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1 Jahr rauchfreie Beizen im Kanton Bern

Seit dem 1. Juli 2009 fristen die Raucher Nichtraucher ein trauriges Dasein im Kanton Bern. Denn seit diesem Datum sind im – so sagt es der Volksmund – langsamsten Schweizer Kanton die öffentlichen Räume (auch jene welche in Privatbesitz sind und Restaurants genannt werden) rauchfrei.

Das Leben in den Gasthäusern hat sich seit dieser Zeit gewandelt. Immer öfter passiert es, dass Nichtraucher gedankenverloren vor einem vollen halb leeren Glas sitzen. Draussen vor der Türe unterhalten sich rauchende Menschen über Gott und die Welt, lachen und scherzen zusammen. Sobald die Türe aufgeht und die Raucher wieder an die Plätze zurückkehren, erhellen sich auch die Gesichter der Nichtraucher. Endlich können sie sich wieder mit lebensfrohen Rauchern unterhalten, scherzen und diskutieren.

Schönen Dank auch

Einmal mehr, ein Leitartikel von Romeo Brodmann der ins Schwarze trifft. Volltreffer und 100 Punkte.

Liebe Politiker, liebe Polizisten, liebe Gäste. Gestern waren wir noch Unternehmer, Steuerzahler, Freunde, Gastgeber und Partner. Wir waren Seelentröster und Ansprechperson. Wir haben Heimat- und Familienlosen immer ein Zuhause gegeben. Den Kaffee mit Znüni für den Bauarbeiter mit dreckigen Schuhen haben wir genau so mit Liebe serviert wie das mehrgängige Menu für den Geschäftsgast. Wir haben die Gäste bei Hitze in der kühlen Gartenwirtschaft und bei Kälte in der warmen Gaststube bewirtet. Wir haben ein WC, wenn es eilig ist, und wir bieten ein Ort zum Flirten. Das alles haben wir als freie Unternehmer getan, die das Geschäftsrisiko immer auf eigenen Schultern trugen. Jetzt, unter dem Deckmantel der Demokratie, haben Sie den privaten Unternehmensraum usurpiert. Und Sie, liebe Polizisten, haben dieses Jahr die stolze Aufgabe aktiv in Angriff genommen, fehlbare Wirte zu kontrollieren, zu knechten und zu strafen. Sie alle schränken uns also in der unternehmerischen Freiheit ein, machen den privaten Unternehmensraum zum öffentlichen und bestimmen, was wir zu tun haben. Dies, ohne dass soziale Ausgleiche oder Subventionen fliessen, wie dies bei den Bauern der Fall ist, obwohl wir mit dem rauchfreien Raum einen „Service public“ bieten müssen. Während es uns ans Lebendige geht, schauen Sie jetzt geflissentlich weg.

Romeo Brodmann, Leitartikel im GastroJournal vom 28. Januar

CigarMan hebt den Hut und verneigt sich tief. Bravo Romeo!