Brot von der Bäckerei nebenan.

In unserem Restaurant La Gare bieten wir fast* 100% Schweizer Produkte an. Und davon wiederum sind über zwei Drittel der Nahrungsmittel aus einheimischer Produktion. Denn wir wollen unsere Produzenten persönlich kennen. So können wir sicher sein, dass bei uns nicht nur die Qualität stimmt, sondern auch die Deklaration.

* Nur darum nicht 100% Schweizer Produkte, weil der Wanderhotelier die Spreewaldgurke über alles liebt und auf die nicht verzichten will.

Neu haben wir auf unserer Karte die geschmackvolle Tomate Cour de Boeuf mit einem Büffelmozzarella aus Schangnau. Auch Alpkäse von der Alp Seeberg haben wir im Angebot. Das ist jene Alp, welche das beste Quellwasser weit und breit hat und damit auch einen der würzigsten Alpkäse hervorbringt. Unser absoluter Knaller-Kabier-Cervelat aus Appenzell sucht seinesgleichen vergeblich (Dazu ein Junker Bier der Brauerei Felsenau aus Bern). Er ist einfach der Beste weit und breit. Grossartig auch die original St. Galler Bratwurst von der Metzgerei Schmid in St. Gallen. Nicht zu vergessen die Bratwurst aus meiner Heimatstadt Schaffhausen von der Metzgerei Peter, welche zu 100% aus Kalbfleisch besteht. (In jeder anderen Kalbsbratwurst hat es nebst Kalbfleisch Anteile von Schweinefleisch, da das Kalbfleisch wenig Fettanteil hat. Bei der Kaiserbratwurst wurde die Rezeptur in Zusammenarbeit mit André Jaeger gemacht.)

Ab und wann beziehen wir ganze Bio-Kälber direkt von Bauern aus Gstaad (Erich von Siebenthal) oder Lauenen (Hanspeter Würsten). Mit diesem Fleisch machen wir u.a. unseren Kalbshackbraten. Dazu servieren wir Hörnli, Karotten und Erbsen. Und diesen Teller gibt es nur am Freitag, weils eben frisch sein soll. Zudem ist das eines meiner Lieblingsessen, darum der Frei-Tag! Nur kurz erwähne ich, dass auf der Karte auch Vegan, Laktose- und Glutenfrei essende Menschen Speisen finden.

Es soll auch geschrieben sein, dass wir für diese einzigartigen Produkte einen etwas höheren Preis bezahlen. Dafür haben unsere Kunden Lebensmittel auf dem Teller, bei welchen die Tiere artgerecht gehalten werden und das Produkt vom Metzger mit viel Berufsstolz hergestellt wird. Gleichzeitig werden Arbeitsstellen in der Bergregion gesichert. Unsere Bauern pflegen ihre Tiere und ihr Land mit viel Hingabe und Sorgfalt. Es ist ein Kreislauf, der in sich geschlossen ist und damit zu einer intakten Umwelt beiträgt.

Die Zukunft für uns Bergmenschen muss sein, dass wir vermehrt Produkte welche aus unserer Region stammen und von Menschen aus der Gegend hergestellt und gepflegt werden unseren Gästen anbieten. Wir sind damit eigenständig und niemand, auch im entferntesten aller Winkel der Welt, einfach niemand kann uns und unsere Gegend kopieren. Wir sind kein Trend und wir sind kein Konzept, sondern wir sind wir! Die Menschen, die Landwirtschaft, der Tourismus machen einen Ort unverwechselbar und damit zu einer Marke.

Ähm ja. Auch hier wieder © für die Fotos. Ganz unter dem Motto: 4 Fäuste für ein Halleluja. Sie stammen von Marcus Gyger, Marco Mostosi > Mamo Photography und meiner Wenigkeit.

Leserbrief

Unten stehend meine Meinung in Form eines Leserbriefes auf einen Artikel im Anzeiger von Saanen. Ein lokales Thema. Trotzdem sei der Text hier veröffentlicht. Vielleicht ist dies ein Zeichen, dass Menschen nicht öffentlich an den Pranger gestellt werden sollen, sondern von „Führungspersöhnlichkeiten“ in einem Verwaltungsrat geschützt werden müssen. Was nicht heisst, dass keine Kritik angebracht werden kann. Sie soll einfach sachlich und im Hinblick auf ein besseres Resultat sein und nie auf den Menschen zielen.

