Mit Leandro, meinem Sohn, besuchte ich unsere Lieblings-Beiz, das Schiff in Mamern. Ein Hammer Restaurant. Das Haus wurde im 18. Jahrhundert erbaut und wird seither von Familie Meier mit gelebter Gastfreundschaft bewirtet.
Die Produkte die auf die Teller kommen sind von allerbester Qualität. Kein Wunder, sind doch die meisten aus eigener Produktion, Jagd oder Fischerei. Wir aßen zum Beispiel einen fangfrischen, gebackenen Hecht. Was für eine Wucht. Dazu hausgemachte Mayonnaise und Salzkartoffeln. Grossartig. Als Hauptgang vertilgten wir ein Güggeli aus eigener Zucht mit hausgemachten Pommes. Was für ein Genuss! Wem der Sinn nach Dessert steht, bestellt die hausgemachte Glace (mein Lieblingsaroma Schoggi), Linzertorte oder Meringue.
Wer nicht mehr nach Hause fahren will, dem stehen 7 schöne Zimmer zu Verfügung mit Blick auf den nahen gelegenen Untersee (unterer Teil vom Bodensee). Bereits beim Einschlafen kann man und Frau sich auf das Frühstück freuen. Nicht etwa auf ein Buffet, denn die hausgemachte Konfitüre, die frische Butter, die knusprigen Brötchen und der Käse stehen auf dem Frühstückstisch. Eierspeisen werden à la minute zubereitet. Ein fantastischer Start in den Tag ist einem gewiss.
Kurz und gut: Einmal Schiff Mammern – immer Schiff Mammern!
Hoteliers, Touristiker und die Landwirtschaft der Region Gstaad stellten am 20. Mai Zürich auf den Kopf. Mit Schirm, Charme und Kuh zeigten wir uns gastfreundlich, grüssten und lachten die Zürcher – einige der Kollegen allen voran die Zürcherinnen – an und brachten sie mit unserem Goldschatz, dem Saaner Hobelkäse und Trockenfleisch, auf den Geschmack zu uns ins Saanenland zu kommen.
Um 6.45 Uhr trafen sich die 29 Teilnehmer am Bahnhof in Gstaad. Die heimlichen Stars der Aktion, die beiden Kühe von Bauer Willi Bach aus Saanen, waren da bereits seit gut einer Stunde auf dem Weg nach Zürich. Auf fünf Fahrzeuge verteilt und glänzend motiviert ging es Richtung östliches Unterland. Treffpunkt war das Romantik Hotel Europe in Zürich. Die Gäste staunten nicht schlecht, als sie die beiden, für städtische Verhältnisse doch eher exotischen Gäste aus Gstaad aus dem Viehtransporter steigen sahen. Nach einer kurzen Dusche und Makeup mit Blumenschmuck waren die Gstaader Top Models dann parat, die Hoteliers und Vertreter von Gstaad Saanenland Tourismus bei ihrem Marsch mit Leiterwagen und Berner Sennenhund durch das Seefeld-Quartier zu begleiten. Die Passanten reagierten erfreut und amüsiert auf die charmante Demonstration für die Gastlichkeit und genossen die angebotenen Spezialitäten der Region, Hobelkäse und Trockenfleisch.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
„Wir wollen unsere Kunden aus ihrem Alltag in unsere Markenwelt einladen und mit ihnen ins Gespräch kommen, um ihre Bedürfniswelt bei der Feriengestaltung noch besser kennen zu lernen“, erläutert Marketingleiter Reto Tschannen die Motivation der Hoteliers, mit Sack und Pack in die Züricher Innenstadt zu reisen. „Die Inspiration für diese Aktion lieferte die Frage, wie wir uns in Zeiten überbordender Reizüberflutung effizient abheben und unsere Gäste optimal erreichen können“, ergänzt Christian Hoefliger, Präsident des Hoteliervereins Gstaad Saanenland. „Denn unsere Kernkompetenz als Hoteliers ist und bleibt der Mensch und seine Bedürfnisse.“
In mehrfacher Hinsicht eine Premiere
Die Aktion, die am 21. Mai in Lausanne wiederholt wird, steht auch im Zusammenhang mit der neuen Werbekampagne des Hoteliervereins Gstaad Saanenland und von Gstaad Saanenland Tourismus, die in mehrfacher Hinsicht ebenfalls eine Premiere darstellt. Die Konsumenten werden nicht wie üblich als passive Empfänger angesprochen.
