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Franz Wiget, GaultMillau Koch des Jahres 2012

Der begehrteste Titel der Schweizer Kochszene geht erstmals in die Innerschweiz: 18-Punkte-Chef Franz Wiget, 50, vom Restaurant Adelboden in Steinen SZ ist GaultMillaus «Koch des Jahres 2012». An der absoluten Spitze wird’s enger: nur noch sechs 19-Punkte-Chefs. Und einer von ihnen hat den Rücktritt angekündigt.

Von Urs Heller, Chefredaktor GaultMillau Schweiz
Generationenwechsel, Wachablösung: An der Spitze der Schweizer Gastronomie stehen Veränderungen an. Horst Petermann und Gérard Rabaey sind im «Ruhestand» (der eine mehr, der andere weniger). Ihre Nachfolger Rico Zandonella («Kunststuben», Küsnacht ZH) und Stéphane Décotterd («Pont de Brent», Brent VD) stellten sich erstmals solo den Testern. Unser Eindruck: hervorragend. Aber: Die Topnote 19 lässt sich nicht «vererben» – also starten beide ihren nächsten Karriereschritt bei 18 Punkten. Am 1. April 2012 wird auch in Crissier VD eine Stabübergabe fällig: Philippe Rochat geht (zu früh, unserer bescheidenen Meinung nach!), Benoît Violier ist der hervorragende Nachfolger; Rochat kocht noch sechs Monate für uns, also lassen wir die 19 Punkte in dieser Ausgabe noch stehen. In den übrigen 19-Punkte-Restaurants haben wir auch dieses Jahr wieder ausgezeichnet gegessen. Wir mögen das Temperament von Philippe Chevrier («Domaine de Châteauvieux», Satigny GE), das grenzenlose Talent von Didier de Courten («Terminus», Sierre VS) und die souveräne Performance von Bernard und Guy Ravet («L’Ermitage», Vufflens-le-Château VD). In der Deutschschweiz ist André Jaeger («Fischerzunft», Schaffhausen) kein bisschen müde, sondern sprüht vor neuen Ideen. Und Andreas Caminada («Schauenstein», Fürstenau GR) ist endgültig zum Star der Branche geworden; wie souverän er mit dem riesigen Druck umgeht, ist schon beeindruckend. Genauso wie die Tatsache, dass man bis acht Monate auf einen freien Tisch warten muss. Die freien Plätze in der 19-Punkte-Liga wollen wir nicht um jeden Preis besetzen. Wir führen eine klare «watchlist» und lassen uns Zeit; eine Beförderung in die höchste kulinarische Klasse will wohlüberlegt sein.

GaultMillau 2012 im Kanton Bern

Zwei Namen sollte man sich merken – Markus Arnold und Jan Leimbach

Wetten, dass in Bern-City und in der Lenk die Korken knallen? Zwei junge Chefs kochen sich in die «Super League» der Schweizer Szene. Markus Arnold hat im Restaurant Meridiano (Kursaal, Bern) seine Linie gefunden und seinen Ehrgeiz unter Kontrolle. Der erst 28-jährige Luzerner verlangt von sich und seiner blutjungen Brigade sehr viel und verblüffte uns mit jedem Gang. Das Ergebnis: Punkt Nr. 17 und die begehrte Auszeichnung «Aufsteiger des Jahres»! Jan Leimbach haben wir schon etwas länger auf dem «Radar». Was er den Gästen im Fünfsternehotel Lenkerhof (Lenk) Abend für Abend serviert, ist schon beeindruckend. Der junge Deutsche gehört zu den besten Hotel-Küchenchefs im Land; das wollen wir mit dem 17. Punkt auch dokumentieren.

