André Jaeger bucht Halbpension.

1975

1975 wählen die britischen „Conservatives“ mit Margaret Thatcher nicht nur erstmals eine Lady zur Vorsitzenden, sondern auch gleich eine eiserne. Die OPEC erhöht den Ölpreis um zehn Prozent. Ein Herzinfarkt beendet General Francos 83-jähriges Leben und damit Spaniens 36-jährige Diktatur. Prinz Juan Carlos übernimmt das Ruder. Bill und Paul gründen eine Bude und nennen sie Microsoft. Chrissie Watkins wird von Steven Spielbergs weissem Hai gefressen, in Italien kommt Matteo Renzi auf die Welt, nicht das letzte Mal, und in Schaffhausen übernimmt der 28 Jahre junge André Jaeger von seinem Vater die Fischerzunft.

 1995

1995, zwanzig Jahre später, ist Thatcher weg, Juan Carlos rudert noch, Spielberg dreht noch, Bill Gates startet mit Windows 95 durch und André Jaeger mit seiner Kochkunst, seiner Fusion von asiatischer und europäischer Küche. Bereits zum zweiten Mal nach 1988 ernennt GaultMillau André Jaeger zum Koch des Jahres – und verleiht ihm den sensationellen 19. Punkt.

 Was. für. ein. Koch.

Für mich war André Jaeger immer Vorbild. Mit seiner Sensibilität, seiner Feinfühligkeit komponierte er mit einem Orchester an Gerüchen und Noten in seinem Kopf und mit seiner Vorstellungskraft echte kulinarische Meisterwerke. Er hat mich immer wieder beeindruckt. Er besitzt eine Gabe, die nur grosse Künstler, Musiker, Maler, Köche haben können.

Sein analytisches Denken und seine Sprachkenntnisse setzte er jahrelang als Vordenker und Repräsentant bei Grandes Tables und Relais&Château ein und verhalf so den beiden Vereinigungen zum durchschlagenden Erfolg. André Jaeger war weltweit ein gefragter Gastkoch, von der First Class für die Lufthansa über die Swissair und Swiss bis hin zur MS Europa und den grossen Resorts in Übersee.

AJTurbotIch denke an die vielen Anlässe, welche André bei uns an unserer Genusswoche Davidoff Saveurs in Gstaad prägte. Grandios sein Auftritt auf 3000 Meter über Meer auf dem Glacier3000. Das für mich eindrücklichste Erlebnis war der Moment, als er ohne Infrastruktur auf 3000 Meter ein Menu der Sonderklasse herbei zauberte. Er grillierte einen 15 Kilo schweren Steinbutt. Den Grill hat er eigens für diesen Anlass konstruiert! Als Hauptgang gab es eine Wurst. Aber was für eine. Im Darm waren Entenstücke an einer asiatischen Sauce. Herrlich, grossartig und unbeschreiblich. Er adaptierte die Situation auf 3000 Metern über Meer aufs genialste. Es gibt wohl kaum eine Handvoll Köche, die das auf diesem Niveau gekonnt hätten.

2015

2015, vierzig Jahre nachdem André Jaeger die Fischerzunft übernommen hat, rettet Rentner Bill Gates mit seinen 80 Milliarden Dollar die Welt. Der Öpreis ist gesunken, Thatcher ist heimgegangen, wohin auch immer, Juan Carlos flog von Elefanten und vom Thron, Spielberg dreht noch, der weisse Hai beisst noch, wenn auch weniger kräftig als Frank Underwood, und rudern tut Matteo Renzi, der gefühlt hundertste Regierungschef Italiens in den letzten Jahrzehnten. Und André Jaeger? Er hält seit 20 Jahren ununterbrochen 19 GaultMillau Punkte.

Was. für. ein. Stehvermögen.

Eine Träne sei mir für André gegönnt. Ein grosser Koch tritt ab und hinterlässt eine noch grössere Lücke. Schaffhausen, seine und meine Heimatstadt, wird erst nach seinem Rücktritt merken, was sie an André Jaeger für einen Botschafter hatte. Nie bekam er die Anerkennung der Schaffhauser zu spüren. Zu anders, zu wenig fassbar war er für die beschauliche kleine Stadt am Rhein. Was steht in Schaffhausen am Schwabentor? „Lappi tue d’Auge uf.“ Die Schaffhauser machen sie zu spät auf.

