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Bollinger Vieilles Vignes Françaises

Bollinger003Champagner gibt es viele. Modemarken und andere Marken. Im Denner, im Coop, fast überall kann Champagner gekauft werden. Moët & Chandon, Dom Pérignon, Vve. Cliqcout und was weiss ich wie all die Marken heissen welche mehr schlecht als recht sind. Ich selber geniesse auch Champagner. Und zwar den selben wie der Herr Bond. James Bond. 007 sein Code. Bollinger. Das Champagner Haus Bollinger zeichnet sich seit jeher nicht nur durch Champagner bester Qualität aus, sondern auch durch den Ruf einer unverfälschten Ethik und Traditionsverbundenheit. Zudem war und ist Bollinger, im Gegensatz zu vielen anderen prominenten Häusern, welche inzwischen den großen Konzernen gehören, unabhängig und selbstbestimmend im Familienbesitz. Das ist mir wichtig.

Ganz im Sinne dieser Werte stellt Bollinger einen ganz edlen Champagner her, der seinesgleichen sucht. Den Vieilles Vignes Françaises. Und die Geschichte dieses Champagner möchte ich kurz beschreiben:

Bei diesem Champagner werden die Arbeitsmethoden des traditionellen Weinbaus vor der Reblausplage (1855) verewigt und weitergeführt. Die Stöcke werden nicht veredelt, sondern in die Erde verpflanzt und von Hand mit den Mitteln von „anno dazumal“ nach der so genannten Absenkmethode bearbeitet. Durch den extrem geringen Ertrag erlangen die Trauben eine wunderbare Reife mit einem sehr geringen Säuregrad, der typisch für einen grossen Wein ist. Die Vieilles Vignes Françaises schenken all denjenigen, die ihn kosten dürfen (ich darf ich darf ich darf….  ) einen unvergesslichen Augenblick. Diese Eigenheit ist neben dem besonderen Stil seiner Weine Ausdruck der Philosophie des Maison Bollinger.

Die „Chaudes Terres“ in Aÿ (24 ar) und das „Clos St. Jacques“ ebenfalls in Aÿ (21 ar) stellen die mythenhaften Parzellen der „Vieilles Vignes Française“ von Bollinger dar.

Meine paar Flaschen sind aus dem Weinjahr 2000, welches durch folgende Ereignisse gekennzeichnet war:

  • ein milder Winter
  • ein Frühjahr, das den Befall der Rebstöcke durch Mehltau und Schädlinge begünstigte.
  • Unwetter und Hagelschlag auf 10’000 Hektar, einem Drittel der Appelationsfläche
  • ergiebige Regenfälle mit zwischnzeitlichen sonnigen Abschnitten und einem verstärkten Wachstum der Reben bis in die Lese hinein
  • der durchschnittliche Ertrag lag bei etwa 12,460 kg/Ha
  • die Weinlese in den Vieilles Vignes Françaises fand am 21. September statt
  • bei den Vieilles Vignes Françaises erreichte das Traubengut einen durchschnittlichen Alkoholgehalt von 10,9 Vol.% bei einer Säure von 6,2 g/l.

Vieilles Vignes Françaises steht im Zeichen der grossen Bollinger-Weine. Dieser Wein verbindet Rundheit und Kraft, Lebendigkeit und hohen Alkoholgehalt. Die Produktion des Jahrgangs 2000 der Vieilles Vignes Françaises beträgt 3766 nummerierte Flaschen.

Wir feiern und trinken Champagner

Wohl um kein Getränk der Welt sind so viele Mythen entstanden wie die um Champagner. Vor nicht allzu langer Zeit wurde uns gesagt, dass die Genussmenschen die Champagner Vorräte wegtrinken. Champagner wird bekanntlich nur in der Champagne angebaut. Dem Schweizer Dörfchen Champagne am Jura Südfuss gelegen, verboten die Franzosen gar den eigenen Namen „Champagne“ für ihren Wein zu verwenden. Dies, obwohl das Dorf bereits im Jahr 885 unter dem Namen Campania erwähnt wurde. Die Menge ist demzufolge von der Anbaufläche her begrenzt. Die neureichen Russen und noch neureicheren Chinesen haben Champagner aus der Hülle in voller Fülle fliessen und verspritzen lassen.

Die Champagner Hersteller begannen Champagner als Wein für jede Gelegenheit zu proklamieren. Ein Cuvée zur Vorspeise, Rosé zum Hauptgang, Vintage-Champagner zum Dessert. Der Erfolg von Partys wurde in Hektolitern gemessen, der Menge Schämpus, mit der Gäste abgefüllt wurden. Und dem Anbaugebiet wurden neue Teile zugeschlagen um die Quelle nicht versiegen zu lassen.

Doch, oh Wunder, bevor er knapp wurde, wurde er erst einmal teurer. Schon mittelklassige Flaschen kosteten schnell über 30 Franken. 2009 ist der Absatz eingebrochen. Manche Marken beklagen grosse Rückgänge. Die Finanzen wurden knapper und Champagner gibt es fortan wieder in reichlichen Mengen. In einem Jahr in dem es mehr zu verdrängen als zu feiern gibt, bieten sich eh andere Alkoholika an.

Begegnen wir dem Getränk Champagner mit dem gebotenen Respekt und trinken ihn nicht aus einer Schale sondern aus einem tulpenförmigen Glas. Mein Lieblings Champagner ist Bolliger. Eine Besonderheit des Hauses Bollinger stellt der sogenannte R.D. Champagner dar. In die Produktpalette eingeführt um 1960 vom ehemaligen Leiter des Hauses Bollinger, Christian Bizot (1928-2002). Dabei handelt es sich um einen Jahrgangs-Champagner, der von mindestens acht Jahren sachgerechter Lagerung auf der Hefe profitierte, jedoch erst ‚Recently Disgorged‘ (R.D.) bzw. erst vor kurzem degorgiert wurde. Das Datum der Degorgierung wird auf einem Etikett auf der Rückseite der Flasche vermerkt. Diese R.D.-Champagner weisen zusätzliche Aromen und geschmacklich eine gewisse Jugend auf – trotz ihres Alters. Ein herrliches Getränk mit welchem gebührend auf ein grosses Ereignis angestossen werden kann. So zum Beispiel zum heutigen Wechsel des Jahrzehnts.

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