Der Aufstieg der beiden jungen Chefs wird die «alten Hasen» im Geschäft nicht allzu sehr beunruhigen: Robert Speth («Chesery», Gstaad) und Nik Gygax («Löwen», Thörigen) bleiben im Kanton Bern mit 18 Punkten die Platzhirsche.Acht weitere Berner Restaurants legen zu: Sascha Berther («Moospinte», Münchenbuchsee) ist ein würdiger Nachfolger des legendären «Chrüter-Oski». Wir erwarten von ihm noch mehr, stimulieren ihn mal mit dem 16. Punkt. In die 15er-Liga steigen das Grand Hotel Giessbach («Le Tapis Rouge») in Brienz und das «Höchhus» in Steffisburg auf. Das «Parkhotel Bellevue» in Adelboden, die «Casa Novo» in Bern, das Lindner Grand Hotel Beau Rivage in Interlaken und das «Bellevue» in Spiez klettern auf 14 Punkte. Das «Schloss Hünigen» in Konolfingen ist neu mit einer 13 bewertet.Sechs Restaurants sind neu aufgeführt: das «Lueg» in Kaltacker und der «Bären» in Sigriswil mit je 14 Punkten, der «Schweizerhof» in Bern («Jack’s Brasserie») mit 13. Ein Trio fasst die Einsteigernote 12: «Kreuz» in Herzogenbuchsee, und, mein Liebslingshotel im Saanenland, das «Hornberg» in Saanenmöser. Darüber freue mich mich ganz besonders! Zu guter Letzt «De la Clef» in Les Reussilles.

Koch des Jahres 2012

      Die besten Köche werden in der Schweiz jeweils Anfang Oktober von GaultMillau erkoren. So auch heute. Die versammelte Gourmetgemeinde isst in Steinen, bei Franz und Ruth Wiget, so stand es gestern Sonntag in der SonntagsZeitung. Und dieses versammeln in Steinen deutet darauf hin, dass der Koch des Jahres aus Steinen kommt. Darum, the winner is……

Franz Wiget aus dem Restaurant Adelboden in Steinen/SZ

      . Ich freue mich ja so, dass genau er das ist. Er ist ein Pfundskerl und seine Frau Ruth der ruhende Pol und die perfekte Gastgeberin mit einer erfrischenden und sympathischen Art. 2008 waren die Wiget’s mit Ihrem Team bei uns im Bernerhof anlässlich der Davidoff Saveurs Genusswoche. Und noch was gemeinsames habe ich mit Franz. Wir waren einmal zusammen im Militär. Im Bever haben wir einen EK besucht. Und, jetzt kommts: Ich war dem Franz sein Küchenchef…. hehehe. Zwischenzeitlich hat er 18 GaultMillau Punkte und 2 Michelin Sterne. Ein beliebter Klassiker auf seiner Karte ist der Stunggis, ein Kartoffelstock.

 

Grandes Tables de Suisse

Mit der iPhone Applikation der Grandes Tables de Suisse bringen Sie die kulinarischen Hochburgen der Schweiz auf Ihr iPhone. Diese App beihnaltet 51 Restaurants deren Chef’s zu den innovativsten ihrer Zunft gehören sowie 17 ausgesuchte Hotels, welche die Schweizer Service Tradition leben. Der Link dazu.

In der Hotel Revue hat der Präsident der Grandes Tables de Suisse, André Jaeger ein bemerkenswertes Interview gegeben. Der Feingeist der Schweizer Spitzenköche sagt: „Man muss sich ernsthaft Gedanken machen, wohin die Schweizer Gastronomie steuert.“ Wie recht er doch hat. Der André Jaeger.

Die Welt 50 besten Restaurants

Ich bin kein Ranglistenfetischist. Darum finde ich diese Rangliste der weltweit Top 50 Restaurants Brotbrösmeli. Sie gibt sicherlich Hinweise, wo Frau oder man gut isst. Aber 1 – 2 – 3 kann so nicht gemacht werden.

Wie funktioniert die Bewertung: Zuerst wurde die Welt in 27 geografische Ecken aufgeteilt. Diesen stehen Menschen vor. Diese Menschen suchen wieder Menschen in diesen Ecken. Daraus ergibt sich die Academy. Und diese Academy Members bewerten nun. Die müssen mittels einem Fragebogen im Computer Ihre Lieblingsrestaurants in Ihrem Weltecken bewerten. Und dann wird zusammen gezählt.

Naja, eben, so genau kann diese Bewertung nicht sein. Doch wie geschrieben, ergibt diese Rangliste Anhaltspunkte, wo gut gegessen werden kann. Und nicht zu vergessen, eine riesen Publicity für die darin aufgeführten Restaurants.