Ferienerlebnisse spielerisch selbst entdecken
Die Kampagne setzt auf interaktive Elemente und lässt den Kunden dank eines kreativen und humorvollen Ansatzes an einer spannenden Geschichte teilhaben. Sie sollen die Werte hinter der Marke „Gstaad“ und die Palette möglicher Ferienerlebnisse spielerisch selbst entdecken. Menschliche Nähe, Herzlichkeit und Gastfreundschaft sind hier die zentralen Botschaften. „Der Gast steht dabei im Mittelpunkt und hat auch noch Spass dabei“, skizziert Reto Tschannen die Kernaussagen. Gleichzeitig lädt die Kampagne zur virtuellen Suche nach der Kuh Tessa ein, die dem Gstaader Bauern Tinu aus dem Stall ausgebüchst ist (www.gstaad.ch/Tessa). Wer sie findet, kann einen attraktiven Preis gewinnen.
Die Kampagne wird durch #CharmingGstaad auf den Social Media Kanälen begleitet.
Hier geht zu Fotos von Matthias Nutt, Bündner und Profifotograf und selbstverständlich auf Twitter anzutreffen.
Mann soll Ferien machen. Meinte Frau. Ich sei von Tag zu Tag unausstehlicher. Was sagt Mann? Am besten nichts. Wir packten also unsere sieben Sachen und fuhren mit hundert Sachen über die sieben Berge und landeten nicht bei Schneewittchen sondern im Engadin. Ohne Schnee. Und das störte, vor allem Mann, gar nicht. So hatte er mehr Gelegenheit für genussvolle Restaurant Besuche. Darüber sei hier berichtet.
Kronenhof Pontresina
Vom Grand Hotel Kronenhof Pontresina habe ich viel gehört und noch mehr gelesen: 2008 wurde er zum GaultMillau Hotel des Jahres gewählt. Bei den Hotelbewertungen nimmt der Kronenhof seit Jahren Spitzenplätze ein. Im 2014 wurde der Kronenhof sogar zum freundlichsten Luxus Ferienhotel in der Schweiz gewählt. Mir sind, resp. waren diese Belobigungen immer ein wenig suspekt. Für mich eine Unmöglichkeit, dass alle Gäste durchs Band immer formidable Bewertungen abgeben. Da muss Marketing dahinter stecken. Nachdem ich das Hotel selber erleben durfte darf ich schreiben, dass die Mitarbeitenden im Kronenhof die freundlichsten und aufmerksamsten sind, die ich je in einem Hotel gesehen habe. Und dies in allen Departementen. Überall wird mit Namen gegrüsst, es wird auf die Gäste eingegangen und die Wünsche werden erfüllt, bevor einem selber bewusst wird, dass man überhaupt einen Wunsch hat. Ein grossartiges Hotel mit einem fantastischen Direktor Marc Eichenberger.
Restaurant Dolce Vita in Maloja: Ein authentisches Restaurant mitten in Maloja mit hausgemachten Teigwaren (Veltliner Pizzoccherie, die seinesgleichen suchen) und regionalen Produkten. Laktose- und glutenfreie Speisen fehlen ebenso wenig wie vegane und vegetarische Gerichte. Tolle Weinkarte mit vielen Weinen aus dem nahen Veltlin.
