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Skisport in der Zukunft

Die Bergbahnen rund um Gstaad haben eine finanzielle Sanierung hinter sich und sind nun mitten in der betrieblichen Restrukturierung. Und die tut weh.  Dies der Grund, weshalb die Gruppe Gstaad 2020plus zu einer öffentlichen Diskussion einlud.

Dr. Roland Zegg zeigte zu Beginn den grossen Wandel im Skisport auf. Er, der Skisport nicht der Zegg, steckt in einer veritablen Krise. Nicht nur in der Schweiz, sondern im ganzen Alpenraum. Seit Jahren brechen die Gästezahlen, insbesondere aus Traditionsmärkten in Europa weg, die Anzahl Skifahrer und Snowboarder ist rückläufig – ein Ende scheint nicht in Sicht.

Noch immer sind die Winterdestinationen zu stark auf den Skifahrer fokussiert und leben von Investitionen der öffentlichen Hand in Bahnanlagen, vom Gesundschrumpfen, das faktisch nicht passiert.

Im Anschluss gab es eine Publikum- und Podiumsdiskussion die von Markus Gisler geleitet wurde. Ich will hier nicht die ganze Podiumsdiskussion aufzeigen, sondern meine Gedanken zum Skisport in der Region Gstaad in der Zukunft zu Papier bringen.

Die Gemeinden geben den Bergbahnen zur Zeit einen jährlichen Beitrag von 4 Mio. (15/16 ein „bisschen“ mehr). Die letzte Auszahlung erfolgt 17/18, dann müssen die Gemeindeversammlungen der drei Standortgemeinden Saanen, Lauenen und Gsteig entscheiden, ob und wie viel Geld weiter in die Bahnen fliessen.

Meine Meinung: Ab dann müssten die Leistungen der Gemeinden an messbare Ziele und an den volkswirtschaftlichen Nutzen und Wertschöpfung geknüpft werden. Kurz: ab dann kaufen die Gemeinden Leistung von den Bahnen ein.

 (das könnten folgende Leistungen sein):

  • Sollte die BDG keine Skiabos mehr für Einheimische anbieten, bezahlen die Gemeinden die Differenz.
  • Demografische Entwicklung zeigt, dass wir immer älter werden: Die Gemeinden investieren in das ausgabefreudige Segment der Senioren. Sie werden quasi von den Gemeinden eingeladen (gratis gibt es nicht). Die Gemeinden bezahlen die Differenz. Ein Angebot, das meines Wissens noch von keinem Wintersportort angeboten wird. Nachhaltiger als die Saas Fee Aktion.
  • Kinder bis 9 Jahren werden eingeladen: Skifahren ist teuer, insbesondere für Familien. Und wenn Kiner einmal in einer Destination waren, kommen sie als Erwachsene zurück.
  • Leuchtturm auf einem Berg. ZB. Klangweg. Unsere Region wird mit klassischer Musik, Menuhin sei Dank, und Volksmusik in Verbindung gebracht. Wie wäre es, wenn wir Klangerlebnisse auf einem Berg erlebbar, hörbar machen? Zum Beispiel könnte die Geschichte des Alphorns erklärt werden, bei gleichzeitigem Hören. Oder in einen Trichter schreien um zu hören, was auf der anderen Seite rauskommt. Oder Menuhin, seine philosophischen Sätze, seine Lebenseinstellung, klassische Musik. Wieso nicht ein Pavillon in einer Waldlichtung, in welchem musiziert werden kann. Jeder kann sich hinstellen und musizieren. Ab und wann kleine Konzert. Seien die nun klassisch oder volkstümlich. Das alles verbunden mit einem Winter- Sommerwanderweg.

Denk. Anstoss.