Am 30. Juni 2015 tritt André Jaeger hoch erhobenen Hauptes aus der Fischerzunft und kann dann auf ein erfülltes Berufsleben zurückblicken. Andere Leute brauchen zwei Leben für das, was er in einem Leben erreicht hat. Er geht zum Glück nur in Halbpension. Sein Wissen und seine Inspiration bleibt der Branche erhalten. Wir brauchen Leute wie André mehr denn je.

André: Danke. Für Deine Ratschläge und Deine Tipps und die inspirierenden Gespräche. Ich freue mich und hoffe auf noch viele weitere genussvolle Stunden mit Dir.

HPR_THFErinnerst Du Dich noch, wie wir mit Hanspeter bis in die Morgenstunden auf der Fischerzunft Terrasse sassen, Wein tranken und Du uns Würste aufgeschnitten hast? Hanspeter hat sich auf den Tisch gelegt und zwei Stunden geschlafen. Der Frühdienst hat ihn geweckt. Und er mich. Wir gingen in den Rhein baden. Am 7. April. Er war 7 Grad kalt. Und dann gingen wir mit dem Badetuch ans Frühstücksbuffet. Läck die Aufregung. Was waren wir jung, damals – und sind es geblieben.

Hier geht es zum grossen Fischerzunft Finale.

Erinnerungen:

 

© Fotos von Marcus Gyger

Alle wollen billig? Gstaad geschenkt!

Gstaad preis wertDie Schweiz zu teuer? Wir im Bernerhof schenken unseren Gästen Gstaad!

Sie dürfen mir gern glauben: Auch wir wären manchmal froh, wenn Gstaad in Österreich läge. Denn dann könnten wir auch so «billig» sein, wie es dort angeblich ist. Aber Gstaad ist ja Gstaad, eben weil es in Gstaad ist. In der schönen Schweiz.

Wie können wir Sie überzeugen, dass Gstaad sich lohnt? Dazu haben wir uns im Bernerhof folgendes überlegt:

Wir haben unseren Gästen Gstaad-Erlebnisse geschenkt!

Vom 3. bis und mit 7. Februar führten wir unsere Gäste zu jenen Menschen und Orten, die Gstaad zu Gstaad machen. Zu einem weltweit berühmten Bergdorf, in dem es gleichviel Glanz wie Glamour gibt und gleich viele Kühe wie Zweibeiner. Wir machten unsere Gäste bekannt mit Geschichten und Menschen, die so einzigartig sind wie ihre Heimat.

Aussergwöhnliche Erlebnisse. Nicht billig, sondern gratis.

Was hatten wir davon?
Wir haben unseren Gästen gezeigt, was Gstaad wert ist.

Was hatten unsere Gäste davon?
Spannende Begegnungen, erstaunliche Geschichten und einzigartige Erinnerungen.

«Tour de Gstaad»

Gstaad, das Palace
Das Gstaad Palace ist legendär, die Besitzerfamilie Scherz führt das prachtvolle Hotel bereits in dritter Generation. Wir zeigten das Hotel von einer Seite, die nur ganz wenige Besucher kennen.

Gstaad, das Handwerk
Der Scherenschnitt ist in Gstaad tief verankert. Anita Raaflaub ist eine der besten Scherenschnitt Künstlerinnen der Region. Sie zeigte wie es geht. Auch mit den wohl liebsten Sujet machten sie Bekanntschaft, nämlich mit Kühen – auf dem Bauernhof bei Ruedi und Vivianne von Siebenthal.

Gstaad, die Geschichten
Gstaad und seine Umgebung bestehen aus tausend Geschichten und Anekdoten. Keiner kennt die besser als Gottfried von Siebentahl. Er erzählte sie. Mit Vergnügen.

Gstaad, der Käse
Käse ist seit Urzeiten wichtig für die Region. Darum zeigten wir die Käse-Grotte unweit von Gstaad. Dort degustierten wir den unvergleichlichen Saaner Hobelkäse. So schmeckt Reife.

