Archiv für ‘Gedanken des Wanderhoteliers’ Kategorie

Sieht so ein Hotel aus?

Klickt mal -> klick

Ihr kommt zu einem völlig ver-rücktem Hotel. Im wahrsten Sinn des Wortes. Bei meinem nächsten Berlin Besuch wird das meine Herberge.

Die FDP wird liberal

Wie hiess er doch noch. Der FDP Ständerat, welcher seine Partei instrumentalisierte? Ja richtig der Professor Felix Gutzwiller. Er war massgeblich dafür verantwortlich, dass ein neues Gesetzt geschaffen wurde. Nämlich das Gesetz gegen das Passivrauchen. Und jetzt setzt die dannzumalige, nicht mehr so lieberal denkende FDP, auf ihre wahre Ideologie und denkt endlich endlich wieder lieberal. Die FDP lanciert im Wahljahr die Initiative „Brürokratie-Stopp„. Recht hat sie. Die FDP – die (wieder) Liberalen.

Artikel Hotel Revue17. März 2011

Pets Menu

Ganz zufällig habe ich eine Karte in irgend einem Hotel auf irgend einer Welt entdeckt. Eine Hundekarte. Die erste Frage die sich mir stellte: Können Hunde lesen? Ich beantwortete mir die Frage selber mit einem Nein. Dieses Nein liess mich fragen, ob zum Beispiel Schosshündchen lesen können. Die sitzen, um ihrem Namen gerecht zu werden, bekanntlich Frauchen auf dem Schoss. Und wenn Hund so auf dem Schoss sitzt, sieht er vielleicht die  Vogue von Madame. Nebst den Bildern, die das Schosshündchen vorgeflattert bekommt, sieht Schmusehündchen vielleicht Buchstaben. Und mit der Zeit wird Hund wohl stirnerunzelnd Buchstaben zusammengesetzt wahrnehmen und demzufolge sollte Hündchen die Dinger deuten können.

Wenn ich nun auf den Hund gekommen wäre und diese Karte lesen würde, liefe mir der Geiffer in der Schnauze zusammen und aus derselbigen raus. „Tagliata de boeuf accompagnée de riz basmati et légumes“ tönt ja schon knochengeil. Beim Dessert hätte Ichhund die Qual des Knochens: Lieber ein „Petit plat de fromages oder die Glace banane„? Hmm, also wenn der Trüffelkäse von Speth auf dem Plättchen wäre, nähme ich den Käse. Sonst halt die Glace. Aber nur wenn sie von Häagen-Dazs ist. Die Bananenglace.

Was ich darüber denke, könnt Ihr Euch selber ausdenken. So is(s)t das.

Ich trete zurück.

Ich, Thomas Frei, trete von meinem Amt zurück. Ich gebe es zu: ich habe in der dritten Sek gespickt. In der Chemie Klausur bei Professor Doktor Baxter. In der Aula habe ich mir den hintersten Platz, rechts, ganz hinten ergattert. Zusammen mit meinem Spick. Die ersten vier Fragen waren fraglos alle richtig. Doch dann kam ein Luftzug. Mein Spick landete zwischen Bank und Fenster, drei Meter weiter unten am Boden. Ich war fix und fertig. Ich hatte null hoch null Ahnung von diesen scheiss Formeln. Nur vier Fragen waren gelöst. Acht Fragen leer. Sie blieben bis am Schluss unbeantwortet. Ich bekam dafür eine 3,1. Sie reichte mir, um Klassenletzter zu werden.

Ich trete hier, so wahr mir Gott helfe, von meinem Amt als Klassenletzter zurück. Ich entschuldige mich beim Zweitletzten, dass ich ihm das erst jetzt sage. Er hätte den Titel wirklich verdient gehabt. Der Hans aus Diepoldsau. Sorry Hänsel. Sorry, dass ich Dich gehänselt habe. Aber, Du warst halt einfach ein blöder Siech. Darum freut es mich um so mehr, Dir den Titel als Klassenletzter zu überlassen.

Hochachtungsvoll

Thomas

Ist Skifahren von gestern?

In der NZZ vom 14. Februar war ein interessanter Artikel mit der Titel: “Je nobler das Hotel desto weniger Skifahrer”. Die interessanteste These welche die Autorin Ruth Spitzenpfeil stellte, ist mehr als eine Überlegung wert: “… Müssten Nobel-Ferienorte deshalb gescheiter woanders investieren als in teure Liftanlagen?…” Für mich geht es geht nicht um nobel- oder nichtnobel Ferienorte.  Es geht darum, hat Skifahren in 15 – 20 Jahren noch die gleiche Bedeutung wie heute?

