Ab und wann wird dem Tourismus in der Schweiz vorgeworfen zu wenig innovativ zu sein. Unter anderem, dass die neuen Medien zu wenig in die Überlegungen mit einbezogen werden. So hat Sam Steiner, Social Media Profi der ersten Stunde WebWirkSam (welch fantastische Wortkreation. Mein Kompliment!), hart aber korrekt auf den Tourismus eingedroschen. Die Wortmeldungen zu seinem ersten Tweet waren teilweise krass und nicht immer fair. Sicher hat er und alle anderen SM-Profis in gewissen Punkten recht. Wir alle haben das Potential besser zu werden. Die folgenden zwei Beispiele sollen aufzeigen, dass es im Tourismus durchaus ausgezeichnete Kampagnen mit Einbezug von Social Media gibt.
Die Tourismus Organisation der Schweiz, Schweiz Tourismus, hat seit Jahren die neuen Medien beispielhaft miteinbezogen. Mir ist weltweit keine Tourismus Organisation bekannt, welche Social Media so profihaft einsetzt. Schon gar nicht unsere östlichen Nachbarn. Mit der neuen Kampagne „Grand Tour of Switzerland“ setzt Schweiz Tourismus einen weiteren Glanzpunkt. Grossartig wie dabei die Schönheiten und die Vielseitigkeit der Schweiz in den Mittelpunkt gestellt werden und damit ein grosses Zielpublikum angesprochen wird. Der Preis für Übernachtungen etc. welcher während der „Grand Tour of Switzerland“ bezahlt werden muss, wird dabei fast zur Nebensache, da das Erlebnis und die Einzigartigkeit im Vordergrund steht.
So sieht’s aus:
- #swissselfie #SwissGrandTour und Tipps dazu
- Grand Tour of Switzerland auf YouTube
- #swissselfie auf Instragram und Facebook
- Sebi und Paul Blog (die zwei knorrigen Bergler sind übrigens das letzte Mal bei ST bei dabei)
- Eindrücke der Grand Tour of Switzerland mit dem Töff oder mit dem Cabrio
- Grand Tour of Switzerland virtuell entdecken
Jetzt soll mir ja keiner kommen, dass dies nicht gut gemacht sei. Dann werde ich echt hässig. Ehrlich.
Und jetzt zu Gstaad. Gstaad Saanenland Tourismus hat in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Hotelierverein eine gemeinsame Werbekampagne gestartet in welcher Kuh Tessa, als Ikone der alpinen Echtheit im Mittelpunkt steht. Es ist dies eine Fortführung einer Werbekampagne vom vergangenen Jahr, als Gstaad drei Top Models suchte. In der neuen Kampagne lassen sich mit dem Top Model Tessa spielerisch die Werte von Gstaad erkunden. Ein sehr wichtiger Bestandteil sind die Social Media Kanäle Facebook, Twitter, Instagram und Youtube.
Da wir in Gstaad Gastgeber sind und den persönlichen Kontakt mit unseren Gästen lieben, nehmen wir das Social im Social Media Wort wörtlich. Wir besuchen nämlich die Städte Zürich und Lausanne höchst persönlich. Wir freuen uns schon riesig darauf. Mehr sei noch nicht verraten. Einzelheiten dazu erfahren Sie auf den oben erwähnten SM-Kanälen. Dranbleiben.
Hier die direkten Links zur Kampagne:
- Wo ist Tessa?
- Der Hashtag für die Kampagne ist auf allen Kanälen #CharmingGstaad (Twitter, Facebook)
- Das Video dazu wurde übrigens vom einheimischen Regisseur Steve Walker gedreht, der schon den sack starken Image-Video für Gstaad zu verantworten hatte.
Tags: Grand Tour of Switzerland, Gstaad, Schweiz Tourismus, Social Media, swissselfie
Mir geht es mit den direkten Aussagen nicht um Bashing um des Bashing’s WIllen. Mir geht’s darum, dass gerade im Tourismus sehr viele Möglichkeiten da sind, mit Visuellem (schöne Schweiz!!!), Storytelling. Und darum, dass die neuen Medien sehr effektives Einsetzen von limitierten Budgets ermöglichen WÜRDEN, wenn sich die Branche aufraffen würde, um sich da ein wenig einzulesen, statt früheren (Wechselkurs-)Zeiten nachzutrauern.
(Im Wissen, dass das Umfeld nicht einfach ist – aber EBEN GENAU DESHALB neue Lösungen nötig sind)
Da hast Du zu 100% recht Sam. Aber gerade Schweiz Tourismus macht das grossartig. Die vielen TO haben mit Sicherheit viel Potential nach oben. Ganz klar. Und, der Tourismus klagt nicht. Wir stellen nur fest.(http://www.cash.ch/news/alle-news/schweiz_tourismus_rechnet_mit_einbruch_beim_bergtourismus-3297092-448) Die beantragten Mittel werden übrigens nicht sinnlos an TO im ganzen Land verteilt, sondern kommen zu Schweiz Tourismus, in welchem das Geld für sinnvolle Kampagnen eingesetzt wird. Siehe Grand Tour of Switzerland. Im März gab es übrigens ein Logiernächte Rückgang von Gästen aus Europa von 15% (http://www.nzz.ch/finanzen/newsticker/logiernaechte-in-der-schweiz-im-maerz-stark-ruecklaeufig-zum-vorjahr-1.18537674).
Wir werden vom Walliser Tourismus Observatorium her (www.tourobs.ch) in den nächsten 2-3 Wochen eine weitere Studie veröffentlichen. Es geht bei der neuen Studie um einen Benchmark von Social Media KPIs (Facebook, Twitter, YouTube, Instagram, Google+) von Schweizer und internationalen Tourismusorganisationen (z.B. über 250 Organisationen aus der Schweiz, Österreich, Frankreich, USA, Kanada für Facebook).
Die Umfrage zur Social Media Nutzung werden wir auch noch auf internationale Ebene ausweiten, um die Resultate zu Budgets und Stellen im online Marketing auf eine breitere Basis stellen zu können. Danach können wir dann entscheiden, ob das Problem ein Schweizer-Problem ist, ein Tourismusproblem oder ein strukturelles Problem (z.B. Grösse der Organisationen). Zahlen aus Nordamerika gibt es übrigens hier:
http://fredericgonzalo.com/2014/07/29/le-defi-des-medias-sociaux-pour-les-destinations/
p.s. Unser Dashboard zum angesprochenen Logiernächteeinbruch in Schweizer Hotellerie im März ist hier:
http://www.tourobs.ch/de-de/live-monitoring/monatliche-hoteluebernachtungen/hoteluebernachtungen.aspx
Super. Herzlichen Dank Roland Schegg.