Gstaad ist Klassik
39 Jahre lang leitete Lord Yehudi Menuhin sein 1957 gegründetes Menuhin Festival. Der Verwaltungsrat-Präsident des Menuhin Festivals erzählte auf dem nach Yehudi Menuhin benannten Philosophenweg von vielen Erlebnissen mit dem begnadeten Meister. Ein Besuch im Heimat Museum rundete die Tour ab.

So ist Gstaad. Weil es in Gstaad ist. In der schönen Schweiz.

Das war sie, die «Tour de Gstaad».

Lange Version:

Gstaad. Preis wert! Auf unserem YouTube Kanal können Sie die Einzigartigkeit und das unbekannte Gstaad verfolgen und dabei merken, dass Gstaad seinen Preis wert ist.

Fotos dazu sehen Sie hier.

 

Verordnete Ferien

Mann soll Ferien machen. Meinte Frau. Ich sei von Tag zu Tag unausstehlicher. Was sagt Mann? Am besten nichts. Wir packten also unsere sieben Sachen und fuhren mit hundert Sachen über die sieben Berge und landeten nicht bei Schneewittchen sondern im Engadin. Ohne Schnee. Und das störte, vor allem Mann, gar nicht. So hatte er mehr Gelegenheit für genussvolle Restaurant Besuche. Darüber sei hier berichtet.

Kronenhof Pontresina

Kronenhof Pontresina

Vom Grand Hotel Kronenhof Pontresina habe ich viel gehört und noch mehr gelesen: 2008 wurde er zum GaultMillau Hotel des Jahres gewählt. Bei den Hotelbewertungen nimmt der Kronenhof seit Jahren Spitzenplätze ein. Im 2014 wurde der Kronenhof sogar zum freundlichsten Luxus Ferienhotel in der Schweiz gewählt. Mir sind, resp. waren diese Belobigungen immer ein wenig suspekt. Für mich eine Unmöglichkeit, dass alle Gäste durchs Band immer formidable Bewertungen abgeben. Da muss Marketing dahinter stecken. Nachdem ich das Hotel selber erleben durfte darf ich schreiben, dass die Mitarbeitenden im Kronenhof die freundlichsten und aufmerksamsten sind, die ich je in einem Hotel gesehen habe. Und dies in allen Departementen. Überall wird mit Namen gegrüsst, es wird auf die Gäste eingegangen und die Wünsche werden erfüllt, bevor einem selber bewusst wird, dass man überhaupt einen Wunsch hat. Ein grossartiges Hotel mit einem fantastischen Direktor Marc Eichenberger.

Restaurant Dolce Vita in Maloja: Ein authentisches Restaurant mitten in Maloja mit hausgemachten Teigwaren (Veltliner Pizzoccherie, die seinesgleichen suchen) und regionalen Produkten. Laktose- und glutenfreie Speisen fehlen ebenso wenig wie vegane und vegetarische Gerichte. Tolle Weinkarte mit vielen Weinen aus dem nahen Veltlin.

Dal Mulin

Dal Mulin

Wir waren im neu eröffneten „Dal Mulin“ mitten in St. Moritz. Geführt wird das Restaurant mit angrenzender Weinhandlug von Kathrin und Danijel Krasnic. Beide arbeiteten zuerst bei Brigitte und Ronald Jöhri und im Anschluss bei Lorena und Martin Dalsass im Talvo in St. Moritz Champfèr. Durch sein grosses Weinwissen viel Danijel schon im Talvo auf.  So verwundert es nicht, dass es im „Dal Mulin“ nicht eine, sondern gleich zwei  Weinkarten gibt. Eine Weiss- und Rotweinkarte. Sie zeichnen sich durch ein ausgezeichnetes Preis- Leistungsverhältnis und durch viele Trouvaillen aus. So kostet als Beispiel der Pinot Noir von Martha und Dani Gantenbein aus Fläsch „nur“ sagenhafte 129.- Franken. An anderen Orten wird dieser Wein für 160.- und mehr Franken verkauft.