Im Jahre 2010 wurden 400 Millionen Franken in Bergbahnen gesteckt. Oft müssen die Bergbahnunternehmungen sich nach der Decke strecken, um nur schon die Finanzkosten tragen zu können. Der technische Aufwand für Beschneiung resp. Präparation während einer Wintersaison (110 Tage) sind laut der Schweizer Seilbahnbranche wie folgt:

  • Die Investiton für den Bau von einem Kilometer Schneeanlagen kostet 1 Million
  • ein Kilometer beschneite Piste kostet 50’000 – 70’000 Franken
  • ein Snowpark mit Halfpipe und Quarterjump kostet 100 000.– bis 200 000.– Franken
  • Achtung, jetzt kommts: Die Präperation von einem Kilometer Wanderweg kostet 20’000 Franken.

(Als Präzisierung sei erwähnt, dass der Strom- und Wasserverbrauch der Schneesportgebiete stark variiert, die Effizienz bei der Herstellung von technischem Schnee von der Technologie, dem Alter und der Kapazität der Beschneiungsanlage sowie von der Topografie und den lokalen Temperaturen abhängt. Fakten und Zahlen der Schweizer Seibahnbranche, Ausgabe 2010 )

Zählen wir eins und eins zusammen, merken wir, dass wir das Klima nicht ändern können, aber wir können uns anpassen. Und dem Klima entsprechende Angebote kreieren. Befreien wir doch einen Berg pro Destination von gestressten Skifahrern. Der Mensch sucht mehr denn je Ruhe. Dieses saublöde Wortgebilde „Selfness“ ist in aller Munde, trifft den Nagel aber auf den Kopf. Kreieren wir Angebote, in welchen sich der Mensch auf sich bezieht und dabei dem Alltagsstress entfliehen kann. Immer mehr Menschen gehen auf  Skitouren, laufen mit Schneeschuhe oder frönen dem Winterwandern. Verbinden können wir diese Aktivitäten zum Beispiel mit Wildbeobachtungen, Natur mit Literatur, klassischer Musik und/oder Jazz.  Mit Sicherheit gäbe es noch viel mehr und kreativere Ideen. Geld wäre auch vorhanden, da weniger in die Bergbahnen investiert wird. Zudem dauert der Winter bestenfalls von November bis Ende April. Es bleiben noch sechs Monate für eine Diversifikation in die Sommermonate. Auch im Sommer sind neue Angebote gefragt. Die Stanserhorn Rangers sind so ein Beispiel, bei welchem Einheimische „Ranger“ den Gästen die Natur näher bringen und somit den Bergsommer zu einem selbst erlebten Erlebnis machen.

Ich möchte klarstellen, dass ich nicht gegen das Skifahren und gegen die Bergbahnen bin. Im Gegenteil, wir brauchen beides. Aber nicht nur. Investieren wir massvoll in das eine und definieren wir parallel, Wetter unabhängige Angebote für Ruhe suchende Menschen.

Die Psychologie der Online-Buchung

Ein Blogbeitrag unserer Social Media und überhaupt beratenden Agentur Blum, Bryant hat mir ins Auge,  nein Herz gestochen. Darin wurde das online Buchungsverhalten der Briten untersucht.

Ferien scheinen die Briten schon Monate vor dem Urlaub zu beschäftigen. 28% geben an, dass dies die wichtigste Kaufentscheidung des Jahres sei. Wird aller Wahrscheinlichkeit auch der einzige Kauf sein. Ausser Brot in Plastikbeutel, hors sol Tomaten, Pizza aus dem Tiefkühler oder Fertigspeisen, die im microwave oven liebevoll aufgewärmt werden. 62% der Befragten ist der Preis ein wichtiger Aspekt. Der Preis. Der Preis. Aber, wir sind ja im sozialen Medien Zeitalter web 2.0. Und hier dürfen wir bewerten. Auch die Leistung, welche im billig Urlaub nicht geboten wurde. Da der Beherberger die Leistung schlichtweg nicht – mehr – bieten kann, da er am äussersten Limit bei seiner Preisgestaltung ist. Jetzt gibt der Urlauber eine Bewertung ab, und haut so den Beherberger in die Pfanne. Dank den schlechten Bewertungen, muss er mit seinem eh schon tiefen Preis noch weiter runter…. Und tschüss.