Man bedenke, es gibt:

50 Millionen Skifahrer

80 Mio. Skateboarder

67 Mio. Fischer

90 Mio. Golfer

  • Eine Investition ergibt keine Emotion
  • Investieren wir in die Zukunft und nicht in die Gegenwart, sprich Schneekanonen. In der Schweiz muss gemäss einer Faustregel für einen Kilometer beschneibarer Piste mit Investitionen von rund 1 Million Franken und jährlichen Betriebskosten von 50‘000 – 70‘000 Franken gerechnet werden (bei einer Betriebsdauer von 110 Tagen). Eine Million Franken in die Zukunft investiert, werden zu einem Erfolgsfaktor sondergleichen.
  • Extrem wichtig: Wir in den Bergregionen müssen andere Erwerbsquellen/Arbeitsplätze mit einer Wertschöpfung erschliessen. Die Zukunft für uns Bergmenschen muss sein, dass wir vermehrt Produkte welche aus unserer Region stammen und von Menschen aus der Gegend hergestellt und gepflegt werden unseren Gästen anbieten. Wir sind damit eigenständig und niemand, auch im entferntesten aller Winkel der Welt, einfach niemand kann uns und unsere Gegend kopieren. Wir sind kein Trend und wir sind kein Konzept, sondern wir sind wir! Die Menschen, die Landwirtschaft, der Tourismus machen einen Ort unverwechselbar und damit zu einer Marke.
  • Neue Angebote wie:
    • Bike Wochen im Dezember. Alle Angebote müssen flexibler werden.
    • Eisfischen am Arnensee mit Schneeschuhwanderung. Begleitet von Robert Speth mit Anleitung wie der Fisch zubereitet wird. An Ort und Stelle oder im Chesery.

Im Zuge der betrieblichen Sanierung schliesst das Rellerli am 1. Januar 2019 für immer. Der Unmut in der Bevölkerung ist gross, denn ein fantastischer Berg geht verloren. Schauen wir lieber in die Zukunft als in die Vergangenheit, denn, einen fantastischen Berg kriegen wir verkehrsfrei zurück:

 

Rellerli, der Berg wo Milch und Honig fliesst

  • Blumen in Hülle und Fülle, Wacholder, Heidelbeeren, Pilze
  • Das authentische: die zehn Alpen in der Region Rellerli in welchen der berühmten Saaner Hobelkäse produziert wird

Das Rellerli bringt Dich auf Touren

  • Wir haben einen «freien Berg» auf welchem wir GEHdanken haben dürfen bei Skitouren und Schneeschuhwanderungen (Schönried bis Wannehörnli weiter Saanenmöser).

„….. Es ist doch so: Nur wer sein Chuewägli auch mal verlässt, entdeckt Neues, hinterlässt Spuren und bewegt etwas. Dem Saanenland tun neue Ideen gut. Also kitzeln wir die Kuh, damit sie die Milch sprudeln lässt…..“

Ich liebe Online Kommentare


Kolumne im Anzeiger von Saanen

Vorbemerkung: Liebe Gstaader und Gstaaderinnen, liebe Damen und Herren Ladenbesitzer, die Sie tagtäglich in Ihrem Laden stehen. Ich bedanke mich für die vielen sachdienlichen Hinweise, dass ich dank meiner Unfähigkeit nicht alle Ladenbesitzer die in der Promenade ihr Geschäft haben, in der Kolumne erwähnte. Es tut mir wahnsinnig leid. Ich könnte heulen. Ich bin untröstlich. Allen voran möchte ich mich bei Reisebüro Eggenberg, bei Cigares Fuhrer Tobacco und bei meinem Nachbarn Pernet Comestibles entschuldigen. Seid bitte nachsichtig. Es war keine Absicht dahinter. Mein Unvermögen stand mir wie so oft im Weg.