Der Artikel vom vergangenen Dienstag betreffend den Bergbahnen in Gstaad und der Trennung vom Direktor Cantieni, löste bei mir ein zwiespältiges Gefühl aus. Da ist ein übles Nachtreten der Spitzhornrunde, welche dem scheidenden Bergbahndirektor zu wenig Power und Herzblut für die Bergbahnen vorwirft. Ich meine, dass er durchaus Herzblut und Motivation hatte. Das hat jeder Mensch. Könnte es sein, dass durch wechselnde Strategien von Seiten Gemeinden, wechselnde Führung im Verwaltungsrat eben dies alles ausgetrocknet wurde? Jeder der meinte es besser zu wissen, davon gibt es im Saanenland genug, schrieb Cantieni ein Mail oder griff zum Hörer. Letztes Beispiel war Osterdienstag, als im Saanenland keine einzige Bergbahn geöffnet hatte und alle – auch ich – Cantieni auf den Miststock wünschten. Bei näherer Betrachtung viel auf, dass er gar nichts dafür konnte, „dank“ mangelnder Kommunikation zwischen Gletscher3000 und Bergbahn Destination Gstaad, kam er erst in diese Situation. Es stellte sich niemand, auch nicht der neue Verwaltungsrat vor ihn.

Einmal mehr hapert es bei der Auflösung des Vertragsverhältnisses den Führungspersönlichkeiten der BDG an einer fehlerhaften Kommunikation. Der Verwaltungsrat dankt in einem Pressetextli, gibt aber gleichzeitig keine weiteren Auskünfte, da Stillschweigen vereinbart wurde. Stillschweigen? Wäre es nicht menschlich, ihm einfach danke zu sagen? Danke, dass er bis jetzt nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet habe, nun aber mit neuem Kräften die nicht vorbelastet sind, in die Zukunft geschritten wird? Punkt.

Zur Spitzhornrunde seien auch ein paar Worte geschrieben. Anfänglich hatte ich Sympathien zur Runde. Die Ideen und Vorschläge finde ich nach wie vor gut. Die derbe Kommunikation, das ständige Nachtreten, die Besserwisserei stört mich. Meines Wissens hatte die Runde die Möglichkeit Einsitz im neuen VR zu nehmen. Sie haben abgelehnt. Lieber von aussen treten, als Verantwortung im Verwaltungsrat zu übernehmen und dabei zu sehen, dass bei gewissen Entscheiden wohl oder übel Kompromisse gemacht werden müssen. Durch euer Verweigern habt ihr bei mir viele Sympathien verloren. Eigentlich schade für eure bis jetzt geleistete Arbeit.

Dem neuen Bergbahn Direktor wünsche ich viel Kraft. Seine Aufgabe ist in etwa mit der eines Bio Bauern in Fukushima zu vergleichen.

Thomas Frei, Bernerhof

Verwandte Artikel zu den Bergbahnen in Gstaad.

Social Media im Tourismus

Ab und wann wird dem Tourismus in der Schweiz vorgeworfen zu wenig innovativ zu sein. Unter anderem, dass die neuen Medien zu wenig in die Überlegungen mit einbezogen werden. So hat Sam Steiner, Social Media Profi der ersten Stunde WebWirkSam (welch fantastische Wortkreation. Mein Kompliment!), hart aber korrekt auf den Tourismus eingedroschen. Die Wortmeldungen zu seinem ersten Tweet waren teilweise krass und nicht immer fair. Sicher hat er und alle anderen SM-Profis in gewissen Punkten recht. Wir  alle haben das Potential besser zu werden. Die folgenden zwei Beispiele sollen aufzeigen, dass es im Tourismus durchaus ausgezeichnete Kampagnen mit Einbezug von Social Media gibt.