Ins gleiche Thema gehört ein kürzlich gegebenes Interview von Carlo Petrini, Gründer der Organisation Slow Food: „Essen muss teurer werden.“ Wie recht er hat. Die Konsumenten müssen lernen, dass Leistung ihren Preis hat. Die Formel ist einfach: tiefer Preis = tiefe Leistung. Hoher Preis = hohe Leistung. Mit Leistung verstehe ich nicht nur die wahrnehmbare Leistung vor Ort wie zum Beispiel „all inklusive“. Sondern auch die Instandstellung eines Objektes. Ohne einem angemessenen Preis, kann der Hotelier nicht investieren. Zu beachten sind die, in der Schweiz, hohen allgemeine Lebenskosten. Wir haben höhere Lohnkosten. Wir haben höhere Lebensmittelkosten. KMU’s, zu denen auch die Hotels gehören, werden vom Staat zunehmen behindert. Ein klitzekleines Beispiel: nebst einem Sicherheitsbeauftragten müssen die Hotels neu auch einen Brandschutzbeauftragten haben. Auch das zieht Kosten nach sich.

Ich bin nicht gegen die Bewertungen von Hotels. Wenn Sie nach einem Urlaub Ihr Hotel bewerten, ziehen Sie bitte alle Aspekte in Ihre Bewertung ein. Was nicht heisst, dass Sie die Beherberger nicht auf Fehler aufmerksam machen sollen. Ganz im Gegenteil. Eine objektive Bewertung freut jeden Hotelier. Gerade wenn sie auch auf Schwachpunkte hinweist.

Nochwas: Lieber Schweiz statt Geiz!

Der neue Mr. Gstaad.

MB_1 (3)

Der Nachfolger von Roger Seifritz als Tourismus Direktor von Gstaad Saanenland heisst Martin Bachofner (38). Geboren und aufgewachsen ist er  im Kanton Bern. Zurzeit lebt und arbeitet er in St. Gallen als Consultant in einer Unternehmensberatungsfirma. Darüber hinaus nimmt er Lehraufträge an diversen Kaderschulen wahr. Martin Bachofner bringt langjährige Branchenerfahrung  aus dem Bank- und Finanzdienstleistungssektor sowie aus der Medienwelt mit. Unter anderem hat er für Credit Suisse in verschiedenen Funktionen gearbeitet. Seine Gewandtheit in der Öffentlichkeit hat er 2005 als Gewinner des  Castings „Traumjob“ des Schweizer Fernsehens demonstriert, was ihm ein befristetes Projekt-Engagement in einer internationalen Mediengruppe ermöglichte. Martin Bachofner hat darüber hinaus fachliches Know how in den Bereichen Human Resources und Recht. Er verfügt über einen Abschluss als lic. iur. HSG und MBA Enterpreuneurship.

Die offizielle Medienmitteilung von Gstaad Saanenland Tourismus ist hier.

So begrüsse ich den Herrn Bachofner und freue mich auf eine ähm – wie sagt man, gute Zusammenarbeit (habe nach einem anderen Wort als „gute Zusammenarbeit“ gesucht. Aber nicht gefunden.) Was mir auffiel, ist der gewaltige schulische Rucksack (Abschluss als lic. iur. HSG und MBA Enterpreuneurship). Nümme nüt. Fernsehstar war er auch einmal. Hab die Sendung Traumjob zwar nicht gesehen, da mir der Herr Jürg Marquard ein wenig zu sehr schwabbeled. Aber der Herr Bachofner hat da gewonnen.

Langes Geschreibsel kurzer Sinn, ich freue mich auf den Martin Bachofner.

Festtags-Zahlenspielerei

Eine Spielerei mit Zahlen, wie sie bei uns im Bernerhof, mit 4 Restaurants und circa 300 Sitzplätzen ab dem 25. Dezember bis 6. Januar vorgekommen ist.

