Artikel Tagged ‘Langeweile’

Bergfrühling

Ein Tag so schön wie heute. Und ich packte die Gelegenheit und verzog mich – für einmal ohne Gäste – auf eine kleine Wanderung. Auf das Rellerli. Es ist herrlich zu sehen, wie die Natur zwischen 1800 und 1900 Höhenmetern aus dem Winterschlaf erwacht. Frühlings Krokus drängen sich durch den Schnee und Bienen bestäuben dieselbigen. Vögel zwitschern aus allen Kehlen. Eine Pracht, hier oben sein zu dürfen und die Stille und den Wind zu geniessen.

Ite, missa est! Stapft ab und hinauf in die Berge. Oder lassen Sie sich gondeln. Belauschen Sie die Natur, fühlen Sie sie, riechen und betasten Sie die Natur. Legen Sie sich ins Gras und schauen Sie den vorbeiziehenden Wolken nach. Lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf. Es ist Wellness für die Seele. Wie ich dieses Wort hasse,  W E L L N E S S , so ein saublödes Wort.  In diesem Sinne, vergesst Wellness, spart Wasser und langweilt Euch.

Aber vielleicht freuen Sie sich schon heute auf Ihren Burnout. Als kleiner Trost darf sich Burnoutmensch nachher sagen, dass er wenigstens einmal gebrannt hat. Ich weiss ich weiss, dieser letzte Satz steht zusammenhangslos zum obigen Text. Er steht rein zufällig hier. Der Satz. Ich hatte ihn schon gestrichen. Aber er gefiel mir so sehr, dass ich ihn stehen liess. Den Satz. Hier geht’s ab. Zu den Bildern.

 

Winter Smoke

Auf unserer Seite, Langeweile.ch haben wir 12 Angebote, bei welchen Sie dem vorweihnachtlichen Stress entfliehen können. Was Wunder, haben wir doch ein Angebot für die Genussraucher dabei.

Langweile_wintersmoke_01 Wir fahren Sie in ein sonniges Tal – genussvoll ausgerüstet mit Cigarre, Getränken und einem kleinen Imbiss. Damit es Ihnen nicht zu kalt ist geben wir Ihnen eine Bernerhof-Wärmeflasche und eine warme Decke mit. Die Kosten dafür sind CHF 180.– (inkl. erstklassige Cigarre, Imbiss und die Wärmeflasche obendrauf) pro 1 – 2 Personen

Gemeinsam packen wir’s

„Die Alpen haben Potenzial.“ Sagt GDI-Trendforscher David Bosshart. „In 20 Jahren wird die touristische Entwicklung dort stärker sein als je zuvor.“ Sagt GDI-Trendforscher David Bossart weiter. „Die einzige Voraussetzung sei, dass die Touristiker einen guten Job machen.“ Ergänzend fügt er bei: „Und der gute Job beginne mit der Gastfreundschaft.“ Doch die Touristiker können einen noch so guten Job machen, wenn nicht alle Bewohner einer Tourismusregion am gleichen Strang ziehen, passiert nämlich rein gar nichts.

Wir alle sind das Erscheinungsbild unserer Region. Egal ob Beizer, Polier, Prokurist oder Polizist. Wir werden von den Gästen als Ganzes wahrgenommen. Darum ist es umso wichtiger, dass wir ein gemeinsames Ziel verfolgen. Nämlich, dass sich unsere Gäste, wohlfühlen. Geben wir unseren Gästen ein Wohlgefühl. Behaglichkeit. Genau gleich verhält es sich bei Feriengästen. Behandeln wir sie wie Freunde. Leben wir die Gast-freund-schaft.

Unsere Region hat ein riesen Potenzial, welches wir nutzen dürfen. Die Alpen sind sexy. Alles andere als austauschbar. Die Ausstrahlung unserer Region ist in einer Welt, in der alles schnell und flach ist und in welcher es hektisch zu und her geht, umso attraktiver.

Wenn die demografische Entwicklung und die Sehnsucht nach Gesundheit anhalten, bietet dies uns ein grosses Potenzial an Besuchern. Schon heute wird der Mensch in den Grossstädten von der Geschwindigkeit, vom Zeitdruck und der Hektik bestimmt. Die Welt der Zukunft ist gross, flach, künstlich und unsicher. Was den Menschen in den Städten heute fehlt, ist vor allem dies: Musse. Zeit für sich selber. Ruhe. Tage ohne Hektik. Ein Time-out von all den tausend Eindrücken, die täglich auf uns einprasseln. Geben wir unseren Gästen Ruhe. Gönnen wir ihnen Zeit.

Wichtig wird in Zukunft sein, dass wir unsere Region als Ganzjahres Region vermarkten können. So kann die Infrastruktur über das ganze Jahr ausgelastet werden. Es ist blöd, wenn wir in nur 6 Monaten für 12 Monate Geld verdienen müssen. Die Hektik in unserer Hochsaison ist für alle zu gross. Für die Bewohner, für die Mitarbeiter wie für die Gäste. Darum muss es oberstes Zeil sein, die Saison auszubauen, damit wir über einen längeren Zeitraum Geld verdienen können.

Damit wir als Vierjahreszeiten Region wahrgenommen werden, müssen alle Leistungsträger mitmachen. Die Behörden. Die Bergbahnen, welche mindestens immer eine Bahn während 365 Tagen geöffnet haben müssen. Die Boutiquen in der Promenade müssen während 300 Tagen geöffnet sein. Auch die grossen Hotels – das Ermitage-Golf sei hier löblich erwähnt – müssen längere Öffnungszeiten anbieten. Wir alle, ob Gewerbler oder Hotelier und Restaurateur haben eine Gesamtverantwortung für unsere Region, die jeder in seinem Umkreis wahr zu nehmen hat. Es darf und kann nicht sein, dass bei ausbleibendem Geschäftsgang, sprich Logiernächten, dem Roger Seifritz und somit dem GST die Schuld in die Schuhe geschoben wird. Jeder von uns muss im Rahmen seiner Möglichkeiten für das Gesamtwohl mehr Verantwortung übernehmen. So, und nur so, können wir uns von unseren Konkurrenten abheben. Und wenn das Produkt stimmt, ist der Gast auch bereit einen angemessenen Preis dafür zu bezahlen.

Hab noch was: „Wo alle das Gleiche denken, denkt niemand besonders viel.“