Die Kolumne

In der Nacht, wenntroll ich nicht schlafen kann, lese ich Online Kommentare zu irgendwelchen Artikeln. Ich bin ein Liebhaber von Online Kommentaren. Allen voran das Gemotze über das Gastgewerbe und Tourismus. Das sauge ich förmlich auf. Wie sich Leute echauffieren bei diesem Thema. Ich arbeite in der richtigen Branche, da sind noch Emotionen vorhanden. Zum Beispiel bei Herrn O.F., der mich in einem Online Kommentar erwähnt. In drei Sätzen wirft er mir vor, an dieser Stelle selbstherrliche Kolumnen zu schreiben und bringt darin drei Fallfehler und vier Rechtschreibfehler unter. Das ist eine Leistung. Kein Wunder dass er dafür 49 Likes bekommen hat. Ein grosser Mann. O.F., diesen Namen wird man sich merken müssen.

Und dann all die honorarfreien ehrenamtlichen Ratschläge an die gastgebende Zunft, ich könnte juchzen. Expertinnen und Experten sind sie allesamt, verteilen Fachwissen und bringen Lösungsansätze, auf welche die ahnungslosen Profis aus der Gastronomie und Hotellerie selber nie gekommen wären. Zum Beispiel billiger werden. Oder besser werden. Oder netter werden. Oder alles zusammen. Das sind doch mal Ideen! Dass die Gastgeber darauf nie gekommen sind. Gut, vielleicht sind sie auch schon selber drauf gekommen, ziehen es aber lieber vor, teuer und schlecht und grantig zu sein, absichtlich, diese Halunken. Oder weil sie es nicht können? Dabei wäre es so einfach, ein erfolgreicher Gastgeber zu sein. Man muss nur die Ratschläge der Online-Kommentatoren lesen und befolgen.

Schnitt. Anderes Thema.

Ich bin von Geburt an ein Ausheimischer. Als ich im Oktober 96 nach Gstaad kam, hatte es in der heutigen Promenade Verkehr. Dazu 3 Bäckereien, eine Confiserie, zwei Blumenläden und gefühlte zwanzig von den Inhabern selber geführte Läden. Gstaad war für mich das Gegenteil von St. Moritz, woher ich kam. Gstaad lebte an 365 Tagen. In St. Moritz machten die Boutiquen mit den grossen Namen in der Zwischensaison die Schaufenster wortwörtlich dicht. Heute existieren in Gstaad unter anderen noch Blumen Stricker, Charly, Early Beck, Cadonau, Vertex, Lorenz Bach, Pernet Comestibles, Tabakwarengeschäft Cigares Fuhrer Tobacco, Reisebüro EggenbergBrand Sport, Villiger Bijouterie, Schuhhaus Romang, die Apotheke und Drogerie. Die anderen Geschäfte wurden verkauft und/oder umgenutzt. Genützt hat’s uns nichts. Das Herz von Gstaad wurde in fremde Hände gegeben. Die 365 Tage waren gestern. Heute ist die Promenade grosszügig gerechnet während fünf Monaten im Saft.

Schnitt. Gleiches Thema.

Die Bergbahnen. Angedacht wurde, dass das Eggli und das Rellerli wohlhabenden Aussenheimischen verkauft wird. Wir verkaufen Teile der lebenswichtigsten Infrastruktur, welche dem Tourismus das Blut, sprich Geld in Form von Übernachtungen etc. zuführen? Ich hoffe doch, dass auch in Zukunft noch genug Sauerstoff vorhanden ist, auf dass unsere Gäste und wir Gastgeber hier im Saanenland noch atmen und leben können. Und dass wir nicht fremdbestimmt werden und weiter Leistungsabbau betrieben wird.

Und ja, Herr O.F., wie hat Ihnen mein Text gefallen? Entsprach seine Selbstgefälligkeit Ihren Erwartungen?

Leserbrief

Unten stehend meine Meinung in Form eines Leserbriefes auf einen Artikel im Anzeiger von Saanen. Ein lokales Thema. Trotzdem sei der Text hier veröffentlicht. Vielleicht ist dies ein Zeichen, dass Menschen nicht öffentlich an den Pranger gestellt werden sollen, sondern von „Führungspersöhnlichkeiten“ in einem Verwaltungsrat geschützt werden müssen. Was nicht heisst, dass keine Kritik angebracht werden kann. Sie soll einfach sachlich und im Hinblick auf ein besseres Resultat sein und nie auf den Menschen zielen.