Achja, das erste der zwei klassierten Schweizer Restaurant’s in den ersten 50zig, ist auf Platz 23. Der Caminada vom Schauenstein in Felsenau. Geht da hin. Echt geil. Rochat sei der 47zigste. Meint die Rangliste. Ich nicht. Er ist besser.

Der Gewinner: Noma, Strandgade 93, 1401 Copenhagen, Denmark

Hangar-7

Daniel Humm

Über Daniel Humm, aus dem Eleven Madison Park in New York, habe ich an dieser Stelle schon geschrieben. Für alle, welche in der nächsten Zeit nicht nach NYC düsen, aber trotzdem einmal in den Genuss von Daniel Humms Küche kommen wollen: Daniel Humm kocht im April im Hangar 7 in Salzburg.

Familie Ravet

Dorfeingang Vufflens-le-Château

Irgendwann, in der letzten Zeit war ich bei Ravet. Genauer gesagt bei der Familie Ravet, bestehend aus Bernard & Ruth, bei Nathalie, Guy und zu guter letzt Isabelle Ravet. Bernard und Ruth sind die Eltern von Nathalie, Isabelle und Guy. Alle Kinder arbeiten bereits im elterlichen Betrieb, dem l‚Ermitage in Vufflens-le-Château. Und das seit 1989. Damals konnten Ruth und Bernard das ehemalige Wärterhaus des Château Vufflens aus dem Jahre 1500 käuflich erwerben. Zwischenzeitlich gehört Bernard Ravet zu den top 7 der mit 19 GaultMillau Punkten gekrönten Köchen.
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Andreas Caminada

Von Andreas Caminada, Europas jügstem 3-Sterne Koch, war hier schon oft die Rede. Hier ein Video, welchen seinen Werdegang und seine Philosophie sehr schön wiedergibt.
Schloss Schauenstein

Stabübergabe

Martin und Lorena Dalsass

Ich könnte heulen. Gleichzeitig freue ich mich aber. Und wie. Der Martin Dalsass kommt im Winter 2012 nicht mehr nach Gstaad ins Chlösterli in sein Restaurant „By Dalsass„.  Ab kommendem 30. Oktober verlässt er zudem sein Restaurant Santabbondio in Sorengo/Lugano. Und jetzt kommt’s. Martin Dalsass und seine Frau Lorena übernehmen ab 1. Dezember 2011 „Jöri’s Talvo“ in St. Moritz. Ich mag es meinen Freunden Lorena und Martin von Herzen gönnen und gratuliere ihnen zu diesem mutigen Schritt. Ich weiss es schon jetzt: Ihr werdet in St. Moritz einschlagen wie ein Olivenoelbaum.

Geld stand für Euch nie an vorderster Stelle. Auch in schweren Zeiten habt Ihr Euch immer der Qualität verpflichtet und Eure Linie nie verlassen. Und genau daraum passt Ihr so gut ins Champagner Klima rund um St. Moritz. Mit Eurer natürlichen Art, mit Martins Kochkunst, mit Lorenas Strahlen bringt Ihr neuen Flair an den Suvretta Hügel. Seid versichert, anfangs Dezember 2011 werde ich Martin ein „Schneebölle“ in die umgebaute Küche im Talvo knallen, auf dass die Olivenoel Flaschen tanzen. Und was ich auch noch schön finde, auf die Strahlefrau Brigitte Jöri folgt die nicht minder herzliche Lorena Dalsass. Notiz am Rande, beide stammen ursprünglich aus dem Kanton Schaffhausen.

Roland und Brigitte Jöri

Die Jöris kamen vom Unterengadin, vom Paradies in Ftan nach St. Moritz ins Talvo. Sie übernahmen damals eine „einfache Beiz“ und machten Jöri’s Talvo zum Treffpunkt der Reichen und Schönen im Engadin. Und das braucht Disziplin und viel Kraft. Ich wünsche Dir Brigitte und Dir Roland viel Spass in Eurem neuen Lebensabschnitt. Auf dass wir uns einmal im neuen Talvo zuprosten.

Essen muss teurer werden.

Ein sehr interessantes Interview in der Welt am Sonntag mit Carlo Petrini, Gründer der Organisation Slow Food. Er will glückliche Bauern und Pasta mit Tomatensauce. Hier geht es zum Interview.