Martin Dalsass

Martin Dalsass

Zu guter Letzt seien unsere Freunde Martin Dalsass mit seiner Frau Lorena, Sohn Andrea mit seiner Partnerin Dora vom Talvo by Dalsass erwähnt. Gleich mehrere Male kamen wir in den Genuss bei Familie Dalsass im Talvo essen zu dürfen. Bereits einen Tag vor der Eröffnung des Restaurants durften wir zusammen mit anderen Freunden einen Abend in der Stüvetta Davidoff, dem Fümoir im Talvo, geniessen. Nach mehreren duzend Froschschenkeln wurde der Stüvetta gezeigt, wieso sie den Nachnamen Davidoff trägt. Die Nacht war lang und der Schlaf kurz. Am darauffolgenden Tag servierte Dalsass ein Bollito Misto der Sonderklasse. Bei grossartigen Blut- und Leberwürste, Cotecotti und Cotecchini und vielem mehr (Brennesselgnocchi mit frischer Salami) vergnügten wir uns erneut bis spät in die Nacht. Die Lebenslust im Talvo by Dalsass ist spür- und greifbar. Martin ist der Herr der Küche, Sohn Andrea der Chef im Service und Lorena und Dora, begrüssen die Gäste und begleiten sie an den reservierten Tisch.

Ein Tipp: lassen Sie sich vom Chef persönlich etwas empfehlen. Er hat immer ein Gericht auf Lager, welches den Weg noch nicht auf die Karte gefunden hat. Seinen dies Wildvögel, die ihm die einheimischen Jäger bringen, sei es Fisch oder sonst ein spannendes Gericht.

Weitere empfehlenswerte Hotels und Restaurants im Engadin:

  • Das Hotel Waldhaus Sils ist schlicht und einfach genial. Mehr dazu > hier
  • Pitschna Scena, im Hotel Saratz in Pontresina ist immer ein Besuch wert
  • Wer den Kuhstall in Sils mit seinem Wirt Fredy noch nie erlebt hat, hat definitiv etwas verpasst. Die Speisekarte im Kuhstall.
  • Ein Geheimtipp für ein Mittagessen an der Sonne mit Blick ins Rosegtal empfehle ich das „Le Pavillon“ vom Kronenhof. Wenig Leute, super Service und ebenso gute Küche.
  • Gleich noch ein Geheimtipp: Ul Cüsch, gleich bei der Sprungschanze in St. Moritz. Fantastische Veltliner und Puschlaver Spezialitäten. Mittags wird ein „Arbeitermenü“ für unschlagbare 15,50 Franken angeboten, bestehend aus Vorspeise, Hauptgang, Dessert oder Kaffee.

Von früheren Besuchen kann ich mit gutem Gewissen empfehlen:

  • Das Hotel Walther in Pontresina ist seit Jahren ein sicherer Hotel-Mehrwert am Engadiner Sternehimmel
  • Ebenso das familiengeführte Hotel Albris in Pontresina mit der sensationellen Engadiner Torte
  • Für kleinere Budget ist das Allegra das richtige Hotel. Gleich vis-à-vis vom Hallenbad in Pontresina
  • 3* Michelin Küche im Restaurant „Di Vittorio“ im Carlton Hotel St. Moritz
  • Das Restaurant „Enoteca“ im Kempinski
  • Im Skigebiet Corvatsch/Furtschellas ist nebst dem Kuhstall auch die „Alpetta“ mehr als nur empfehlenswert.
  • Wer ein genug grosses Portemonnaie mit Geld drin hat, ist in der „El Paradiso“ Luxus Hütte bei Anja und Hans-Jürg gut aufgehoben. Zum Dessert sei die riesige Crèmeschnitte empfohlen.
  • Ein Tipp für den Sommer ist die alte Säumerstation „La Rösa“ an der Berninapassstrasse.
  • Seit Jahren ein In-Place: das Hotel Misani in Celerina
  • Im „Restaurant Cascade„, welches von Reto Matthis geführt wird, trifft sich seit je die Jeunesse dorée aus St. Moritz.

 

 

 

Bernerhof Gstaad, Ihr Wander- und Gourmethotel.

Auch im kommenden Jahr können Sie Gstaad mit dem vielfälltigen Bernerhof Programm wieder von seiner schönsten Seite erleben.

Hier können Sie sich die ersten 70 Bilder über den Bernerhof machen.