Dal Mulin
Wir waren im neu eröffneten „Dal Mulin“ mitten in St. Moritz. Geführt wird das Restaurant mit angrenzender Weinhandlug von Kathrin und Danijel Krasnic. Beide arbeiteten zuerst bei Brigitte und Ronald Jöhri und im Anschluss bei Lorena und Martin Dalsass im Talvo in St. Moritz Champfèr. Durch sein grosses Weinwissen viel Danijel schon im Talvo auf. So verwundert es nicht, dass es im „Dal Mulin“ nicht eine, sondern gleich zwei Weinkarten gibt. Eine Weiss- und Rotweinkarte. Sie zeichnen sich durch ein ausgezeichnetes Preis- Leistungsverhältnis und durch viele Trouvaillen aus. So kostet als Beispiel der Pinot Noir von Martha und Dani Gantenbein aus Fläsch „nur“ sagenhafte 129.- Franken. An anderen Orten wird dieser Wein für 160.- und mehr Franken verkauft.
Martin Dalsass
Zu guter Letzt seien unsere Freunde Martin Dalsass mit seiner Frau Lorena, Sohn Andrea mit seiner Partnerin Dora vom Talvo by Dalsass erwähnt. Gleich mehrere Male kamen wir in den Genuss bei Familie Dalsass im Talvo essen zu dürfen. Bereits einen Tag vor der Eröffnung des Restaurants durften wir zusammen mit anderen Freunden einen Abend in der Stüvetta Davidoff, dem Fümoir im Talvo, geniessen. Nach mehreren duzend Froschschenkeln wurde der Stüvetta gezeigt, wieso sie den Nachnamen Davidoff trägt. Die Nacht war lang und der Schlaf kurz. Am darauffolgenden Tag servierte Dalsass ein Bollito Misto der Sonderklasse. Bei grossartigen Blut- und Leberwürste, Cotecotti und Cotecchini und vielem mehr (Brennesselgnocchi mit frischer Salami) vergnügten wir uns erneut bis spät in die Nacht. Die Lebenslust im Talvo by Dalsass ist spür- und greifbar. Martin ist der Herr der Küche, Sohn Andrea der Chef im Service und Lorena und Dora, begrüssen die Gäste und begleiten sie an den reservierten Tisch.
Ein Tipp: lassen Sie sich vom Chef persönlich etwas empfehlen. Er hat immer ein Gericht auf Lager, welches den Weg noch nicht auf die Karte gefunden hat. Seinen dies Wildvögel, die ihm die einheimischen Jäger bringen, sei es Fisch oder sonst ein spannendes Gericht.
Weitere empfehlenswerte Hotels und Restaurants im Engadin:
Ein Geheimtipp für ein Mittagessen an der Sonne mit Blick ins Rosegtal empfehle ich das „Le Pavillon“ vom Kronenhof. Wenig Leute, super Service und ebenso gute Küche.
Gleich noch ein Geheimtipp: Ul Cüsch, gleich bei der Sprungschanze in St. Moritz. Fantastische Veltliner und Puschlaver Spezialitäten. Mittags wird ein „Arbeitermenü“ für unschlagbare 15,50 Franken angeboten, bestehend aus Vorspeise, Hauptgang, Dessert oder Kaffee.
Von früheren Besuchen kann ich mit gutem Gewissen empfehlen:
Das Hotel Walther in Pontresina ist seit Jahren ein sicherer Hotel-Mehrwert am Engadiner Sternehimmel
Im Skigebiet Corvatsch/Furtschellas ist nebst dem Kuhstall auch die „Alpetta“ mehr als nur empfehlenswert.
Wer ein genug grosses Portemonnaie mit Geld drin hat, ist in der „El Paradiso“ Luxus Hütte bei Anja und Hans-Jürg gut aufgehoben. Zum Dessert sei die riesige Crèmeschnitte empfohlen.
Ein Tipp für den Sommer ist die alte Säumerstation „La Rösa“ an der Berninapassstrasse.