GrandTourDie Tourismus Organisation der Schweiz, Schweiz Tourismus, hat seit Jahren die neuen Medien beispielhaft  miteinbezogen. Mir ist weltweit keine Tourismus Organisation bekannt, welche Social Media so profihaft einsetzt. Schon gar nicht unsere östlichen Nachbarn. Mit der neuen Kampagne „Grand Tour of Switzerland“ setzt Schweiz Tourismus einen weiteren Glanzpunkt. Grossartig wie dabei die Schönheiten und die Vielseitigkeit der Schweiz in den Mittelpunkt gestellt werden und damit ein grosses Zielpublikum angesprochen wird. Der Preis für Übernachtungen etc. welcher während der „Grand Tour of Switzerland“ bezahlt werden muss, wird dabei fast zur Nebensache, da das Erlebnis und die Einzigartigkeit im Vordergrund steht.

So sieht’s aus:

Jetzt soll mir ja keiner kommen, dass dies nicht gut gemacht sei. Dann werde ich echt hässig. Ehrlich.

screen_WIT_DUnd jetzt zu Gstaad. Gstaad Saanenland Tourismus hat in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Hotelierverein eine gemeinsame Werbekampagne gestartet in welcher Kuh Tessa, als Ikone der alpinen Echtheit im Mittelpunkt steht. Es ist dies eine Fortführung einer Werbekampagne vom vergangenen Jahr, als Gstaad drei Top Models suchte. In der neuen Kampagne lassen sich mit dem Top Model Tessa spielerisch die Werte von Gstaad erkunden. Ein sehr wichtiger Bestandteil sind die Social Media Kanäle Facebook, Twitter, Instagram und Youtube.

Da wir in Gstaad Gastgeber sind und den persönlichen Kontakt mit unseren Gästen lieben, nehmen wir das Social im Social Media Wort wörtlich. Wir besuchen nämlich die Städte Zürich und Lausanne höchst persönlich. Wir freuen uns schon riesig darauf. Mehr sei noch nicht verraten. Einzelheiten dazu erfahren Sie auf den oben erwähnten SM-Kanälen. Dranbleiben.

Hier die direkten Links zur Kampagne:

  • Wo ist Tessa?
  • Der Hashtag für die Kampagne ist auf allen Kanälen #CharmingGstaad (Twitter, Facebook)
  • Das Video dazu wurde übrigens vom einheimischen Regisseur Steve Walker gedreht, der schon den sack starken Image-Video für Gstaad zu verantworten hatte.

 

Ein Hamburger für mehr Zusammenarbeit

Am 16. Januar begann der inszenierte Streit um den besten Burger zwischen der Alpine Lodge mit Günther Weilguni, einem waschechten Habsburger, und dem Bernerhof mit dem Basta by Dalsass, im Anzeiger von SaanenHier im Detail nachzulesen.

Die Ausgangslage war ideal: Sowohl die Alpine Lodge wie auch mein Basta by Dalsass haben Hamburger auf der Karte. Nun hätte jeder von uns ein Inserätli machen können. Das wäre aber todlangweilig und weniger wirksam gewesen. Also haben Günther und ich uns auf ein flottes kleines öffentliches Scharmützel geeinigt, in Form vergleichender Werbung. Die ist nämlich auch in der Schweiz erlaubt, solange sie nicht irreführend, unnötig herabsetzend oder anlehnend ist. Allerdings kommt sie selten vor, der Schweizer sucht selten die Konfrontation und meistens den Konsens. Umso mehr hat unsere kleine Ineratenkampagne sich bei den Saaner Bürgern zum Thema entwickelt. Auf Stammtisch komm raus haben sie debattiert, geschmunzelt und gelegentlich auch geflucht. Selbst der Präsident des Hoteliervereins Gstaad Saanenland bekam erboste Telefonate von besorgten Bürgern, auf dass er dem Streit Einhalt gebiete, gerade in dieser ach so schweren Zeit sei doch Zusammenarbeit gefragt. Richtig. Genau das dachten wir uns ja auch. Und was war der Effekt unseres kleinen Showkampfs? Wir haben unsere Burger bekannt gemacht, man hat darüber gesprochen, man hat ihn gegessen, manch einer hat seinen Siegerburger dann auf Facebook gepostet. Der Umsatz ist gestiegen. Kurz und gut, die paar Franken für die Inserate haben sich gelohnt. Und wenn der Eindruck entstanden sein sollte, die Beteiligten hätten Humor und Chuzpe, dann wäre das ja auch gute Werbung für gewitzte Zusammenarbeit im Saanenland.