Der Artikel vom vergangenen Dienstag betreffend den Bergbahnen in Gstaad und der Trennung vom Direktor Cantieni, löste bei mir ein zwiespältiges Gefühl aus. Da ist ein übles Nachtreten der Spitzhornrunde, welche dem scheidenden Bergbahndirektor zu wenig Power und Herzblut für die Bergbahnen vorwirft. Ich meine, dass er durchaus Herzblut und Motivation hatte. Das hat jeder Mensch. Könnte es sein, dass durch wechselnde Strategien von Seiten Gemeinden, wechselnde Führung im Verwaltungsrat eben dies alles ausgetrocknet wurde? Jeder der meinte es besser zu wissen, davon gibt es im Saanenland genug, schrieb Cantieni ein Mail oder griff zum Hörer. Letztes Beispiel war Osterdienstag, als im Saanenland keine einzige Bergbahn geöffnet hatte und alle – auch ich – Cantieni auf den Miststock wünschten. Bei näherer Betrachtung viel auf, dass er gar nichts dafür konnte, „dank“ mangelnder Kommunikation zwischen Gletscher3000 und Bergbahn Destination Gstaad, kam er erst in diese Situation. Es stellte sich niemand, auch nicht der neue Verwaltungsrat vor ihn.

Einmal mehr hapert es bei der Auflösung des Vertragsverhältnisses den Führungspersönlichkeiten der BDG an einer fehlerhaften Kommunikation. Der Verwaltungsrat dankt in einem Pressetextli, gibt aber gleichzeitig keine weiteren Auskünfte, da Stillschweigen vereinbart wurde. Stillschweigen? Wäre es nicht menschlich, ihm einfach danke zu sagen? Danke, dass er bis jetzt nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet habe, nun aber mit neuem Kräften die nicht vorbelastet sind, in die Zukunft geschritten wird? Punkt.

Zur Spitzhornrunde seien auch ein paar Worte geschrieben. Anfänglich hatte ich Sympathien zur Runde. Die Ideen und Vorschläge finde ich nach wie vor gut. Die derbe Kommunikation, das ständige Nachtreten, die Besserwisserei stört mich. Meines Wissens hatte die Runde die Möglichkeit Einsitz im neuen VR zu nehmen. Sie haben abgelehnt. Lieber von aussen treten, als Verantwortung im Verwaltungsrat zu übernehmen und dabei zu sehen, dass bei gewissen Entscheiden wohl oder übel Kompromisse gemacht werden müssen. Durch euer Verweigern habt ihr bei mir viele Sympathien verloren. Eigentlich schade für eure bis jetzt geleistete Arbeit.

Dem neuen Bergbahn Direktor wünsche ich viel Kraft. Seine Aufgabe ist in etwa mit der eines Bio Bauern in Fukushima zu vergleichen.

Thomas Frei, Bernerhof

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1. Bernerhof Gespräch. Und jetzt? Weiter! Natürlich.

Und jetzt? Weiter! Natürlich.

Sie haben also gesprochen am 1. Bernerhof Gespräch, Reto Gurtner und Urs Kessler, und unsereins blieb nach diesem Abend staunend und mit offenem Mund sitzen. Zu gross seien die „Wettbewerbsnachteile“ des Saanenlandes, finden Aussen- und Einheimische, oder sogar unlösbar.

Prima. Dann können wir nämlich mit dem Weiterdenken aufhören und endlich mit dem Umdenken beginnen. Das Davonlaufen aufgeben und das aufeinander Zugehen ausprobieren. Hinaus aus dem Gärtli, von dem man glaubt, es gehöre einem ganz allein. Stattdessen mal ein paar Köpfe nageln.