Staatlich verordnet.

Ich war in einem Kurs, welcher vom Bundesamt für Gesundheit staatlich verordnet wurde. Ohne dass ich Krankheitssymptome gehabt hätte. 4 Tage, 36 Stunden, 8 Kaffeepausen und gefühlte 10‘000 Folien weiter, bin ich im Besitze der „Fachbewilligung für die Desinfektion des Badewassers in Gemeinschaftsbädern„.

Es ist dies ein Füdlikurs, welcher sich um das Wohlergehen desselbigen Körperteils in Gemeinschaftsbädern bemüht. Jedes Hotel mit einem noch so kleinen Hallenbad, Sprudelbad und selbst nur mit einem Kinderplanschbecken, muss eine Fachperson im Betrieb haben, welche besagten Kurs besucht hat. Es gäbe noch etliche Kurse mehr, die uns Gastgebenden, natürlich auch allen anderen KMU’s, vom Staat aufgezwungen werden.

Und das führt mich dazu zu schreiben, dass dies die Preise in der Schweiz beeinflusst. Denken Sie daran, wenn Sie ein „Last Minute Angebot“ in der Türkei, in Spanien, Bulgarien, Tunesien oder was weiss ich wo zu einem unterirdischen Preis buchen. In den besagten Destinationen wird Ihnen nicht der selbe Qualitätsstandart wie wir ihn in der Schweiz kennen geboten. Qualität hat ihren Preis.

Habe fertig. Flasche nämlich leer.

Ein Dank: gehört meinem Kursleiter, dem Erich Schweizer von aqua suisse, dass er sogar einen Berghotelier durch diesen Kurs chlorierte.

Taylor’s 1863 Single Harvest Port

Wir schreiben das Jahr 1863

In London bauten sie Löcher und steckten Dampflokomotiven rein. Sie nannte das fortan Metro, respektive Untergrund Bahn. Die erste U-Bahn weltweit wurde am 10. Januar eröffnet. In Amerika waren sie mit dem Sezessionskrieg beschäftigt. Vom 1. – 3. Juli 1863 verzeichneten sie 43’000 Opfer, davon über 5’700 Gefallene. Eine der blutigsten Schlachten Amerikas. Das Gute daran, der Krieg wurde durch die Schlacht bei Gettysburg bald beendet.

Gaspard-Félix Tournachon, ein französischer Fotograf der sich den Künstlernamen Nadar zulegte, konstruierte ein Schraubenluftschiff damit er Luftaufnahmen machen konnte. Sein Riesenballon namens Le Géant, brachte ihn und seine Frau auf der zweiten, turbulenten Fahrt von Paris  bis in den Spital von Hannover. Jules Verne wurde dadurch zu seinem Roman Fünf Wochen im Ballon inspiriert.

Der 17. Februar des selbigen Jahres gilt als  Gründungsdatum des Internationalen Komitees der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege, welches 1876 den Namen „Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bekam.

Am 30. Juli wurde ein gewisser Henry Ford geboren. Dank seiner Erfindung von Fliessbändern wurde der Autobau automatisiert und dadurch für jedermann erschwinglich.

Am 18. Dezember erblickte in Wien  Franz Ferdinand Carl Ludwig Joseph Maria von Österreich-Este das Licht der Welt. Sein Tod und der seiner Gemahlin 1914 in Sarajevo, war der Beginn des ersten Weltkrieges.

Die Flasche mit Jahrgang 1863:

Mir war es ver1863 - Von Ren+® Gabrielgönnt, am 14. Oktober 2014 einen Schluck Taylor’s Single Harvest Port aus dem Jahre 1863 zu geniessen. 150 Jahre Geschichte in einem Glas vereint. Es war ein Genuss sondergleichen. Der Jahrgang 1863 ging in die Geschichte ein, als das letzte grosse Portweinjahr bevor die Phylloxera (Reblaus) in das Douro Tal einfiel. Adrian Bridge (CEO bei Tylor’s) notiert: «Dieser bemerkenswerte Port ist wie eine Zeitkapsel und bietet einen faszinierenden Einblick in eine ferne Vergangenheit.» Weiter stellt er fest: «Der 1863er wurde während über 150 Jahren in Holzfässern gelagert und ist ein Stück Weingeschichte. Dank der optimalen Lagerbedingungen in den Logen in Porto ist er perfekt ausbalanciert und zeigt eine aussergewöhnliche Vitalität.»