Seit Jahren ein In-Place: das Hotel Misani in Celerina
Im „Restaurant Cascade„, welches von Reto Matthis geführt wird, trifft sich seit je die Jeunesse dorée aus St. Moritz.
In fremden Federn, so der Name des lesenswerten Hotel-Blog der NZZ von Ruth Spitzenpfeil. Alpen-Chic – oder lieber echt. So der Titel ihres neusten Beitrages. Darin beschreibt Ruth Spitzenpfeil, dass alle neuen Hotels (Chedi, The Alpina etc.) diesem Alpen-Chic nachrennen resp. ihn implantieren.
Meine Gedanke hierzu:
Palace Gstaad
Ja, Ruth Spitzenpfeil, Sie haben ja so recht. Und jetzt das Aber, jede Epoche hat ihren Stil. Im 18. resp. 19. Jahrhundert, als unsere Hotelpaläste erbaut wurden, oft sogar durch den selben Architekten, sahen auch alle Hotels wie ein Ei dem andren ähnlich.
Was nützt es, wenn wir in der heutigen Zeit den Klassizismus, den Biedermeier nachbauen? Wie anbiedernd wäre das denn? Dass ein Thomas Walter seine beiden super Hotels nicht auf Alpen-Chic trimmt, ist ja mehr als logisch. Ebenso wenig lässt sich ein „Weiss Kreuz“ in Splügen nicht mit einem Chedi vergleichen. Zum Glück nicht.
Lassen wir jeder Epoche ihren Stil. Wir dürfen das eine gegen das andere nicht ausspielen. Es ist jedem Menschen überlassen, von welchem Stil er sich angesprochen fühlt. Sei dies im Aspen Grindelwald oder Bellevue des Alpes/Wengeneralp, kleine Scheidegg. Hotel Walther Pontresina oder Nira Alpina Surlej. The Alpina oder Palace Gstaad. Diese Vergleiche halten gar nicht stand. Die alten Kästen riechen anders, sie fühlen sich anders an. Die haben mehr Leben. Gar grossartig, wenn man und/oder Frau in einem Hotel, wie dem Waldhaus in Sils übernachten darf. Jedem Mensch seinen Stil und jedem Stil seine Zeit.
Ich war ein paar Tage auf Reisen. In St. Moritz. Der Grund für die Auswahl der Destination Engadin war Martin Dalsass, welcher seit Dezember 11 im Talvo by Dalsass seine Kochkünste zeigt und leider nicht mehr im Chlösterli in Gstaad resp. im Santabbondio in Sorengo bei Lugano. Zudem verbrachte ich in einem früheren Leben über 10 Jahre im Engadin. Ich denke, dass ich die beiden Regionen objektiv beurteilen kann.
Was ich diese Woche von Einheimischen in St. Moritz viel gehört habe: „Hattet ihr Schnee in Gstaad?“ – „Naja, ihr in Gstaad habt es schön, nur schade, dass man nicht richtig Skifahren kann.“ Und und und. Dass St. Moritz, resp. das Oberengadin ein super Skigebiet hat, stelle ich nicht in Abrede. Aber unsere Hügel rund um Gstaad haben den Vorteil, dass wir schon bei 20 cm Schnee auf den Matten rund um Gstaad prachtvolle Carving Schwünge ziehen können. Das Saanenland, mit seinen liebevollen Hügeln, lädt gerade zur neuen Technik beim Skifahren ein. In St. Moritz ist alles eine Nummer grösser. Auch die Steine auf den Pisten. Überrascht haben mich die noch immer zahlreichen, zum Teil sehr langen Schlepplifte. Summa summarum: St. Moritz hat auf der Skipiste die Nase vorn.
Kommen wir zu den Bergrestaurants. Und da ist St. Moritz Gstaad meilenweit voraus. Da wäre das „el paradiso“ close to haeven.