Obacht: Ja-aber-Menschen sollten hier nicht mehr weiter lesen. Alle andern dürfen mal ein paar Gedanken spielen lassen. Zum Beispiel über Massnahmen wie diese:

  • Alle Verträge, welche die Bergbahnen mit den Landeigentümern  abgeschlossen haben, kündigen und mit einem einmaligen Betrag abgelten.
  • Alle Verträge kündigen mit den Aktiengesellschaften * , die in der Bergbahn Destination Gstaad (BDG) AG aufgegangen sind.

… Bei Nichterfüllen der ersten beiden Punkte: Schlüssel drehen und die Bahnen der Natur überlassen. Angesichts dieser Alternative klappt es ja dann vielleicht doch… Und danach:

  • Die  BDG AG durch die Gemeinden sanieren.
  • Neue Betreiber für die Bergbahnen suchen, welche die Unternehmung gewinnorientiert führen. Mit einem oder mehreren Investoren. Oder mit einer neu zu gründenden Aktiengesellschaft, bestehend aus Einheimischen und Gästen. Diesenfalls käme eine Verschmelzung mit den Unternehmungen Lenk/Adelboden und einer damit verbundenen Verbindung der Skigebiete in Frage.
  • Mit dem neuen Betreiber einen jährlichen Beitrag durch die Gemeinden aushandeln, der an gewisse Auflagen wie zB. Öffnungszeiten geknüpft ist.

Die Positionierung bauen wir auf unseren ureigenen Stärken auf. Wir lassen unsere Identität spielen, nutzen unsere Natur. Wir stellen Produkte in den Mittelpunkt, welche aus dieser Region stammen und von Menschen aus der Gegend hergestellt und gepflegt werden. Wir leben unsere Eigenständigkeit so, dass niemand uns und unsere Gegend kopieren kann. Wir sind kein Trend und wir sind kein Konzept, sondern wir sind wir. Die Menschen, die Landwirtschaft, der Tourismus machen uns zur Marke. Wir besinnen uns auf die eindrückliche Kraft des Wirklichen.

Und wo soll das noch hin führen? Zum Beispiel zu einer Gstaad Mountain Area:

  • Horneggli wird zum  Slowmountain und somit zum Berg für die Genussmenschen. Sie lassen sich befördern auf seitlichen 2-er-Sesselliften wie anno dazumal. Die Technik der Beförderung auf dem neusten Stand. Auf der Bergfahrt flauschige Wolldecken, Glas Tee oder Cüpli etc. für die Fahrt, Sonnencrème im Sessellift. Die Fahrt auf den Berg ist langsam und gemütlich, dementsprechend sind weniger Skifahrer auf den blauen Hornegglipisten. Im Restaurant ist das Angebot nach der Philosophie von Slow Food aufgebaut. Am Pistenrand gibts einen oder mehrere Stafel, die im Winter zum Restaurant geadelt werden. Mit Milch, Kräutertees aus der Region, Würste und Fleisch vom Grill und Zufriedenheit à discretion.
  • Saanerslochgrat wird Actionmountain. Snowparks in allen Stärkeklassen, so dass auch Kids kleine Sprünge machen können. Die Bergrestaurants servieren die besten Burger, Hot Dogs und Chicken Nuggets und die geilsten Sandwiches der Alpen. Selbstverständlich alles aus einheimischen Produkten und in der Region hergestellt.
  • Eggli & Videmanette wird der Familymountain. Alles für die Winterfamilie. Leichte Pisten mit kleinen Schanzen und „geheimen Abfahrten“ für die Kinder. Mitten auf der Piste in einem Stafel ist ein Kindergarten mit professioneller Betreuung. So können die Eltern auch mal noch als Ehepaar auf die Piste. Die Bahnen laufen entsprechend langsam und die Mitarbeitenden wissen um die spezielle Betreuung und Hilfsbereitschaft, welche Familien brauchen. Das/die Restaurants bieten hausgemachten Eistee und eine feine Auswahl an Sirup. Die leckeren Bissen hier oben könnten Hörnli mit Gehacktem sein, Gstaadburger, Fischstäbli, Käseschnitte, Fondue, Raclette, supper Suppen (Spatz) und die schweizweit besten Bratwürste und Rösti.
  • Glacier3000 und Wasserngrat machen ihre Sache ganz gut, die lassen wir doch mal wie sie sind.
  • Dann fehlen noch Wispile sowie das Rellerli. Die bekommen den Namen Openmountain. Auf diese beiden Berge fährt keine Bahn mehr, aber dennoch werden sie ins Konzept integriert. Im Winter sind spannende Routen markiert, Liebhaber besteigen sie auf Tourenskis oder Schneeschuhen. Es locken Winterwanderwege, die mit Pistenfahrzeugen gepflegt werden. Einfache und schwierige Routen bieten sich an. Überwacht wird das stille Paradies von Gstaad-Mountain-Guides. Auch hier können Einheimische Stafel betreiben. Für die Sommer-Erschliessung braucht es zuerst eine kleine Strasse, analog Hornberg, nur für Bustaxis und Hotelbusse.
  • Zu guter Letzt wird eine neue Bahn direkt vom „LesArtsGstaad“ ins Skigebiet Hornberg gebaut. So verbinden sich Kunst und Sport.