5’500 423  pro Tag Heissgetränke wie Kaffee, Cappucchino Macchiatto etc.
3’500 269  pro Tag Vorspeisen
7’000 538  pro Tag Hauptgänge
1’900 146  pro Tag Dessert
  • 15 Personen in der Küche haben 80 Überstunden gemacht
  • 18 Personen im Service haben 300 Überstunden geleistet

P1040970Und jetzt, stellen Sie sich einmal vor, wieviele Teller und Gläser abgewaschen werden mussten…. Ein unglaubliche Leistung von allen Bernerhof Mitarbeitenden.  Es waren wohl über 1’000 Leute, welche täglich ein und aus gingen. Es ist uns ein Bedürfnis, uns bei  allen Bernerhof Mitarbeitenden ganz herzlich für die geleistete Arbeit zu bedanken. Es war eine sensationelle Leistung. Merci vielmoll.

Frei erfunden. Vom Frei freihändig auf die Tastatur geschrieben.

Was Sie, geschätzte Leserinnen und geschätze Leser hier lesen, ist frei erfunden. Vom Frei erfunden. Sozusagen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig. Und absolut nicht gewollt. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich dies alles in der Zeit vom 25. Dezember bis zum 6. Januar geträumt habe.

  • ein Tisch mit 13 Personen sind ohne Abmeldung nicht gekommen. Es wurde mindestens 20 Personen weggeschickt. Den Ausfall legen wir zum Abfall.
  • Absage zweier Doppelzimmer am Anreisetag einer Reservation für 10 Tage. 9’200.– Franken. Circa.
  • 2 Personen im Smoking, die nur ihre Cigarre „geniessen“ wollen. Aber nichts konsumieren. Trotz Aufforderung bleiben sie sesshaft im Sessel haften.
  • ein Zimmer mit vollgeschneuzten Kleenex belegt. Boden war nicht mehr zu sehen.
  • Paniertes Rahmschnitzel
  • Reklamation weil der Kaffee im Basta zu teuer ist. Dies hat selbst den örtlichen Tourrismusverein bewogen, mir ein Mail zu senden.
  • Bei der Reinigung eines Zimmers am Abreisetag wurden 3 Abfallsäcke à 35 Liter Abfall weggetragen.
  • Das Schosshündchen wurde Tischhündchen und hat ein wenig auf den Tisch gegeifert. Darüber könnte ich mich ereifern. Wenn’s denn passiert wäre.
  • Ein Gast möchte zusätzlich Haarfestiger, Body Lotion, Nagellackentferner,  Augenbinden, sonstige Binden, Badesalz, Duschgel, Badeoel, Tagescrème, Schuhcrème und was weiss ich noch alles auf dem Zimmer. Zudem Rührei, Speck, Lachs, Rösti, Würstli, Champagner (Prosecco ginge notfalls auch), Rüeblisaft, Apfelsaft, Hering auf dem Frühstücksbuffet. Da träumts mir doch vom Palace Hotel, welchen diesen und noch mehr Service bietet. Über die kleinliche Preisdifferenz zwischen Palace und Bernerhof Zimmer träume ich hin und weg.

Dies könnten ein paar Müsterchen sein, wie sie in einem Hotel in den Bergen passieren könnten. Was mir der Traum wohl sagen wollte ist, dass viele Leute vom Gastgewerbe fordern, aber selten bis nie gewollt sind, für die entsprechende Leistung auch zu bezahlen. Eines Teils möchten wir alle möglichst kostengünstig Ferien machen, dafür aber den grösstmöglichen Komfort/Nutzen beanspruchen. Das ist menschlich. Das Gastgewerbe ist eine Mitarbeiter intensive Branche. Das macht uns menschlich. Mit allen Vor- und Nachteilen. Eine Maschine arbeitet 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche ohne murren. Vielleicht ein leichtes dröhnen und rattern. Nachdem die Schrauben angezogen sind, hört sie auf zu murren und läuft weiter. Die Maschine.

Denken Sie bei Ihrem nächsten Besuch in einem Restaurant oder Hotel daran, dass alle Mitarbeitende nur das Beste für Sie, die Gäste wollen. Dass sich alle Mühe geben. Hie und da läuft vielleicht etwas schief. Haben Sie Verständnis für Fehler. Sollten sie denn passieren.

Wir Menschen im Gastgewerbe, freuen uns auf Sie. Wir möchten, dass Ihr Besuch ein Erlebnis wird. Dass Sie sich ein paar Stunden oder Tage wohlfühlen und sich entspannen können.

Weihnachten

Als ich dieses Video zufällig fand, kam mir kam eine Cigarre in den Sinn. Irgendwie.