Genial wie die das machen. Auf der unteren Terrassen beträgt die Mindestkonsumation CHF 70.–. Man stelle sich das vor, dass sich die Gäste trotz – oder wegen? – der Mindestkonsumation geehrt fühlen, auf der Club Terrasse einen der begehrten Plätze zu ergattern. Aber, die Leistung stimmt. Zu 100%. Gute Küche, fröhlicher Service, eine super Wein- und Speisekarte und dazu ein geniales Panorama.
Im Weiteren möchte ich den Kuhstall erwähnen. Genial was hier Freddie Zwipfer (Kochlehre bei Hans Stucki) mit seinem Team Tag täglich auftischt. Und das in einem Kuhstall, in welchem im Sommer tatsächlich noch Kühe drin wohnen. Dazu passend der Spruch auf der Schiefertafel: „Zartes Fleisch im Winter – glückliche Kühe im Sommer„. Der Kustall ist der wohl weltweit einzige Stall, welcher einen Eintrag in den GaultMillau Führer schaffte.
Dann gibt es den Hansdampf in allen Gassen, den Reto Matthis. Der Meister aller Klassen in der Selbstvermarktung wie auch in dem, dass er seinen Gästen die grösst mögliche Rechnung präsentieren kann. Auch dies, eine grosse Leistung.
Die Aufzählung der Bergrestaurants ist selbstverständlich nicht abschliessend. Es gibt noch viele andere, super geführte Restaurants so zum Beispiel das Alpetta, Alpina sowie die Restaurants auf Marguns und wohl noch einige mehr. Da bleiben wir in Gstaad mit unserem einzig wirklich guten Bergrestaurant, dem Wasserngrat, hinter den sieben Bergen, bei den Gastro-Zwergen. St. Moritz bietet in der Gastronomie auf den Bergen einiges mehr an Innovation. Unsere verpolitisierten Bergbahnen, mit ihren 08.15 Restaurants unterscheiden sich einzig im Verbrennungsgrad der Käseschnitte.
Bernerhof Alp Züneweid
Trotz all diesen Vorteilen für St. Moritz bin ich viel lieber in Gstaad. Die Landschaft ist lieblicher, wir haben eine gelebte Landwirtschaft und unsere Gäste im Saanenland sind ruhiger und protzen weniger. Wir haben circa 7’500 Einwohner in der Gemeinde Saanen und gleich viele Rindviecher. Und genau diese Rindviecher machen es aus, dass ich lieber in Gstaad ein Hotel habe. Herrlich auf einer Gäste-Wanderung die Kühe zu beobachten, welche an rauschenden Bergbächen die Gräser umzüngeln um sie genussvoll zwischen ihren Zähnen zu zermalmen. Aus der Milch, stellen unsere Bauern auf ihren Alpen, seit 1548 (!!), den schmackhaften Saaner Hobelkäse her.
Wie ist doch das Leben in der Schweiz herrlich, dass wir St. Moritz, Gstaad, Zermatt und noch viele weitere schöne Ferienorte haben. Ferien in der Schweiz ist sind einfach genial!
Blumen auf den Tischen im el paradiso.