Sodeli, so sähe ich die Zukunft der Bergbahnen rund um Gstaad. Unbesehen von vorhandenem oder besser nicht vorhandenem Geld. Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut, finanziert schon gar nicht.

Nach dem 1. Bernerhof Gespräch sind bei mir aber doch auch noch ein paar Gedanken zur Gegenwart hängen geblieben. Und die gehen so:

Unter den aktuellen Voraussetzungen sind die Bergbahnen im Saanenland unmöglich profitabel zu führen. Dennoch sei ein Impuls für Armon Cantieni erlaubt: Ein bestimmteres Auftreten wäre schön. Klar zu sagen was Sache ist. Nämlich, dass die Bergbahnen ab sofort keine Landentschädigung mehr bezahlen. Die Bergbahnen kämpfen um jeden Rappen, während Einheimische, welche nichts dafür können, dass sie Landbesitzer sind, jährlich einen Batzen ins Portemonnaie streichen können.

Ebenso unglaublich sind jene Kreise der „alten Bergbahn AG’s“ *, welche sich bis heute in Verträgen ein Mitspracherecht sicherten. Da sitzen eine ganze Menge Verhinderer. Wegen denen müht sich diese Region immer noch mit der Vergangenheit ab und kann sich nicht auf die Zukunft trimmen. Und das ist mit nichts zu rechtfertigen. Wäre ich Armon Cantieni, ich hätte ihnen den Schlüssel schon lange auf den Tisch geknallt.

Man kann nicht immer alle einbinden und auf jeden hören, sonst gibt es ein Wischiwaschi. Man kann nicht immer wieder nette neue Gesprächsgruppen bilden, egal ob sie nun Merligentagung oder Spurgruppen oder Reflektion oder was weiss ich heissen. Da werden Schubladenfüller produziert. Unser Produkt ist weit weg von einer klaren Positionierung. Für eine klare Positionierung braucht es aber Macher, die etwas bewegen und die Leute begeistern können. Zugpferde, die nicht noch siebenhundert Schindmähren hinterherziehen müssen.

Und jetzt? Weiter! Natürlich.

Erklärung für die Aussenheimischen

* Früher bestand das Saanenland aus diversen Bahnen und Bähnli. Diese wurden in eine einzige AG, der BDG integriert. Damit das geschehen konnte, rangen die alten Verwaltungsräte mit den alten Bahnen der neuen AG ein Mitspracherecht ab, wie zum Beispiel, dass bei der Stilllegung der alten Bahnen diese mit einem Franken zurückgekauft werden können, damit sie von den inzwischen noch älteren Verwaltungsräten weiter betrieben werden könnten. Das alles nennen wir im Saanenland Strukturbereinigung.