Ich selber kann keine Degustationsnotiz abgeben. Zu sehr war ich beschäftigt mir zu vergewissern, was im Jahr 1863 und in den nachfolgenden 150 Jahren auf der Welt alles passiert ist. Was ich sagen kann, es war ein grossartiges Erlebnis.  Hier sei für alle Interessierten die Notiz von Taylor’s.

Ähm zum Ersten: von den weltweit 1800 Flaschen (von 12 Fässern mit je 600 Litern Inhalt wurden im Laufe der Jahre 2 Fässer!) sind auch einige Flaschen in der Schweiz bei der Charles Hofer AG (Kontakt) erhältlich.

Ähm ähm zum Zweiten: Die Firma Taylor’s ist noch heute, nach mehr als 300 Jahren, ein unabhängiges Familienunternehmen im Besitz der Nachkommen der ursprünglichen Gründer. Das Unternehmen wurde und wird weiter nachhaltig geführt, was die grossen Lagerbestände an Jahrgangs Port bestätigen.

Was ich auch noch schreibe möchte: Portwein ist ein riesen Genuss. Es muss nicht ein 1863er sein. Wichtig ist, dass Sie einen Portwein von guter Qualität kaufen. Taylor’s garantiert für Qualität. Und das schreibe ich nicht etwa weil ich eine Flasche 1863 geschenkt bekommen habe, sondern weil ich von der Qualität überzeigt bin. Portwein passt vorzüglich zu Blauschimmelkäse (zB Stilton), Schokolade, Zigarren und Pasteten.

Genussinsel Saanenland

Hobelkäse

Hobelkäse

Die Region rund um Gstaad ist die Genussinsel der Schweiz. Nicht weniger als 270 GaultMillau Punkte vereint das Saanenland in der Gourmetbibel GaultMillau. Trotzdem ist die Region bodenständig und authentisch, das beweisen die 7000 Kühe welchen 7000 Einwohner gegenüber stehen.

Unser Champagner ist die Milch und unser Kaviar der Hobelkäse, welche auf über 90 Alpen der Region, auf offenem Feuer in Kupferkesseln hergestellt werden. Das Saanenland ist für Geniesser, für Leute die ihr Leben nicht nur mit dem Köpfchen meistern, sondern es sinnvoll erleben wollen. Tagsüber in der schönen Natur und am Abend genussvoll in einem der vielen Restaurants. Es werden Zutaten von lokalen Metzgern und Bäckern angeboten, welche ihre Produkte mit viel Liebe und Sorgfalt herstellen. Auch ohne Punkte und Hauben kann im Saanenland genussvoll und preiswert gegessen werden.

Neben den kulinarischen Höhenflügen, bietet das Saanenland Kultur und Sport auf höchstem Niveau. Im Februar angefangen mit dem Gipfel der Musik, dem Sommets Musicaux mit klassischen Konzerten in den Kirchen Gstaad, Saanen und Rougemont. Im Sommer können Sie bereits zum 59. Mal klassische Musik während dem Menuhin Festival erleben. Sportbegeisterte kommen beim  Beach Volleyball Turnier mit Grand Slam Status mit den weltbesten Damen und Herren Teams auf die Kosten.  Gleich im Anschluss daran findet das traditionelle Tennisturnier, das Wimbledon der Alpen statt, welches im kommenden Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiert. Sie merken, im Saanenland wird die Tradition gelebt ohne verstaubt zu sein. Für jeden Geschmack und jedes Budget bietet die Region rund um Gstaad Genuss pur.