Restaurant Kuhstall
Sensationelle Weine im Offenausschank im Pavarotti
Ich freue mich wie ein Kind, dass der Franz Wiget Koch des Jahres wurde. Er ist ein Pfungskerl mit einer Gwaltsfrau. Beide sind auf dem Boden geblieben und führen ihr Restaurant mit einer gelebten Gastfreundschaft. Sein Klassiker sind Stunggis. Härdöpfelstock. Schauen wir einmal, wo die letzten „Koch des Jahres“ zu Hausen sind? Einer kocht auf einem Schloss (Andreas Caminada). Zwei andere profitieren von der Potenz eines Fünfsternehotels (Peter Knogl im «Les Trois Rois» in Basel, Dominique Gauthier im «Beau-Rivage» in Genf. Braucht es also Glanz und Gloria, Mäzene und Sponsoren, um sich die begehrteste Auszeichnung der Branche abzuholen? Zum Titel führen verschiedene Wege. Wir Gäste sind jedem Mäzen dankbar, der sein Geld in ein Toprestaurant investiert. Andersrum gibt GaultMillau einem tüchtigen Patron, der seine Rechnungen selber bezahlt, die genau gleichen Chancen. Es muss kein «Palace» sein, wir fühlen uns in einem gemütlichen Landgasthof genauso wohl.Franz Wiget im Restaurant Adelboden in Steinen SZ führt den wohl besten Landgasthof der Schweiz. Sein sehr sympathisches, aber keineswegs luxuriöses Restaurant liegt recht abgelegen an der Hauptstrasse Schwyz–Sattel. Der Chef hat den kulinarischen Kompass in den letzten Jahren ausgezeichnet justiert: Er holt sich von seinen Freunden und Nachbarn, was die Region hergibt (Fleisch aus dem Muotatal, Fische aus dem Zugersee, Käse von den umliegenden Alpen), aber er fischt buchstäblich auch im Meer: Seafood, in bester Qualität beschafft und herausragend zubereitet, ergänzt seine regionale Küche. Chef Wiget spielt in der Küche die Hauptrolle und treibt seine kleine Brigade zu Höchstleistungen an. Seine Frau Ruth sorgt in den heimeligen Stuben für eine angenehme Ambiance und für professionellen Service. Eine sympathische Adresse. Eine erstklassige Adresse. Die erste «Koch des Jahres»-Adresse in der Zentralschweiz!
Der begehrteste Titel der Schweizer Kochszene geht erstmals in die Innerschweiz: 18-Punkte-Chef Franz Wiget, 50, vom Restaurant Adelboden in Steinen SZ ist GaultMillaus «Koch des Jahres 2012». An der absoluten Spitze wird’s enger: nur noch sechs 19-Punkte-Chefs. Und einer von ihnen hat den Rücktritt angekündigt.
Von Urs Heller, Chefredaktor GaultMillau Schweiz
Generationenwechsel, Wachablösung: An der Spitze der Schweizer Gastronomie stehen Veränderungen an. Horst Petermann und Gérard Rabaey sind im «Ruhestand» (der eine mehr, der andere weniger). Ihre Nachfolger Rico Zandonella («Kunststuben», Küsnacht ZH) und Stéphane Décotterd («Pont de Brent», Brent VD) stellten sich erstmals solo den Testern. Unser Eindruck: hervorragend. Aber: Die Topnote 19 lässt sich nicht «vererben» – also starten beide ihren nächsten Karriereschritt bei 18 Punkten. Am 1. April 2012 wird auch in Crissier VD eine Stabübergabe fällig: Philippe Rochat geht (zu früh, unserer bescheidenen Meinung nach!), Benoît Violier ist der hervorragende Nachfolger; Rochat kocht noch sechs Monate für uns, also lassen wir die 19 Punkte in dieser Ausgabe noch stehen. In den übrigen 19-Punkte-Restaurants haben wir auch dieses Jahr wieder ausgezeichnet gegessen. Wir mögen das Temperament von Philippe Chevrier («Domaine de Châteauvieux», Satigny GE), das grenzenlose Talent von Didier de Courten («Terminus», Sierre VS) und die souveräne Performance von Bernard und Guy Ravet («L’Ermitage», Vufflens-le-Château VD). In der Deutschschweiz ist André Jaeger («Fischerzunft», Schaffhausen) kein bisschen müde, sondern sprüht vor neuen Ideen. Und Andreas Caminada («Schauenstein», Fürstenau GR) ist endgültig zum Star der Branche geworden; wie souverän er mit dem riesigen Druck umgeht, ist schon beeindruckend. Genauso wie die Tatsache, dass man bis acht Monate auf einen freien Tisch warten muss. Die freien Plätze in der 19-Punkte-Liga wollen wir nicht um jeden Preis besetzen. Wir führen eine klare «watchlist» und lassen uns Zeit; eine Beförderung in die höchste kulinarische Klasse will wohlüberlegt sein.
