In fremden Federn, so der Name des lesenswerten Hotel-Blog der NZZ von Ruth Spitzenpfeil. Alpen-Chic – oder lieber echt. So der Titel ihres neusten Beitrages. Darin beschreibt Ruth Spitzenpfeil, dass alle neuen Hotels (Chedi, The Alpina etc.) diesem Alpen-Chic nachrennen resp. ihn implantieren.
Meine Gedanke hierzu:
Ja, Ruth Spitzenpfeil, Sie haben ja so recht. Und jetzt das Aber, jede Epoche hat ihren Stil. Im 18. resp. 19. Jahrhundert, als unsere Hotelpaläste erbaut wurden, oft sogar durch den selben Architekten, sahen auch alle Hotels wie ein Ei dem andren ähnlich.
Was nützt es, wenn wir in der heutigen Zeit den Klassizismus, den Biedermeier nachbauen? Wie anbiedernd wäre das denn? Dass ein Thomas Walter seine beiden super Hotels nicht auf Alpen-Chic trimmt, ist ja mehr als logisch. Ebenso wenig lässt sich ein „Weiss Kreuz“ in Splügen nicht mit einem Chedi vergleichen. Zum Glück nicht.
Lassen wir jeder Epoche ihren Stil. Wir dürfen das eine gegen das andere nicht ausspielen. Es ist jedem Menschen überlassen, von welchem Stil er sich angesprochen fühlt. Sei dies im Aspen Grindelwald oder Bellevue des Alpes/Wengeneralp, kleine Scheidegg. Hotel Walther Pontresina oder Nira Alpina Surlej. The Alpina oder Palace Gstaad. Diese Vergleiche halten gar nicht stand. Die alten Kästen riechen anders, sie fühlen sich anders an. Die haben mehr Leben. Gar grossartig, wenn man und/oder Frau in einem Hotel, wie dem Waldhaus in Sils übernachten darf. Jedem Mensch seinen Stil und jedem Stil seine Zeit.
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