Denen, die sich wegen dieser Kampagne mit engagierten bis diffamierenden Kommentaren gemeldet haben, wünsche ich viel Gelassenheit. Es ist doch so: Nur wer sein Chuewägli auch mal verlässt, entdeckt Neues, hinterlässt Spuren und bewegt etwas. Dem Saanenland tun neue Ideen gut. Also kitzeln wir die Kuh, damit sie die Milch sprudeln lässt.

 

 

Alle wollen billig? Gstaad geschenkt!

Gstaad preis wertDie Schweiz zu teuer? Wir im Bernerhof schenken unseren Gästen Gstaad!

Sie dürfen mir gern glauben: Auch wir wären manchmal froh, wenn Gstaad in Österreich läge. Denn dann könnten wir auch so «billig» sein, wie es dort angeblich ist. Aber Gstaad ist ja Gstaad, eben weil es in Gstaad ist. In der schönen Schweiz.

Wie können wir Sie überzeugen, dass Gstaad sich lohnt? Dazu haben wir uns im Bernerhof folgendes überlegt:

Wir haben unseren Gästen Gstaad-Erlebnisse geschenkt!

Vom 3. bis und mit 7. Februar führten wir unsere Gäste zu jenen Menschen und Orten, die Gstaad zu Gstaad machen. Zu einem weltweit berühmten Bergdorf, in dem es gleichviel Glanz wie Glamour gibt und gleich viele Kühe wie Zweibeiner. Wir machten unsere Gäste bekannt mit Geschichten und Menschen, die so einzigartig sind wie ihre Heimat.

Aussergwöhnliche Erlebnisse. Nicht billig, sondern gratis.

Was hatten wir davon?
Wir haben unseren Gästen gezeigt, was Gstaad wert ist.

Was hatten unsere Gäste davon?
Spannende Begegnungen, erstaunliche Geschichten und einzigartige Erinnerungen.

«Tour de Gstaad»

Gstaad, das Palace
Das Gstaad Palace ist legendär, die Besitzerfamilie Scherz führt das prachtvolle Hotel bereits in dritter Generation. Wir zeigten das Hotel von einer Seite, die nur ganz wenige Besucher kennen.

Gstaad, das Handwerk
Der Scherenschnitt ist in Gstaad tief verankert. Anita Raaflaub ist eine der besten Scherenschnitt Künstlerinnen der Region. Sie zeigte wie es geht. Auch mit den wohl liebsten Sujet machten sie Bekanntschaft, nämlich mit Kühen – auf dem Bauernhof bei Ruedi und Vivianne von Siebenthal.

Gstaad, die Geschichten
Gstaad und seine Umgebung bestehen aus tausend Geschichten und Anekdoten. Keiner kennt die besser als Gottfried von Siebentahl. Er erzählte sie. Mit Vergnügen.

Gstaad, der Käse
Käse ist seit Urzeiten wichtig für die Region. Darum zeigten wir die Käse-Grotte unweit von Gstaad. Dort degustierten wir den unvergleichlichen Saaner Hobelkäse. So schmeckt Reife.

Gstaad ist Klassik
39 Jahre lang leitete Lord Yehudi Menuhin sein 1957 gegründetes Menuhin Festival. Der Verwaltungsrat-Präsident des Menuhin Festivals erzählte auf dem nach Yehudi Menuhin benannten Philosophenweg von vielen Erlebnissen mit dem begnadeten Meister. Ein Besuch im Heimat Museum rundete die Tour ab.

So ist Gstaad. Weil es in Gstaad ist. In der schönen Schweiz.

Das war sie, die «Tour de Gstaad».

Lange Version:

Gstaad. Preis wert! Auf unserem YouTube Kanal können Sie die Einzigartigkeit und das unbekannte Gstaad verfolgen und dabei merken, dass Gstaad seinen Preis wert ist.

Fotos dazu sehen Sie hier.