1. Bernerhof Gespräch

Es ist ja so eine Sache. Berge, Bahnen und Gstaad. Seit ich im 1996 ins Saanenland gekommen bin, wird von den Bahnen, welche auf die Berge führen schwadroniert. Irgendwie scheinen sich Berge und Bahnen in der Region rund um Gstaad nicht zu verstehen. Die Verantwortlichen im Saanenland holten sich mit Riet Theus einen Propheten aus Graubünden zu Hilfe. Dann kam der Doktor Peter Furger aus dem Wallis in die Üsserschwiiz. Ein Sprichwort sagt, dass ein Prophet im eigenen Land nichts wert ist. Was umgekehrt nicht heisst, dass er in fernen Ländern besser ist. Gebracht haben uns die beiden aus fernen Ländern nicht wirklich viel.

Die Situation unserer Bergbahn Destination Gstaad AG hat sich seither nicht verbessert. Zu viele meinen, es besser zu wissen. Es scheint mir nebst den 7000 Kühen im Saanenland 7000 Bergbahnkenner zu geben (im Saanenland leben gleich viele Kühe wie Einwohner). Wie soll man in diesem Umfeld von Einwohnern und Politik ein Unternehmen nach wirtschaftlichen Prinzipien führen. Zum ganzen Umfeld fehlt mir bei den Verantwortlichen der Sinn für Innovation. Ich meine, dass wir anderen Destinationen immer einen Schritt hinterher hinken. Uns fehlt eine klare Positionierung. Ich weiss nicht, für was unsere Bergbahnen stehen. Wieso soll die Wahl von Wintersportlern  auf das Saanenland fallen?

Dies und noch viel mehr bewog uns, den Verwaltungsrat der Hotel Bernerhof AG, für unser 1. Bernerhof Gespräch das Thema Bergbahnen zu wählen. Wir möchten damit nicht über irgend welche Personen herziehen, sondern einen konstruktiven Beitrag leisten, dass unsere Region wettbewerbsfähig ist und und vor allem auch bleibt. Darum werden wir das Bernerhof Gespräch, mit einem touristischen Thema im Anschluss an unsere Generalversammlung zur Tradition machen.

Zum Auftakt servieren wir Ihnen das Thema Bergbahnen. Dazu haben wir hochkarätige Referenten, wie Reto Gurtner, Präsident und CEO „Weisse Arena Gruppe“ Laax und Urs Kessler, CEO Jungfraubahnen eingeladen.

  • Datum: Donnerstag, 28. März 2013
  • Beginn: 18.00 Uhr
  • Thema: Bergbahnen zwischen Innovation und Rendite

Im Anschluss an die Referate unserer Gäste leitet Sonja Hasler, Rundschau SRF, ein Round Table Gespräch bei welchem nebst Reto Gurtner, Urs Kessler und Armon Cantieni noch Martin Bachofner Direktor GST, Marcel Bach u.a. Mitbesitzer Glacier 3000 sowie Heinz Brand, Gemeinderat der Gemeinde Saanen teilnehmen.

  • Abendessen: Sollten Sie am Abendessen teilnehmen wollen, sind die Kosten CHF 78.— inkl. Getränke und Kaffee.
  • Übernachtung:  Für die Übernachtung offeriert Ihnen der 109 Jahre alte Bernerhof einen Spezialpreis von CHF 109.—pro Person inklusive Frühstück und einem Skipass für die Region Gstaad Saanenland.

Hier geht es zur Anmeldung

Hier geht es zur Sendung Schawinski vom 11. März mit Reto Gurtner

Aussage von Reto Gurtner: „Skifahren hat keinen Sexappeal mehr. Es hat die Emotionalität verloren. Und Emotionen kriegt man nicht mit Investitionen in neuen Anlagen zurück.“

Zahlenspielerei:

  • es gibt 50 Millionen Skifahrer
  • 80 Millionen Skateboarder
  • 67 Millionen Fischer
  • 90 Millionen Golfer

Jetzt wäre es interessant, wie viel weltweit in den Skizirkus investiert wird.

Interview mit Urs Kessler, CEO Jungfraubahnen, im SNOWACTIVE