Die besten Köche werden in der Schweiz jeweils Anfang Oktober von GaultMillau erkoren. So auch heute. Die versammelte Gourmetgemeinde isst in Steinen, bei Franz und Ruth Wiget, so stand es gestern Sonntag in der SonntagsZeitung. Und dieses versammeln in Steinen deutet darauf hin, dass der Koch des Jahres aus Steinen kommt. Darum, the winner is……
. Ich freue mich ja so, dass genau er das ist. Er ist ein Pfundskerl und seine Frau Ruth der ruhende Pol und die perfekte Gastgeberin mit einer erfrischenden und sympathischen Art. 2008 waren die Wiget’s mit Ihrem Team bei uns im Bernerhof anlässlich der Davidoff Saveurs Genusswoche. Und noch was gemeinsames habe ich mit Franz. Wir waren einmal zusammen im Militär. Im Bever haben wir einen EK besucht. Und, jetzt kommts: Ich war dem Franz sein Küchenchef…. hehehe. Zwischenzeitlich hat er 18 GaultMillau Punkte und 2 Michelin Sterne. Ein beliebter Klassiker auf seiner Karte ist der Stunggis, ein Kartoffelstock.
Diese Zeilen wollen Sie bitte als ein mächtiges Wort für Ferien in der Schweiz verstehen. Weil die Schweiz so ist, wie sie ist ~~> nämlich so
Fazit des bisherigen Schweizer Sommers: Wolken, Regen, Sonne, kühl und windig. Kurz, sehr wechselhaft. Und da wären wir beim Thema, dem Wechselkurs. Euro pflotschig und Franken hart wie Gotthardgranit. Die Schweizer Touristen freut’s. Uns Schweizer Beherberger und Tourismusmenschen nicht. Der Stanglwirt macht auf Facebook unbarmherzig jagt auf Schweizergäste. Die Schweizer sollen bitteschön den Wechselkurs ausnutzen und zu ihm in die Ferien kommen. Jänu.
Ich war kürzlich für 3 Tage in den Ferien. In der Schweiz. Es war genial. Von Gstaad mit dem Cabrio über den Susten, Gotthard ins Tessin zu meinem Lieblingskoch Martin Dalsass geschaukelt. Dieser Geschmack der Landschaft. Die Klarheit in der Luft. Das glitzern der Gletscher. Abendessen direkt, nein auf dem Luganersee. Aufwachen mit dem Blick in den See. Das Essen unter rauschenden Kastanienbäumen. Die Rückfahrt über den Nufenen- und Grimselpass. Grandios, diese geballte Kraft der Natur. Ein Kunstwerk sondergleichen.
Wir haben in der Schweiz so viele lebendige Hotels, in denen sich wunderbar entspannen lässt. So viele Restaurants, welche mit grosser Qualität arbeiten und wo sich’s herrlich schlemmen und geniessen lässt.
Eine völlig zufällige und darum unvollständige Liste sei hier:
Mit der iPhone Applikation der Grandes Tables de Suisse bringen Sie die kulinarischen Hochburgen der Schweiz auf Ihr iPhone. Diese App beihnaltet 51 Restaurants deren Chef’s zu den innovativsten ihrer Zunft gehören sowie 17 ausgesuchte Hotels, welche die Schweizer Service Tradition leben. Der Link dazu.
In der Hotel Revue hat der Präsident der Grandes Tables de Suisse, André Jaeger ein bemerkenswertes Interview gegeben. Der Feingeist der Schweizer Spitzenköche sagt: „Man muss sich ernsthaft Gedanken machen, wohin die Schweizer Gastronomie steuert.“ Wie recht er doch hat. Der André Jaeger.