Ich war einmal ein lernender Kochwinzling. Meine Hände waren während der dreijährigen Lehre ständig mit mindestem einem Pflaster zugeklebt. Wir Lehrlinge mussten bei unserem eidg. dipl. Küchenchef Gerald Moor Brunoise, Julienne und was weiss ich noch für Schnittarten alle von Hand schneiden. A L L E. Ohne Aufschnittmaschine. Kalbsstotzen ausbeinen auch. Die Knochen mussten am Schluss weiss sein, resp. die Knochenhaut am Fleisch. Aber das alles wollte ich gar nicht schreiben. Paul Bocuse war damals, nebst einem gewissen Frédy Girardet, so etwas wie mein Vorbild.
Und jetzt hat es einen Artikel im neuen „Zeit Magazin“ über Bocuse Paul. Geschrieben vom wohl besten, deutschsprachigen Gastrokritiker, Wolfram Siebeck. Und genau diesen Artikel wollte ich Ihnen ans Herz legen. Respektive unter die Augen. Kauft „Die Zeit“ suchen Sie das Magazin heraus und lesen Sie ihn. Den Artikel. Sie können das aber getrost sein lassen. Dann schauen Sie sich die neue Folge von „Lanz kocht“ an, diese Sendung mit den nasenbohrenden Köchen. Am Schluss sind Sie gleich gescheit wie vorher. Wenn überhaupt.
So, habe geschlossen.