GaultMillau 2015 im Kanton Bern

Bern: 16 Punkte für Daniel Lehmann und Giuseppe Colella

Martin Dalsass & Loris Meot

Martin Dalsass & Loris Meot

Unterschiedlicher könnten die beiden Köche und ihre Restaurants nicht sein, aber beide imponierten den Testern ganz gewaltig und klettern hoch auf stolze 16 Punkte: Daniel Lehmann, der hochbegabte junge Chef im familiären Hotel Moosegg in Emmenmatt, mitten im beschaulichen Emmental. Und Giuseppe Colella aus Ischia, im noblen «Grand Hotel Park» in Gstaad ein herausragend guter Chef einer 32-Mann-Brigade. Das ist bezeichnend für den GaultMillau: Wir mögen und ehren gemütliche Landgasthöfe genauso wie luxuriöse Fünfsternepaläste. Hauptsache, die Küche begeistert!

Epizentrum Gstaad: «Number one» im Saanenland bleibt Altmeister Robert Speth (18 Punkte in der «Chesery», 14 im nahen Golfclub). Markus G. Lindner macht im prächti­gen «The Alpina» einen erstklassigen Job: 18 Punkte im Restaurant Sommet; im japanischen Restaurant Megu wechselte (leider) der Chef, der «Neue» (Hideji Oda) verteidigt knapp die 16 Punkte. Im «Palace» bleibt Peter Wyss, ein grossartiger Chef alter Schule, hoffentlich noch weit über die Pensionsgrenze hinaus in der riesigen Küche. Im kulinarisch umtriebigen «Bernerhof» heisst das «Basta» jetzt «Basta by Dalsass»: Martin Dalsass (18 Punkte in St. Moritz-Champfèr), schickte Karte, Köche und seine besten Produkte ins Saanenland (neu 14). Auch das «Rialto» und das «16 Art Bar» im nahen Saanen klettern auf 14 Punkte.

Epizentrum Stadt Bern: Am besten isst man bei Altmeister Werner Rothen im Zentrum Paul Klee (Restaurant Schöngrün) und beim Jungstar Jan Leimbach im Kursaal Bern (Res­taurant Meridiano). Beide Chefs verteidigen ihre hohen 17 Punkte souverän. Der schwer be­schäftigte Gregor Zimmermann im Staatshotel «Bellevue Palace» ist die Nummer 3 der Stadt. Empfehlenswert auch eine der besten Brasserien im Land: das «Jack’s» im elegant umgebauten «Schweizerhof» (14 Punkte, beste Schweizer Weinkarte!).

Draussen im Bernbiet haben ältere, sehr erfahrene und unermüdliche Chefs das Sagen: echte Kerle wie Nik Gygax («Löwen» Thörigen, 18 Punkte), Werner Schürch («Emmenhof» Burgdorf, 17 Punkte), Richard Stöckli («Alpenblick» Wilderswil, 16 Punkte).

Vielversprechende Aufsteiger gibt’s auch. Etwa der junge Eric Glauser im «Park Hotel» in Ober­hofen am Thunersee oder Simon Apothéloz in der «Eisblume» in Worb; beide Chefs klettern auf 15 Punkte.

Ebenfalls im Aufwind (je 14 Punkte): «Villa Lindenegg» in Biel, «Fontana» in Twann, «Schönegg» in Wengen. «Heftigster» Einsteiger? Florian Stähli startet in der «L’Auberge» in Langenthal gleich mit der Note 14.

Aufsteiger (10): Le Grand Restaurant, Grand Hotel Park, Gstaad 16 Punkte; Hotel Moosegg, Emmenmatt 16 Punkte; Park Hotel, Oberhofen am Thunersee 15 Punkte; Eisblume, Worb 15 PunkteVilla Lindenegg Biel; 14 Punkte Basta by Dalsass, Bernerhof, Gstaad 14 Punkte; 9 Rialto, Gstaad 14 Punkte; 16 Art Bar Restaurant, Saanen 14 Punkte; Hotel Fontana, Twann 14 Punkte; Schönegg, Romantik Hotel Schönegg, Wengen 14 Punkte

Neu im Guide (5): L’Auberge, Langenthal 14 Punkte; Brasserie Obstberg, Bern 13 Punkte; Le Tapis Rouge, Grandhotel Giessbach (13) Punkte; Platanenstube, Platanenhof, Kirchberg 12 Punkte; Hirschen, Ortschwaben 12 Punkte

GaultMillau Koch des Jahres 2015

Peter Knogel

Peter Knogel

Peter Knogl vom «Les Trois Rois» in Basel ist «Koch des Jahres» und Mitglied Nummer 7 im exklusiven Club der Schweizer 19-Punkte-Chefs. Das ist eine Premiere in der Geschichte des GaultMillau Schweiz: Noch nie hat ein Hotelkoch die Höchstnote gekriegt.

