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#Ferientag14

Wie ich den #Ferientag14 von Schweiz Tourismus während meiner Wanderung mit meinen Hotelgästen auf Twitter erlebte:

Am 27. Mai war ein Freudentag am #ferientag14 für Schweizer Touristikerinnen und Touristiker. Ein Klassentreffen sozusagen. Sie haben sich gegenseitig belobigt und beklatscht. Alle waren eins und unter sich einig. In Referaten wurden grosse Worte in den Saal geworfen. Die Branche weiss seit gestern: Wir sind das Original und wir haben den Winter Tourismus erfunden. Wir sind wir und wir bleiben wie wir sind.

Sebi und der Paul sind wie wir. Kauzig und mürrisch mit etwas lieblichem und tollpatschigem gewürzt. Die Käse Werbung für den Appenzeller unterstreicht diese typischen Schweizer Eigenschaften. Um der Welt zu zeigen, dass selbst wir Schweizer freundlich sind, wurden am Ferientag14 zum zweiten Mal die freundlichsten Schweizer Hotels auserkoren und ausgezeichnet. Dazu klatsche ich Beifall und gratuliere meinen Kollegen zu ihren glücklichen Gästen. Bravo!  😀

Über Preise und Qualität wurde auch referiert. Unser oberster Tourismus Chef Jürg Schmid sprach >>

…. gerechtfertigt hat er sicher noch gesagt. Was stimmt. Dann noch:

Meine Frage… >>

…. blieb unbeantwortet, was auch nicht weiter erstaunt, man hatte ja alle Hände voll zu tun mit Klatschen. Es wurde dann doch nicht nur geklatscht, denn Nicole Diermeier redete in ihrem Referat nicht nur schön, sondern sagte:

sowie

eine gute Frage kam von Simone Meier auf ein Tweet von Schweiz Tourismus

was mir ein Schmunzeln aufs Gesicht setzte. Eine einfache und gute Frage, der ich in einem nächsten Blogbeitrag ein paar Buchstaben widmen werde.

Leider finde ich einfach nie Zeit, um an den Ferientag zu pilgern, obwohl ich es eine gute Idee finde. Man erfährt viele Neuigkeiten, sieht Gspähnli aus vielleicht längst vergessenen Zeiten. Eine Abwechslung zum Berufsalltag. Jetzt muss ich noch etwas loswerden: Mit der Aussensicht habe ich das Gefühl, dass Schweiz Tourismus von einem Kuschelvorstand geführt wird. Politisch zusammengestellt und somit infolge ihres Amtes in den Vorstand gehoben. Das darf doch für eine Organisation wie Schweiz Tourismus nicht sein. Wo sind die unangenehmen Denker die nicht lockerlassen? Querdenker? Leute die im freihändigen Handstand an Probleme herangehen?

Es gibt einen schneereichen Winter!

Der neue Werbespot von Schweiz Tourismus. Weltklasse!! Regie führte übrigens der Schweizer Oscarpreisträger Xaver Koller.

Ist Skifahren von gestern?

In der NZZ vom 14. Februar war ein interessanter Artikel mit der Titel: “Je nobler das Hotel desto weniger Skifahrer”. Die interessanteste These welche die Autorin Ruth Spitzenpfeil stellte, ist mehr als eine Überlegung wert: “… Müssten Nobel-Ferienorte deshalb gescheiter woanders investieren als in teure Liftanlagen?…” Für mich geht es geht nicht um nobel- oder nichtnobel Ferienorte.  Es geht darum, hat Skifahren in 15 – 20 Jahren noch die gleiche Bedeutung wie heute?

Im Jahre 2010 wurden 400 Millionen Franken in Bergbahnen gesteckt. Oft müssen die Bergbahnunternehmungen sich nach der Decke strecken, um nur schon die Finanzkosten tragen zu können. Der technische Aufwand für Beschneiung resp. Präparation während einer Wintersaison (110 Tage) sind laut der Schweizer Seilbahnbranche wie folgt:

  • Die Investiton für den Bau von einem Kilometer Schneeanlagen kostet 1 Million
  • ein Kilometer beschneite Piste kostet 50’000 – 70’000 Franken
  • ein Snowpark mit Halfpipe und Quarterjump kostet 100 000.– bis 200 000.– Franken
  • Achtung, jetzt kommts: Die Präperation von einem Kilometer Wanderweg kostet 20’000 Franken.

(Als Präzisierung sei erwähnt, dass der Strom- und Wasserverbrauch der Schneesportgebiete stark variiert, die Effizienz bei der Herstellung von technischem Schnee von der Technologie, dem Alter und der Kapazität der Beschneiungsanlage sowie von der Topografie und den lokalen Temperaturen abhängt. Fakten und Zahlen der Schweizer Seibahnbranche, Ausgabe 2010 )

Zählen wir eins und eins zusammen, merken wir, dass wir das Klima nicht ändern können, aber wir können uns anpassen. Und dem Klima entsprechende Angebote kreieren. Befreien wir doch einen Berg pro Destination von gestressten Skifahrern. Der Mensch sucht mehr denn je Ruhe. Dieses saublöde Wortgebilde „Selfness“ ist in aller Munde, trifft den Nagel aber auf den Kopf. Kreieren wir Angebote, in welchen sich der Mensch auf sich bezieht und dabei dem Alltagsstress entfliehen kann. Immer mehr Menschen gehen auf  Skitouren, laufen mit Schneeschuhe oder frönen dem Winterwandern. Verbinden können wir diese Aktivitäten zum Beispiel mit Wildbeobachtungen, Natur mit Literatur, klassischer Musik und/oder Jazz.  Mit Sicherheit gäbe es noch viel mehr und kreativere Ideen. Geld wäre auch vorhanden, da weniger in die Bergbahnen investiert wird. Zudem dauert der Winter bestenfalls von November bis Ende April. Es bleiben noch sechs Monate für eine Diversifikation in die Sommermonate. Auch im Sommer sind neue Angebote gefragt. Die Stanserhorn Rangers sind so ein Beispiel, bei welchem Einheimische „Ranger“ den Gästen die Natur näher bringen und somit den Bergsommer zu einem selbst erlebten Erlebnis machen.

Ich möchte klarstellen, dass ich nicht gegen das Skifahren und gegen die Bergbahnen bin. Im Gegenteil, wir brauchen beides. Aber nicht nur. Investieren wir massvoll in das eine und definieren wir parallel, Wetter unabhängige Angebote für Ruhe suchende Menschen.