Das «Les Trois Rois» in Basel ist eines der schönsten Hotels der Schweiz. Auch dank seinen erstklassigen Restaurants. Vor allem das «Cheval Blanc» ist ein Prunkstück: eine herausragend gute Küchenbrigade, ein eleganter, perfekter Service. Der GaultMillau hat den Chef bereits 2011 zum «Koch des Jahres» gewählt. Jetzt folgt der 19. Punkt und damit eine zweite Ehrung. Einfach hat es sich die Jury mit diesem Entscheid nicht gemacht: Die sechs anderen 19-Punkte-Chefs sind Patrons, keine Angestellten, garantieren Kontinuität. Dafür gibts in Basel keine Garantie: Das «Les Trois Rois» steht zum Verkauf. Darf man Peter Knogl deshalb den 19. Punkt vorenthalten? Nein, findet der GaultMillau. Wer 30 Jahre so grossartig kocht, hat die Höchstnote verdient. Knogl, der rund um die Uhr nur ans Kochen denkt, sein Privat­leben zurückstellt und sich auch keine zeitaufwendigen Hobbys gönnt, steht auch für einen Trend: Auf die ganz grosse Küche trifft man vermehrt in grossen Hotels; «Einzelkämpfer» tun sich in dieser Liga und im heutigen wirtschaftlichen Umfeld zunehmend schwer.

«Saucenkönig» Peter Knogl trifft in der kulinarischen «Champions League» auf Kollegen, die genauso hart arbeiten wie er und im Gegensatz zu vielen Stars im Ausland tatsächlich noch im eigenen Restaurant täglich zupacken. Die goldene Liste der besten Schweizer Chefs: Benoît Violier (Crissier VD), Bernard Ravet (Vufflens-le-Château VD), Philippe Chevrier (Satigny GE) und Didier de Courten (Sierre VS) in der Romandie, Andreas Caminada (Fürstenau) und André Jaeger (Schaffhausen) in der Deutschschweiz.

Elisabeth Fülscher – Kochbuch

In dem und dem, in jenem und jenem ist unsere Vergangenheit gefangen mit all den vergessenen Gefühlen, in Sachen und Sächelchen lächelt uns eine verlorene Zeit, meinte Marcel Proust in seiner romanhaften „Suche nach der verlorenen Zeit„.

Dieses „Kochbuch“ – so bescheiden und so selbstverständlich betitelte Elisabeth Fülscher ihre umfassende Rezeptsammlung, erinnert mit Fotos, Gestaltung und Rezepturen an vergangene Zeiten. Bei Geschmack und Speisen verbinden wir oftmals Kindheitserinnerungen. Ich erinnere mich an den Griessbrei, überdeckt mit Zimt und Zucker.  An das dazu gereichte Kompott. Oder an „Chäs-Hörnli“, von meiner Mutter zubereitet. Genial. Mit Apfelstücken.

Das „Kochbuch“, erstmals erschienen das „Kochbuch“ 1923 von Fülschers Lehrerin Anna Widmer, weckt Erinnerungen. Es ist ein Kochbuch-Klassiker. Die Rezepte in diesem Buch wurden seit 1966 nicht mehr überarbeitet. So sind die Rezepturen wie auch die Illustration und Fotos ein Zeitdokument. Bernhard Moosbrugger ergänzte in den fünfziger Jahren die Illustrationen mit grossformatigen, von oben aufgenommenen Bilder der auf Tischen angeordneten Gerichten, von Suppen über reiche Hors d’oeuvres bis zu vielfältigen Fleisch und Gemüseplatten. Dies alles erinnert an die stilisierte Formenvielfalt und fröhliche Farbenpracht von Textilien aus den 1950er-Jahren.

Kurz dieses Buch ist nicht nur für Köche wie auch Köchinnen, Hobbyköche wie auch Hobbyköchinnen sondern auch für Grafiker und Fotografen ein grossartiges Zeitdokument.

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